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Testbericht

10. Juli 2003

Alhambra, Toledo, León, Cordoba, Ibiza – und Arosa? Soviel spanisches Timbre, und dann ein Skiort im Graubündischen? Irgendwas scheint da auf den ersten Blick nicht zu stimmen. Doch Seat klärt uns auf: Der Stadtfloh hat seinen Namen nicht aus der Schweiz, sondern von der Region Arousa in Nordspanien.

Ausschließlich als Dreitürer
Mit 3,54 Metern Länge passt der viersitzige Arosa auch eher zu den Kleinwagen fahrenden Spaniern als zu den reichen Schweizern. Dennoch findet sich Verwandtschaft in Mitteleuropa: Der Arosa basiert auf derselben Plattform wie der deutsche VW Lupo, und wird wie dieser ausschließlich als Dreitürer verkauft.

Fünf Motoren, drei Ausstattungen
Fünf Motorisierungen gibt es für den Arosa: Außer drei Benzinern mit 50, 60 und 100 PS stehen ein Turbodiesel mit 75 und ein Saugdiesel mit 60 PS zur Auswahl. Die Ausstattungen heißen Prima, Stella und Sport. Mit Automatik wird nur der 60-PS-Benziner verkauft, alle anderen Arosa haben ein Fünfgang-Schaltgetriebe. Wir haben für Sie Fahreindrücke von dem kleinen Spanier mit dem 75 PS starken 1,4-Liter-Diesel gesammelt, den es ausschließlich in der Ausstattung Stella gibt. 

Flotter Dreizylinder
Der Turbodiesel mit Direkteinspritzung nach dem im VW-Konzern üblichen Pumpe-Düse-Prinzip verfügt nur über drei Zylinder. Das ist für den Fahrer jedoch nicht spürbar. Der Motor beginnt schon ab etwa 2.000 U/min, den Arosa schön flott zu ziehen. Es macht richtig Spaß, aufs Gaspedal zu treten. In 12,1 Sekunden treibt das Aggregat den Winzling aus dem Stand auf Tempo 100. Dabei klingt der Diesel bauartbedingt ein klein wenig rau.

170 km/h Spitze
Bei höherer Geschwindigkeit wird es im Innenraum recht laut. Die Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h erreicht der Arosa ohne größere Schwierigkeiten, auch wenn der Vorwärtsdrang ab 150 km/h geringer wird. Den Kraftstoffverbrauch gibt Seat mit 4,3 Litern Diesel auf 100 Kilometer an. Der Arosa 1.4 TDI ist nach Euro 3 zertifiziert.

Schwammig bei hohem Tempo
Auf der Autobahn wirkt das Fahrwerk des Kleinwagens gerade bei hohem Tempo schwammig: Der hohe Karosserieaufbau schwankt bei Lenkbewegungen deutlich. Bei dem von uns ebenfalls getesteten Lupo FSI waren dergleichen Probleme nicht zu spüren. Doch besitzt der FSI wie auch die anderen sportlichen Lupo-Varianten ein spezielles Fahrwerk, das auch dem Arosa gut zu Gesicht stünde. 

Düstere Instrumente
Im Innenraum wirken die Instrumente mit ihren weißen Skalen auf schwarzem Grund düster und etwas trist. Die im Cockpitbereich verwendeten Materialien sind jedoch annehmbar. Statt eines Handschuhfachs findet sich beim Arosa nur eine Ablagerinne. Für Krimskrams gibt es aber genug Fächer. Dank großer Fensterflächen ist die Rundumsicht gut.

Sitze mit exzellentem Seitenhalt
Die in unserem Testfahrzeug installierten Sportsitze erfreuen durch exzellenten Seitenhalt. Sowohl an den Schenkeln wie am Rücken fällt man auch in schnell gefahrenen, engen Kurven nicht vom Sitz. Die Kopfstützen sind vorne weit genug ausfahrbar.

Zu kurze Kopfstützen im Fond
Im Fond gilt dies jedoch nicht: Die beiden serienmäßigen Kopfstützen auf der Rückbank des Viersitzers sind deutlich zu kurz. Das verwundert, da die Kopffreiheit für die Fondpassagiere gut ist. Seat sollte die Metallstifte an den Kopfstützen etwas länger machen. Denn so lassen sich die Kopfstützen nur als Nackenstützen verwenden, was bei einem Unfall ungünstig ist. Ansonsten finden die hinten Sitzenden zwei Dreipunktgurte vor. 

Große Fächer
Auffällig sind die praktischen, großen Fächer links und rechts im Fond, in denen sich viel verstauen lässt. Vor den Knien bleibt dagegen kein Platz, wenn die Vordersitze für 1,75 Meter große Passagiere eingestellt sind. Doch kürzere Strecken lassen sich auch so bewältigen – vor allem, wenn die vorderen Insassen etwas nach vorne rücken.

Akzeptabler Kofferraum
Der Kofferraum bietet 130 bis 790 Liter Stauvolumen -akzeptable Werte, auch wenn der konkurrierende Toyota Yaris etwas mehr bietet. Die Breite des Gepäckabteils beträgt 96 Zentimeter, die Tiefe 42 Zentimeter im Normalzustand oder 98 Zentimeter nach dem Umlegen. Die Rücksitze können serienmäßig symmetrisch geteilt umgelegt werden. Beim Entladen des Kofferraums muss eine Ladeschwelle von 20 Zentimetern überwunden werden. Transportgut, das eingeladen werden soll, ist vom Boden 69 Zentimeter anzuheben.

ABS und Seitenairbags gegen Aufpreis
Der Arosa Stella 1.4 TDI ist für 13.330 Euro zu haben. ABS ist gegen 310 Euro Aufpreis erhältlich, Seitenairbags kosten 230 Euro, ESP ist nicht verfügbar. Im Gegensatz zu diesen Sicherheitsfeatures sind Komfortelemente wie Kassetten-Radio, elektrische Fensterheber vorne und Zentralverriegelung Serie. 

Günstiger als VW Lupo
Der VW Lupo kostet mit demselben Motor 13.675 Euro, also rund 300 Euro mehr. Ihm fehlen jedoch elektrische Fensterheber vorne, Zentralverriegelung und elektrische Außenspiegel, die bei VW für 760 Euro nachgeordert werden müssen. Hinzu kommt, dass eventuell zusätzlich erwünschte Extras bei VW teurer als bei Seat sind.

Höhere jährliche Kosten
Die CD-ROM "ADAC Autokosten 2003" erlaubt es, die jährlichen Kosten von Fahrzeugen zu vergleichen. Bei den Standardvorgaben des Programms schneidet der Seat mit jährlichen Kosten von 8.057 Euro statt 7.436 Euro schlechter als der Lupo ab. Dies liegt an einer ungünstigeren Vollkaskoeinstufung und höheren Werkstattkosten. Bei Teilkaskoversicherung sieht es schon wieder anders aus. Der Unterschied ist also nicht sehr groß.

Toyota Yaris etwa gleichauf
Ein weiterer Vergleich bietet sich mit dem dreitürigen Toyota Yaris 1.4 D-4D C mit 75 PS an. Er kostet bei ähnlichen Leistungs- und Verbrauchsdaten mit 12.900 Euro 400 Euro weniger als der Arosa. Auch bei den jährlichen Kosten schneidet der Yaris ähnlich ab wie der Arosa. Die Ausstattung ist vergleichbar, legt aber den Akzent etwas mehr auf die Sicherheit: Der Yaris besitzt zwar keine Zentralverriegelung und keine elektrischen Fensterheber wie der Arosa, dafür aber ein Kassetten-Radio, Seitenairbags und ABS.

 

Technische Daten
Motor Bauart:Dreizylinder-Turbodiesel, PD-Direkteinspritzung
Hubraum:1.422
Leistung:55 kW (75 PS) bei UPM
Drehmoment:195 Nm bei 2.200 UPM
Preis
Neupreis: 9.990 €
Fazit
Fazit: Ein super Diesel für den Kleinen Kleine Diesel sind auf dem Vormarsch: 1,4 Liter Hubraum sind seit einiger Zeit auch bei den Selbstzündern keine Seltenheit mehr. So haben Ford und PSA Peugeot Citroën gemeinsam einen solchen Motor entwickelt. Und auch den Toyota Yaris und den Mini gibt es mit einem 1,4-Liter-Diesel. Auch kleine Diesel können flott sein Dass auch so kleine Diesel flott sein können, zeigt der 1,4-Liter-TDI im Arosa. Der Turbodiesel ist ein super Motor für den Stadtfloh. Für längere Fahrten bei hoher Geschwindigkeit empfiehlt sich das Auto wegen seines Fahrwerks nur bedingt. Die Serienausstattung legt die Betonung für unseren Geschmack zu sehr auf Komfort und zu wenig auf die Sicherheit – Seitenairbags und ABS wie beim Yaris wären kein Luxus.

Wenig Unterschied Der Arosa 1.4 TDI ist ausstattungsbereinigt günstiger als der baugleiche VW Lupo 1.4 TDI. Doch wenn man die jährlichen Kosten betrachtet, relativiert sich der Kostenvorteil. So bleibt der Arosa der schickere VW Lupo mit günstigem Anschaffungspreis.

Quelle: auto-news, 2003-07-10

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