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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 24. Februar 2016
Kaum ein anderes Auto steht so für eine Marke, wie der Phantom für Rolls-Royce. In diesem Jahr wird die siebte Generation des Flaggschiffs des Luxus-Autobauers in Rente geschickt. Deswegen gibt es noch Sondermodelle des Coupés und des Drophead mit dem Namen "Zenith". Zeit für eine Hommage, denn der Nachfolger kommt erst Ende 2017.

Der Bentley Mulsanne mag mehr PS haben und eine Maybach-S-Klasse moderner sein. Aber wenn man die Upper-Class, die Menschen, die auf Stil und Understatement schwören, auf der Welt nach der Essenz des automobilen Luxus fragt, kommt wie aus der Pistole geschossen, die Antwort "Rolls-Royce Phantom". Dieses klassischste aller Herren-Mobile wird seit 1925 gebaut, in ihm saßen und sitzen Könige, genauso wie Film-Bösewichte, wie Auric Goldfinger, gespielt von dem unvergessenen Gert Fröbe. Jetzt beendet Rolls-Royce die Produktion der siebten Generation des Flaggschiffs.

Zum Ende dieser Ära legen die Schöpfer der rollenden Ikone aus Goodwood noch einmal zwei Sondermodelle des Bruderpaars Phantom Coupé und Drophead Coupé auf Kiel. Unter der Bezeichnung Namen "Zenith" zeigen die Rolls-Royce-Künstler noch einmal, was sie können. "Wie der Name schon sagt, wird der Zenith das Maß aller Dinge sein, das Beste vom Besten. Er wird das Automobil sein, an dem alle anderen gemessen werden", kündigt Designchef Giles Taylor an. Zu den feinen Details gehören eine Picknickbank, gelaserte Armlehnen, auf denen die Orte in Villa D\\\'Este und Genf abgebildet sind und speziell angefertigte Ziffernblätter auf den Armaturen. Auch von außen werden die Letzten ihrer Art an einer besonders verarbeiteten Kühlerfigur "Spirit of Ecstasy" zu erkennen sein. Genau 50 Auserwählte dürfen sich über so ein außergewöhnliches Vehikel freuen.

Für die, die nur das Beste wollen, ist der Rolls-Royce Phantom das angemessene Beförderungsmittel. Sei es für die Gäste des Sieben-Stern-Hotels Burj Al Arab oder einem der besten Häuser in Hongkong, dem dortigen Peninsula Hotel. Auch für die siebte Generation des Oberschicht-Luxusgleiters Phantom schließt sich dieses Jahr das Fabrik-Tor zum letzten Mal. Mit dem Ende der Fertigung, Produktion ist dann doch ein zu triviales Wort, für das Schaffen eines automobilen Statements, geht eine Ära zu Ende. Seit 2003 erfreuen sich die Schönen und Reichen an dem 2,5 Tonnen schweren Flaggschiff, das mit einer Länge von 5,84 Metern und einem Radstand von 3,57 Metern den Begriff Innenraum neu definiert. In der 6,09-Meter-Langversion liegen die beiden Achsen noch einmal 25 Zentimeter weiter auseinander.

Um der britischen Oberschicht nahe zu sein, gibt es nur einen Platz. Hinter dem Beifahrersitz, versteht sich. Das Interieur ist Ausdruck des Lebensverständnisses der Herrenfahrer. Wer ein Technikfeuerwerk und protzigen Luxus erwartet, liegt falsch. Understatement ist die erste Pflicht eines echten Gentleman. Der Innenraum gleicht einem geschmackvoll eingerichteten Wohnzimmer. Feines Leder, ein ausklappbarer Tisch aus Mahagoni Holz und sogar ein TV-Bildschirm. So reisen Könige, Adlige und die Reichsten der Reichen.

Der Innenraum hat wenig Schnörkelhaftes. Das Motto lautet "Luxus ist Reduktion". Die Linien des Armaturenbretts sind gerade und schlicht. Im Gegensatz zu den modernen Hebel- und Knopforgien bestechen die wenigen massiven Knöpfe durch Wertigkeit. Fast alles ist aus dem Vollen gefräst. Auch die Fensterheber und die kreisrunden Luftauslass-Gitter. Sich in einem Rolls-Royce Phantom durch die Landschaft chauffieren zu lassen, ist ein Fest für alle Sinne. Mühelos gleitet das 2,5-Tonnen-Schiff über den Asphalt. Die dicken Scheiben blockieren zuverlässig fast jedes Geräusch.

Das Verweilen in diesem Luxus-Kokon entschleunigt. Geschwindigkeit spielt keine Rolle mehr. Dank 460 PS und knackigen 720 Newtonmetern Drehmoment schwebt man förmlich über die Straße. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 240 km/h, statt wie üblich auf 250 km/h begrenzt. Im Innenraum herrscht eine majestätische Ruhe. Die Herrschaften auf der Rückbank müssen bei einer Unterhaltung auch jenseits der 200 km/h die Stimme kein bisschen erheben. Im Gegenteil. Wenn etwas mit leisem Ton zu besprechen ist, bekommt der Chauffeur nichts mit. Auch angedeutete Sitzschalen wären nicht Phantom-like. Eine Rückbank ist Tradition und das soll auch so bleiben.

Die technische Basis für die Nachfolger-Generation ist durch den 7er BMW schon gelegt. Auch in der absoluten Luxus-Klasse wird nun auf Leichtbau gesetzt. Deswegen wird der neue Phantom mehr Aluminium haben, als bisher. "Jeder neue Phantom ist ein historisch wichtiger Moment in der Geschichte des Automobils, und wir arbeiten hart an der Perfektion des neuen Phantom VIII", legt Rolls-Royce-Chef Torsten Müller-Ötvös die Messlatte an den Nachfolger sehr hoch. Doch die Kunden müssen sich nun mehr als ein Jahr gedulden, bis der Nachfolger kommt. Doch für die Phantom-Versionen Coupé und Drophead Cabrio wird es keine Neuauflage geben. Das sollen Wraith und Dawn abdecken.

Quelle: Autoplenum, 2016-02-24

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