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Testbericht

Mario Hommen/SP-X, 4. Juli 2019
SP-X/Köln. SUVs sollen hoch bauen, viel Platz sowie einen Allradantrieb bieten und idealerweise auch ein wenig kraxeln können. All das bietet der Kia Stonic nicht. Und das ist auch gut so, denn das kleine SÜVchen zeigt, dass es mehr Auto und mehr SUV gar nicht braucht.So ein richtiges SUV ist der Fünftürer im Kleinwagenformat streng genommen gar nicht. Es handelt sich eher um einen typischen Vertreter der Polo-Klasse, allerdings sorgen die leicht erhöhte Karosserie mit Dachreling und Robustbeplankung für einen gewissen Abenteuer-Touch im ansonsten gefällig geschnittenem Blechkleid. Viele nennen solche Modelle auch Crossover. Technisch und optisch hat sich dieses Genre wie auch der Stonic von Geländewagen-Allüren jedenfalls deutlich distanziert.Obwohl seine 4,14 Meter lange Karosserie erfreulich kompakt ausfällt, sind die Platzverhältnisse innen durchaus gut. Zumindest wenn man vorne sitzt. Hinten fällt die Beinfreiheit etwas knapper aus, allerdings nicht zu knapp. Gleiches gilt für den gut 350 Liter großen Kofferraum, der zudem mit einem für viele Alltagsaufgaben vernünftigen Zuschnitt überzeugt. Natürlich ist auch die Rückbanklehne umklappbar, was Platz für 1.155 Liter Gepäck schafft. Smarte Gepäcksicherungslösungen wie Taschenhaken oder Verzurrösen sucht man hingegen vergeblich.Auch weiter vorne ist der Stonic in gewisser Weise einfach gestrickt, doch auch das kann man durchaus als Vorteil wahrnehmen, denn man fühlt sich sofort zuhause und wohl. Alles ist dort, wo man es erwarten würde. Man muss nicht auf irgendwelchen Displays rumtippen, um die Einstellung für die Klimaautomatik zu finden. Die Rundinstrumente sind groß, einfach abzulesen und klassisch analog. Die Navigation des Infotainmentsystems mit Touchscreen lässt sich spielend einfach und intuitiv bedienen. Um den Stonic zu fahren, ist kein Studium des Bordhandbuchs nötig. Es gibt aber auch moderne Funktionen wie Sprachsteuerung oder die Möglichkeit, das Smartphone mit dem Infotainmentsystem zu koppeln, was die Nutzung von Android Auto oder Apple CarPlay über den großen Touchscreen erlaubt. Angesichts der Dominanz von Hartplastik präsentiert sich der Innenraum zwar nicht flauschig, doch kann man sich hier dank einer guten Verarbeitung und Ergonomie sowie den selbst auf langen Strecken bequemen Sitzen durchaus wohlfühlen.Gestartet wird per Knopfdruck. Dann erwacht ein erfreulich manierlicher Einliter-Dreizylinder zum Leben. Das typische Dreizylinder-Rödeln des Direkteinspritzers fällt dezent aus. Dank Turboaufladung ist im Zusammenspiel mit dem fein schaltenden Doppelkupplungsgetriebe zudem flotter Vortrieb angesagt. Immerhin 88 kW/120 PS mobilisiert der Topbenziner der Baureihe, der den 1,2-Tonner durchaus lustvoll anschiebt. Der Sprint dauert etwas über 10 Sekunden, maximal sind 185 km/h möglich. Wer spontan Leistung abfragt, könnte mit der Gedenksekunde hadern, die sich der Motor nach dem Gasbefehl gönnt. Ist der Stonic in Fahrt, lässt sich die Tachonadel mit etwas Rückenwind und Heimweh auch auf Tempo 200 treiben. Dann wird es innen allerdings auch reichlich laut. Zudem steigt der Verbrauch bei gehobenem Tempo kräftig. Eigentlich sollen es 5,2 Liter auf 100 Kilometer sein, praktisch wurden daraus bei unseren vornehmlich auf der Autobahn abgespulten Testkilometern 7,1 Liter.Einen besonders guten Eindruck hinterlässt das ausgewogen abgestimmte Fahrwerk. Wirkten Kia-Lenkungen vor Jahren oft noch synthetisch, vermittelt die des Stonic einen erfreulich homogenen Eindruck. Auch die Straßenlage ist satt, solide und vertrauenserweckend. In diesem Punkt wirkt der kleine Koreaner so gar nicht nach Kleinwagen. Es macht sogar richtig Laune, den quirligen Stonic auch mal flott durch Kurven zu führen. Einzig beim Komfort reagiert der Unterbau bisweilen etwas hölzern, aber keineswegs zu hart.Eigentlich haben wir nur ein Detail vermisst: einen Abstandstempomat, der das Tempo automatisch an den Verkehr anpasst. Immerhin bietet der Stonic in Kombination mit dem aufpreispflichtigen „Advanced Driving Assistance“-Paket auch Spurverlassenswarner, Müdigkeitserkennung und einen automatischen Notbremsassistenten. Nur mit diesen Helfern an Bord gab es beim EuroNCAP-Crashtest volle fünf Sterne. Ohne diese Assistenten wurden dem Stonic zwei Sterne abgezogen.In der besonders attraktiven Antriebsvariante mit 120-PS-Benziner und dem siebenstufigen Selbstschaltgetriebe ist der Stonic schon für knapp über 20.000 Euro zu haben, allerdings dann in Kombination mit der ausbaufähigen Ausstattung Edition 7. Auf knapp unter 24.000 Euro steigt der Preis in Kombination mit der empfehlenswerten Ausstattungslinie Spirit, die dann unter anderem Klimaautomatik, das Infotainmentsystem mit 7-Zoll-Touchscreen und das „Advanced Driving Assistance“-Paket umfasst. Angesichts des Gebotenen fällt der Preis recht schmal aus. Obendrauf gibt es noch sieben Jahre Garantie. Das reicht.Kia Stonic – 1.0 T-GDI 120 DCT - Technische Daten:Fünftüriger, fünfsitziger Kleinwagen, Länge: 4,14 Meter, Breite: 1,76 Meter (mit Außenspiegeln 2,0 Meter), Höhe: 1,52 Meter. Radstand: 2,58 Meter, Kofferraumvolumen: 352 – 1.155 Liter1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner, 88 kW/120 PS, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, maximales Drehmoment: 172 Nm bei 1.500 - 4.000 U/min, Vmax: 185 km/h, 0-100 km/h: 10,6 s, Durchschnittsverbrauch: 5,2 l/100 km, CO2-Ausstoß: 120 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-temp, Effizienzklasse: B, Testverbrauch: 7,1 l/100 km/hPreis ab: 20.350 EuroKurzcharakteristik:Warum: weil er weniger als SUV denn als fein gemachter Kleinwagen überzeugtWarum nicht: weil ihm manches fehlt, was SUV-Kunden wünschenWas sonst: Citroen C3 Aircross, DS3 Crossback, Opel Crossland X, Renault CapturKleinwagen, das klingt eigentlich nach Verzicht. Im Fall des Kia Stonic ist allerdings alles geboten, was man von einem modernen Auto wünscht. Naja, fast alles.
Fazit
Kleinwagen, das klingt eigentlich nach Verzicht. Im Fall des Kia Stonic ist allerdings alles geboten, was man von einem modernen Auto wünscht. Naja, fast alles.

Quelle: Autoplenum, 2019-07-04

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