Sbarro und Delphi - Rasender Router
Testbericht
Die Firma Delphi hat zusammen mit der Manufaktur Sbarro eine fahrende
Entertainment-Achterbahn entwickelt.
Vier Räder, drei Sitze und ordentlich was auf die Ohren gibt es für die
Insassen der Fahrzeugstudien F1for3 aus dem Hause Sbarro. Die Einzelstücke
mit einer Länge von 5,10 Meter und einer Breite von zwei Metern wirken
schon beim bloßen Anschauen verlockend. Mit ca. 294 kW / 400 PS und bis zu
700 Newtonmetern Drehmoment bei einem zwar unbekannten, aber
ungefähren Gewicht von weit unter einer Tonne werden sich nicht nur die
Mundwinkel des Fahrers in ein Lächeln verwandeln. Die laut brüllenden
Achtzylinder-Motoren stammen beide aus dem GM-Konzern. Letztendlich den
Renn-Taxibetrieb wird lediglich der silberne Bolide aufnehmen. Denn bei dem
orangefarbenen F1for3 steht nicht die bloße Fahrdynamik, sondern die
Technik im Vordergrund.
Der vom Fahrzeugkonstrukteur Franco Sbarro designte, entwickelte und
letztendlich auch realisierte Rennwagen wurde vom Wuppertaler Unternehmen
Delphi auf den neuesten Stand der Entertainment-Technik gebracht. Mit einer
multifunktionalen Antenne, vier TV-Empfangspunkten, einem Multi-
Touchscreen und einem mobilen Tablet, dem I-Pad, können sich die beiden
Beifahrer während des Rennstrecken-Ausrittes über eine stetige und vor allem
kabellose Internetverbindung freuen. Die von BMW bekannte Antenne
beherbergt nämlich neben zahlreichen Empfangsmöglichkeiten auch die
Funktion eines Routers. So können neben den W-Lan fähigen Smartphonen
auch das Entertainmentsystem und das Navigationssystem konstant mit dem
Internet verbunden bleiben.
Delphi arbeitet bereits zum zweiten Mal mit dem zum 39. Mal auf dem Genfer
Salon zu sehenden Franco Sbarro zusammen. Der Designer und Entwickler,
der sich selbst als Konstrukteur bezeichnet, ist auch mit 73 Jahren noch so
hingebungsvoll am Werke wie als 17-Jähriger, als er die Stelle eines Auto-
Mechanikers antrat. Seine Liebe zum Automobil entstand aber schon viel
früher, wie der im italienischen Presicce geborene Sbarro gern erzählt: "Seit
ich krabbeln kann faszinieren mich Autos. Und da ich mir keinen Ferrari GT für
22 Millionen Euro kaufen möchte, habe ich früh damit angefangen Replikas zu
bauen – allerdings mit Klimaanlage." Das erste Projekt mit seinem Namen war
der Sbarro Aca Spider. Von der aktuellen Entwicklung der Elektromobilität hält
der Freund von lauten und schnellen Fahrzeugen nichts: "Ich sehe es nicht
ein, dass für eine Batterie bis zu 25.000 Euro gezahlt werden sollen."
































