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Testbericht

20. Dezember 2015

Das Kraftfahr-Bundesamt zählt den Skoda Superb offiziell zur Mittelklasse, aber wer ihn einmal gefahren hat, stellt schnell fest: mehr Auto braucht niemand. Wir haben geprüft, ob das Raumwunder aus Tschechien auch in seiner aktuellen Generation Eurer sehr guten Wertung von 4,2 gerecht wird.

Das Fazit haben wir wie immer in einem kurzen Video zusammengefasst. Die ausführliche Beschreibung folgt weiter unten.



Wie hoch sind die Kosten?
Der Skoda Superb startet als Limousine in der Basisversion „Active“ bei niedrigen 24.590 Euro*. Dafür bekommt man laut Konfigurator einen 1,4 TSI Benziner mit 125 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe.

Es geht aber auch anders. Unser Testwagen verfügt über die höchste Ausstattungslinie „L&K“.  Die startet erst bei 35.850 Euro* und überholt damit sogar den Bruder aus Wolfsburg, dessen höchste Ausstattungsvariante Highline bereits bei 33.775 Euro* anfängt. Die Abkürzung steht beim Skoda Superb nicht für „Luxus & Komfort“, sondern für die Namen der Skoda-Gründerväter „Laurin & Klement“.

Unter dem Blech hatten wir den 2,0 TSI-Motor mit 220 PS, Sechsgang-DSG und eine ausgereizte Ausstattungsliste. Skoda steckt hier nicht zurück und bietet klassentypisch eine Vielzahl von Assistenten an. Mit der Kombination von Spurhalteassistenten (820 Euro*) und Adaptiven Abstandsassistenten ACC (320 Euro*) fährt das Auto fast von allein. Mit digitalem TV-Empfang (890 Euro*) wird der Superb zum Wohnzimmer zweckentfremdet. User Frickler bemängelt, dass während der Fahrt das Bild automatisch abschaltet. Hier hält sich der Skoda jedoch einfach von allein an die StVO.

Beim Skoda Superb bereiten vor allem die kleinen (und günstigen) Dinge besondere Freude:

Besonderheiten
Die „Simply Clever“ Lösungen von Skoda treffen bei uns voll ins Schwarze – was vielleicht auch an der Jahreszeit liegen mag. Ein in die Tür integrierter Regenschirm liest sich auf dem Papier fast wie Spielerei. Man weiß ihn eben erst wirklich zu schätzen, wenn es spontan anfängt zu regnen und man keinen dabei hat. So verhält es sich auch mit dem Eiskratzer: Frost über Nacht und keiner zur Hand? Der steckt im Tankdeckel.

Insgesamt wirbt Skoda mit 29 Features, von denen einige optional sind. Bei vielen fragt man sich, warum sie sich nicht schon längst als Standard etabliert haben (Parktickethalter an der Windschutzscheibe), andere sind für unseren Geschmack ein Tick zu viel: Die vollelektrische Schließvorrichtung der Heckklappe ist in den Köpfen der Menschen leider noch nicht in der gleichen Weise integriert wie in die L&K-Ausstattung. So muss man jeden Fahrgast darauf hinweisen, doch bitte den Knopf zu drücken, anderenfalls hängt dieser an der geöffneten Klappe und zieht damit gleichsam an den Nerven des Eigentümers.

Wie ist der Fahreindruck?
Komfortabel. Obwohl das im Ausstattungspaket enthaltene adaptive Fahrwerk DCC mit „Eco“, „Normal“, „Sport“ und „Individual“ noch diverse andere Fahrprofile zur Auswahl stellt, die Leerlaufdrehzahl, Schaltzeitpunkte, Dämpfung und die Lenkung entsprechend regeln, landeten wir nach kurzer Zeit stets wieder im „Comfort“-Modus.  Auch mit 220 PS ist der Skoda Superb ein Reisedampfer, kein Rennwagen.

Trotzdem muss der Fahrer mit einem Reifenquietschen leben, denn gerade bei Nässe oder am Berg ist die Leistung für die Vorderräder allein zu viel.  Allrad wäre hier die klare Empfehlung – leider sieht Skoda das anders und bietet nur den nächstgrößeren Benziner mit zwei angetriebenen Achsen an.

Neben der Traktion ist auch der Verbrauch mangelhaft. Der Skoda Superb verwöhnt den Fahrer zwar mit leisem Dahingleiten, bei einem Blick auf die Verbrauchsanzeige wurden wir dann aber doch weniger entspannt. Auch mit angepasster Geschwindigkeit und Eco-Fahrmodus sind Werte unter 9,5 Litern im Alltag schlicht unrealistisch. Im Winter lagen wir mit angeschalteter Sitzheizung sogar noch darüber.

Die zahlreichen Assistenten erleichtern das Fahren in vielen Situationen, in anderen haben wir das ein oder andere System ausgeschaltet. Auf langen Reisen möchten wir die Kombination aus Tempomat und Abstandsassistenten (ab 320 Euro*) sowie den Fernlichtassistenten (320 Euro*) nicht mehr missen – klare Empfehlung.

Der Spurhalteassistent irritiert durch häufiges Eingreifen auch bei minimalen Abweichungen und bliebt ausgeschaltet. Sobald hinter der Parkreihe ein Gehweg liegt, verwechselt der Einparkassistent Längs- mit Querparklücken – darauf würden wir ebenfalls verzichten. Die Parkpiepser reichen im Alltag völlig.

User Frickler, größter Kritiker des Superb, attestiert ihm einen hohen Wendekreis. 11,7 Meter bedeuten keine Drehung auf dem Punkt – negativ ist es uns im Alltag aber nicht aufgefallen.

Wie ist das Platzangebot?
Überwältigend! Leider ist die von euch hochgelobte Twin-Door-Kofferraumklappe, die bei der Limousine entweder komplett oder nur zum Teil aufschwingt, verschwunden. Wirklich vermisst haben wir sie aber nicht. Obwohl unser Superb kein Combi ist, ist der 625 Liter große Kofferraum ein wahrer Höllenschlund – allerdings mit hoher Ladekante. Die ist, wie User SebastianRieche völlig zurecht kritisiert, höher als beim Combi.

Das Fach unter der Bodenmatte sieht wahlweise ein Ersatzrad oder den Kunststoffeinsatz mit weiteren Aussparungen vor. An den Seiten gibt es weitere Fächer sowie bei Bestellung Haken und Gepäcknetze. Schön ist, dass die geteilte Rücksitzbank vom Kofferraum aus per Hebel umzulegen ist. Dadurch wird das Volumen auf 1.760 Liter erweitert. Stolze 3,1 Meter Länge erreicht man im Skoda mit umgeklapptem Beifahrersitz. In Punkto Ablagen ist der Skoda Superb „Simply Clever“. In die Türen passen 1,5 Liter-Flaschen, der Stauraum unter der Armlehne ist klimatisiert, am Himmel gibt es ein Brillenfach – die Liste lässt sich beliebig verlängern.

Wie ist das Gefühl?
User Goofy59 fand das Heck der zweiten Superb Generation noch großväterlich – die aktuelle schafft endgültig den Schritt zum Beau. Die Karosserie flacht nach hinten sanft ab, sodass die Kante zur Heckscheibe nicht mehr wie ein „Knick“ aussieht. Durch die nach innen spitz zulaufenden Heckleuchten wirkt der Abschluss eleganter als beim Vorgänger. Die markanten Linien an den Seiten wurden dem Vorgänger entrissen, dafür sorgt eine durchgehende Linie von Front- zu Heckscheinwerfern kurz unter den Seitenfenstern für eine sportliche Betonung.

Wir teilen die Meinung von User Mautz, dass der Blick nach hinten unübersichtlich ist, aber das kompensiert auf Wunsch die optionale Rückfahrkamera (360 Euro*). Im Innenraum gibt es ansonsten nichts zu beanstanden. Die Optik und Haptik unseres Testwagens in L&K Ausstattung besticht an jeder Stelle. Nur der Verschließmechanismus der „Phonebox“, die das Signal des Handys verstärkt, könnte etwas geschmeidiger sein.


Preis  
Versicherungsklasse KH / VK / TK 16 / 22 / 21
KFZ-Steuer 136 Euro **
Motor  
Leistung 220 PS
0 – 100 km/h 7 s
Höchstgeschwindigkeit  245 km/h
Verbrauch (Werksangabe)            6,2 Liter
Testverbrauch 9,5 Liter
CO2 / Effizienzklasse  143 g CO2/km; Klasse C
Max. Drehmoment 350 Nm (1.500 – 4.400 1/min)
Modell  
Länge / Breite / Höhe 4.861 mm / 1.864 mm / 1.468 mm
Radstand 2.841 mm
Leergewicht 1.505
Wendekreis 11,7 m
Max. Zuladung  500 kg
Anhängelast (gebr. / 12%)           2.000 kg
Kofferraumvolumen 625 – 1.760 l
Tankinhalt 66 l

* Stand 21. Dezember 2015

** Erstzulassung nach 01.01.2014; Stand 21.12.2015, Quelle: Bundesfinanzministerium.de

Fazit
Was den Platz für Passagiere und Gepäck angeht, rangiert der aktuelle Skoda Superb nicht in der Mittel- sondern in der Oberklasse. Auch in Sachen Ausstattung muss man im Skoda gegenüber der Konkurrenz nicht zurückstecken, mit den vielen "Symply Clever"-Lösungen ist er sogar einen Schritt voraus. Mit einem sparsameren Diesel eine klare Empfehlung. Wer noch mehr Platz braucht greift zum Kombi. 

Demon22 hat festgestellt, dass der Skoda Superb kein gutes Image hat. Auch wir sind der Meinung, dass er unterschätzt wird – bis jetzt. Mit der neuen Generation sollte sich das ändern.
Testwertung
4.5 von 5
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