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Testbericht

Sebastian Viehmann, 25. Januar 2008
Im Gelände hat der RAV4 eigentlich nichts zu suchen – sein Revier sind Autobahn und Landstraße. Mit 177 Diesel-PS unter der Haube wird das Spaßmobil in Offroad-Optik zum behaglichen Reisewagen mit einem Hauch Abenteuer.

Zugegeben: Ecken und Kanten hat dieses Auto nicht. Die etwas rundgelutschte Karosserie des Toyota RAV4 eckt also beim Massengeschmack nicht an, ist aber dennoch nett anzuschauen. Gegen Aufpreis gibt es ein verkleidetes Reserverad am Heck, das die brave Optik etwas kerniger macht. Der Einstieg könnte kaum bequemer sein. Und von der erhöhten Sitzposition hat man den Verkehr jederzeit im Blick.

Durchweg gute Noten verdient der Innenraum des Toyota. Freundliche, fast verspielte Formen, saubere Verarbeitung und Kunststoffe, die keinerlei Billig-Charme ausdünsten. Vorn gibt es sehr viel, im Fond genügend Lebensraum – auch für Erwachsene. Die Bedienung ist unkompliziert, alles hat seinen Platz, Ablagen stehen reichlich zur Verfügung. Schlecht platziert ist der Schalter für die Warnblinkanlage, der sich zu weit rechts am Armaturenbrett befindet.

Für die Bedienung des (aufpreispflichtigen) Navigationssystems hat Toyota den Bogen zum Thema Sicherheit deutlich überspannt: Das Reiseziel lässt sich nur im Stand einstellen oder ändern. Während der Testphase wurde deshalb mehr als einmal fluchend ein Parkplatz angesteuert. Ansonsten erfreut der Japaner seine Passagiere mit durchdachten Bedienkonzepten und netten Gimmicks wie einem gekühlten Handschuhfach. Wer den RAV4 abseits befestigter Straßen bewegen will, darf mit einem zuverlässigen permanenten Allradantrieb samt zuschaltbarer zentraler Differenzialsperre rechnen. Die Federung des RAV4 ist für einen SUV jedoch ungewöhnlich straff abgestimmt. Offroad-Ausflüge werden so zur Holper-Partie.

Auf der Straße dagegen – und dort werden Lifestyle-Autos wie der RAV4 schließlich am meisten bewegt – hat der Toyota selbst bei hohen Geschwindigkeiten einen überzeugenden Auftritt. Mit dem 177 PS-Diesel sind 200 km/h Spitze locker drin. Die nutzt man wegen des stärkeren Durstes bei hohem Tempo zwar kaum aus, aber der RAV4 ist ein souveränes Reisemobil.

Der drehmomentstarke Diesel sorgt für Vortrieb in allen Lebenslagen Und mit ein bisschen Zurückhaltung am Gaspedal bleibt der Verbrauch mit 7 bis 8 Litern in einem erträglichen Rahmen. Dabei schnurrt der Selbstzünder vibrationsarm und leise vor sich hin, ganz anders als etwa der Fiat Sedici mit seinem Traktorsound-Diesel. Durch die harte Fahrwerksabstimmung sind selbst flotte Kurvenfahrten im RAV4 kein Problem - ins Wanken gerät der kleine Japaner nicht. Angenehm ist auch das präzise Sechsganggetriebe. Ungewöhnlich dagegen die giftige Kupplung des Toyota. Sie muss mit einigem Kraftaufwand getreten werden, was im Stop-and-go-Verkehr auf Dauer nervt.

Für den Wochenendtrip zu viert bietet der RAV4 mit 450 Litern genug Gepäckraum an, sofern nicht gerade ein Kinderwagen mit muss. Wird der Toyota als Großeinkaufswagen benutzt, stehen bei umgeklappter Rückbank 1752 Liter zur Verfügung (deutlich mehr als im Fiat Sedici, Suzuki SX4 oder Daihatsu Terios).

Ein großes Manko ist die Heckklappe, die wie eine Tür nach rechts zur Seite öffnet. In Japan, wo Rechtsverkehr herrscht, ist das nicht so schlimm. Hierzulande muss man beim Einladen in der Parklücke immer zur Straße hin arbeiten – vorausgesetzt, der Hintermann hat einen nicht zugeparkt. Dann bekommt man die Klappe nämlich gar nicht mehr auf.

Bislang ist der RAV4 auf dem Feld der kompakten Freizeit-Kraxler der unbestrittene Spielmacher. Die Klassensprecher-Funktion lässt sich Toyota allerdings auch gut bezahlen - vor allem wenn ein Dieselmotor unter der Haube steckt. Den 2.2 D-CAT gibt es erst in der Sol-Ausstattung für 32.780 Euro. Mit dem reichhaltigen Executive-Paket sind 35.755 Euro fällig. Dann darf man sich immerhin über eine behagliche Lederausstattung, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Nebelscheinwerfer, CD-Radio mit 6-fachem Wechsler, Tempomat und eine Zweizonen-Klimaautomatik freuen.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-25

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