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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 5. April 2019

Skoda geht mit dem Scala auf Golf-Jagd. Der tschechische Kompaktwagen ist zwar kein Schnäppchen, aber man bekommt viel Auto für's Geld.

"Bei Skoda versuchen wir aus einer Plattform, die wir von VW bekommen, das Größtmögliche herauszuholen", sagt Skoda Produktmanager Emil Nikolov. Wenn man den Skoda Scala in einem Satz beschreiben will, trifft diese Aussage voll ins Schwarze. Das tschechische Kompaktmodell basiert auf dem MQB-A0-Baukasten, der im VW-Konzern eigentlich für Autos, wie den VW Polo vorgesehen ist, also eine Klasse kleiner als der tschechische Golf-Gegner. Der ist 4,36 Meter lang und übertrifft seinen Vorgänger, den Rapid Spaceback um rund sechs Zentimeter. Der Radstand ist um 47 Millimeter gewachsen und misst jetzt 2.649 Meter.

Diese üppigen Ausmaße wären reine Augenwischerei, wenn sie sich nicht auch im Innern spürbar auswirken würden. Hinten haben großgewachsene Erwachsene locker Platz, die Kniefreiheit beträgt im Fond 73 Millimeter und ist damit identisch mit der des Skoda Octavia - auch nicht unbedingt ein Schmalhans, wenn es um den Raum für die Passagiere geht. Für das Gepäck ist noch genug Platz. Das Kofferraumvolumen ist im Vergleich zum Rapid um mehr als 50 Liter auf 467 Liter gewachsen. Maximal schluckt das Ladeabteil 1.410 Liter.

Doch den Scala auf die reine Praktikabilität zu reduzieren, würde dem Tschechen-Golf nicht gerecht werden. Auch die Technik ist up-to-date. Das virtuelle Cockpit misst 10,25 Zoll und der Infotainment Bildschirm hat in der Top-Ausführung 9,2 Zoll. Neben dem großen Monitor hat Skoda auch noch acht und 6,5 Zoll-Bildschirme im Angebot, bei denen ausgewählte Apps des eigenen Smartphone via Apple CarPlay oder Google Auto genutzt werden können. Das gesamte Infotainmentsystem kann drahtlos auf den neuesten Stand gebracht werden. Das betrifft vor allem die Optik der Bedienoberfläche, aber auch Softwarefehler werden so ausgemerzt. Die Spracheingabe findet jetzt online mit Hilfe eines Servers statt und ein Wlan-Hotspot sorgt für einen Internetzugang.

Bei den Assistenzsystemen setzt sich die Offensive fort. Der Toter Winkel Assistent im Scala ist ein Fortschritt zu dem, der bei den aktuellen Modellen der Tschechen verbaut ist. Zwei Radarsensoren im Heck überwachen jetzt den Verkehr bis zu einer Entfernung von 70 Metern, statt bisher 20 Metern. Der Frontradarassistent inklusive City-Notbremsfunktion und der Spurhalte-Assistent sind serienmäßig. Dass Seitenairbags hinten bei der Basis-Ausstattung nicht zu haben sind und sonst 420 Euro Aufpreis kosten, führt ebenso zu einem Minus, wie die Tatsache, dass das auch bei dem Knieairbag auf Beifahrerseite der Fall ist. Da sind 190 Euro fällig. Voll-LED Scheinwerfer kosten 860 Euro bei der mittleren Ausstattungslinie "Ambition" Aufpreis, bei der Top-Variante "Style" sind es 740 Euro. Die Einsteigerversion "Active", die aktuell ohnehin nur bei den beiden Dieselvarianten angeboten wird, bleibt auch bei diesem Detail außen vor.

So viel Positives hat aber mittlerweile in Tschechien seinen Preis. Aktuell kostet der günstigste Skoda Scala mit dem 1.0 Liter TSI Motor mit 85 kW / 115 PS immerhin 21.450 Euro. Die magische 20.000 Euro-Grenze wird der Kompakt-Skoda mit 70 kW / 95 PS Triebwerk unterbieten, der dann 17.350 Euro kosten soll. Die 1.5 TSI Variante mit 110 kW / 150 PS schlägt inklusive DSG-Getriebe mit mindestens 25.200 Euro zu Buche. Immerhin schafft der 1.240 Kilogramm schwere Skoda Scala den Sprint von null auf 100 km/h in 8,2 Sekunden und ist bis zu 219 km/h schnell. Ein Resultat des guten cw-Wertes von 0,29. Der Durchschnittsverbrauch beträgt 5,0 Liter pro 100 Kilometer.

Auf der Straße macht der Scala eine gute Figur. Der Kompaktwagen lässt sich sogar recht sportlich um die Ecken scheuchen, nur die Lenkung könnte die Richtungsbefehle etwas spontaner umsetzen. Die Kehrseite der Dynamik-Medaille ist die straffe Abstimmung. Natürlich ist der Scala nicht prügelhart, aber selbst im Normal-Fahrmodus gibt das adaptive Fahrwerks den Zustand des Asphalts mit 17 Zoll Rädern so deutlich an die Insassen weiter, dass man \"Sport\" nur bei guten Untergrund wählen sollte.

Auffällig ist, wie leise es im Scala zugeht, egal welchen Motor man unter der Haube hat. Wird das 1.5 Liter Aggregat gefordert, wirkt es im Zusammenspiel mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe angestrengt und das bekommt man dann auch im Innenraum mit. Deutlich geschmeidiger agiert da schon der handgeschaltene 1.6 TDI (85 kW /115 PS) und auch der 1.0 TSI (ebenfalls 85 kW / 115 PS) gibt im Konzert mit dem angenehm zu handhabenden manuellen Getriebe eine gute Figur ab. Klar kann der Dreizylinder seine Natur bei höheren Drehzahlen nicht verheimlichen, aber mit Fahrleistungen, wie 9,8 Sekunden von null auf 100 km/h und 201 km/h Spitze schlägt sich dieses Triebwerk wacker. Deswegen rechnet Skoda Deutschland damit, dass sich ab Mai rund 30 Prozent der Scala Käufer für diese Motorisierung entscheiden. Auch wenn der Verbrauch, wie beim größeren Bruder fünf Liter beträgt.

Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:Siebengang-DKG
Motor Bauart:Vierzylinder-Benziner
Hubraum:1.498
Drehmoment:250 Nm bei 1.500 bis 3.500 UPM
Preis
Neupreis: 27.200 € (Stand: 2019-04-05)
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2019-04-05

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