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Autoplenum, 2010-03-01

Seat zeigt Studie Ibe - Sonnenschein in Genf

Testbericht

Stefan Grundhoff

Darf Seat diesen Polo-Killer wirklich bauen? Auf dem Genfer Salon zeigen
die dynamischen Spanier einen Ibiza-Nachfolger, der Herz und Kopf wie
ein Elektroschocker trifft.

Seat gilt gemeinhin als Designkönig im umtriebigen Volkswagen-Konzern.
Immer wieder zeigten die Spanier auf Europas Messen automobile
Schönheiten; wurden jedoch bei der Umsetzung der Konzepte immer
wieder gekonnt ausgebremst. Auf dem Genfer Salon darf der iberische
VW-Ableger wieder einmal zeigen, was er am Besten kann: sehenswerte
Kompaktsportler für eine junge Kundschaft. Die 3,78 Meter lange und nur
1,22 Meter hohe Genf-Studie mit dem wenig emotionalen Namen “Ibe”
lässt einen hauseigene Konkurrenzmodele wie den VW Polo oder einen
Audi A1 vergessen. Flache Front, große Türen, langer Radstand und kurze
Überhänge – das sind neben dem kernigen Hinterteil die visuellen
Lockmittel, mit denen sich der Ibe in die Realität von morgen spülen
möchte.

Dabei rollt der imaginäre Ibiza-Nachfolger auf schmalen 175er-Reifen mit
19 Zoll großen Felgen, um den Rollwiderstand zu senken. Sein Blick aus
LED-Augen ist stechend. „Der Ibe ist eine Art konzentrierter genetischer
Pool für unsere nächsten Fahrzeuggenerationen. Er wird all unsere
Modelle eindeutig prägen“, so Seat-Chefdesinger Luc Donckerwolke, „und
er ist ein Versprechen für die Zukunft des Automobils: Auch mit
Elektroantrieb werden wir Freude am Design und Spaß am Fahren
haben.“

Doch das schmucke Design des Elektro-Kleinwagens verzaubert nur das
Auge. Die Technik des Ibe soll Seat in ein neues Zeitalter bringen. So
verfügt der Spanier über einen reinen Elektroantrieb. Der Antrieb sitzt
zusammen mit der Leistungselektronik unter der flachen Fronthaube,
die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 18 kWh ist im
knackigen Heck des 2+2-Sitzers platziert. Der E-Motor leistet 75 kW /
102 PS und ein maximales Drehmoment von 200 Nm. Den Spurt 0 auf
100 km/h schafft der eine Tonne schwere Ibe in 9,4 Sekunden. Für
den Dauerbetrieb wurde die Motorleistung auf 50 kW / 68 PS begrenzt.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 160 km/h. Über die Reichweite
schweigen sich die Spanier noch aus. „Mit dem Ibe zeigen wir, dass für
Seat Elektromobilität immer mit exzellentem Design und hohem
Fahrspaß verbunden sein wird“, unterstreicht Seat-Präsident James
Muir, „der Ibe steht in bester Tradition, jeweils das frechste und jüngste
Auto im Wettbewerb anzubieten.“ Bleibt abzuwarten, ob er eine Chance
als Serienmodell bekommt. Darüber entscheidet nicht zuletzt das
Premieren-Publikum in Genf.

Quelle: Autoplenum, 2010-03-01
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