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Testbericht

Mario Hommen/SP-X, 27. November 2019
SP-X/Köln. Mit der 2019 gestarteten dritten Generation des BMW 1er endete für das Kompaktmodell die Ära des Heckantriebs. Zumindest als Neuwagen gibt es die Steilheckversion seither nurmehr mit Frontantrieb. Alternativ finden sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt viele tausend Exemplare des zwischen 2011 und 2019 produzierten Vorgängers, der aus zweiter Hand nicht nur mit günstigeren Preisen, sondern außerdem noch mit dem besonderen Fahrspaßelement einer von Antriebseinflüssen freien Lenkung lockt. Schon ab rund 6.000 Euro kann man hier einsteigen. Stellt sich lediglich die Frage, ob das Zweite-Hand-Schnäppchen später vielleicht teuer werden kann?Karosserie und Innenraum: Anders als noch bei der variantenreichen ersten 1er-Generation konzentriert sich die Karosserievielfalt der Generation 2 auf die intern F20 und F21 bezeichneten Fünf- und Dreitürer. Wer ein Coupé und Cabriolet will, muss nach BMW 2er suchen. Wie bereits der erste 1er bietet auch der Nachfolger mit Längsmotor und Hinterradantrieb ein in der Kompaktklasse absolutes Alleinstellungsmerkmal. Das Layout sorgt allerdings für einen Innenraumzuschnitt, der in Hinblick auf das Platzangebot nicht ganz mit dem Segmentniveau mithalten kann. Insofern empfiehlt sich der Bayer weniger als Familienkompakter denn als sportives und alltagstaugliches Lifestyle-Mobil für kinderlose Paare. Dennoch ist der kleine BMW das Gegenteil einer Verzichtserklärung: Dank des einst reichhaltigen Ausstattungsprogramms finden sich in vielen Exemplaren Nettigkeiten wie ein Infotainmentsystem mit großem Display, edle Lederwelten und schicke Dekors.Motoren und Fahrwerk: Ebenfalls facettenreich ist das Angebot an Motoren. Gut zwei Dutzend unterschiedliche Aggregate wurden in den acht Jahren verwendet. Das Leistungsspektrum reicht vom etwas beschaulichen 114d (70 kW/95 PS) bis zu den über 300 PS starken und konsequent dynamisch getrimmten M-Varianten mit bulligen Sechszylindermotoren. Alle 1er-Aggregate eint ein im Verhältnis zu den oft guten Fahrleistungen vergleichsweise niedriges Verbrauchsniveau. Das trifft in besonderer Weise auf die ab 2015 mit dem Facelift eingeführten Dreizylinder zu. So kann der 118i mit 100 kW/136 PS den 1er in 8,5 Sekunden beschleunigen, während der Normverbrauch bei rund 5 Litern Benzin auf 100 Kilometer liegt. Noch eindrucksvoller meistern die Dieselmodelle den Spagat aus Dynamik und Effizienz. Der Vierzylinder 120d kann zum Beispiel in knapp acht Sekunden auf 100 km/h sprinten und fast 230 km/h schnell fahren, obwohl sein Normverbrauch um vier Liter liegt. Wer nicht unbedingt selbst schalten will, sollte nach Versionen mit der für die meisten Motoren optional angebotenen Automatik suchen. Das ausschließlich achtstufige Getriebe sorgt nicht nur für mehr Komfort, sondern außerdem für weniger Verbrauch bei zugleich besseren Fahrleistungen.Unter den Kompakten ist der 1er eine Ausnahmeerscheinung, denn dank des fahrdynamisch besonders attraktiven Heckantriebs bietet er Sportwagenfeeling im alltagstauglichen Steilheck-Format. Dank feinfühliger Regelelektronik ist er allerdings auch keine kapriziöse Heckschleuder mehr. Seit der zweiten Generation stimmt zudem der Komfort, denn der keinesfalls zu softe Unterbau gibt sich beim Ausbügeln von Unebenheiten durchaus geschickt. Wem es dennoch nach strafferen Fahrwerkswelten gelüstet, sollte nach Version mit M-Sport- und/oder Adaptiv-Fahrwerk Ausschau halten.Ausstattung und Sicherheit: Der Markt der Möglichkeiten beim BMW 1er ist nicht eben klein. Allein für das Innenraumdesign gab es rund 6.500 Kombinationsmöglichkeiten. Wer einen ganz speziell konfigurierten 1er wünscht, wird auf dem Gebrauchtmarkt wahrscheinlich lange danach suchen, oder sich auf Kompromisse einlassen müssen. Je reichhaltiger die Ausstattung, desto größer sind meist die finanziellen Abschläge im Vergleich zum einstigen Neupreis. Insofern dürfte es sich meist lohnen, etwas mehr in ein besser ausgestattetes Exemplar zu investieren. In Hinblick auf die Sicherheitsausstattung sind hingegen keine Kompromisse nötig, denn diese ist bereits mit der Basisversion umfangreich. Dank reichlich Airbags und einer umfangreichen Regelsystem-Armada gab es 2011 von EuroNCAP entsprechend volle fünf Sterne.Qualität: Auch in Hinblick auf die Langzeitqualitäten schlägt sich der 1er ordentlich. Während jüngere Exemplare bei den Hauptuntersuchungen eine durchschnittliche Anfälligkeit an den Tag legen, liegt diese bei älteren Vertretern der F20-Generation sogar deutlich unterm Segmentdurchschnitt. Gehäufter zeigen sich allerdings bei Bremsen, Achsfedern und Dämpfung Probleme. 1er-Fahrer neigen wohl grundsätzlich häufiger dazu, sich mit dynamischer Fahrweise einen Kick zu verschaffen. Wie schon beim Vorgänger dürfte sich dies negativ auf den Verschleiß von Brems- und Fahrwerkskomponenten auswirken. Unterm Strich bleibt der 1er der zweiten Generation ein dennoch solider Typ, mit dem sich die Freude am Fahren auch im fortgeschrittenen Alter erleben lässt.Fazit: Ganz billig ist das Fahrvergnügen mit dem 1er allerdings auch gebraucht nicht. Preislich markiert der BMW 1er unter den Kompakten sogar das obere Limit. Mittlerweile kommt die attraktive zweite Generation F20 jedoch ins Alter und dringt damit auch in finanziell überschaubare Regionen vor. Selbst Fahrzeuge mit unter 100.000 Kilometer Laufleistung werden schon für deutlich weniger als 10.000 Euro angeboten. Wer ein Schnäppchen gefunden hat, sollte neben den Verschleißteilen vor allem den Zustand von Bremsen und Fahrwerkskomponenten kritisch beäugen, da mancher Vorbesitzer seinen Wagen gelegentlich auch intensiver gefordert haben dürfte.Auch wenn BMW keinen 1er mehr mit Heckantrieb baut: Auf dem Gebrauchtmarkt tummeln sich reichlich Exemplare der zweiten Generation, die den besonderen 1er-Kick für zum Teil schon kleines Geld bieten. 
Fazit
Auch wenn BMW keinen 1er mehr mit Heckantrieb baut: Auf dem Gebrauchtmarkt tummeln sich reichlich Exemplare der zweiten Generation, die den besonderen 1er-Kick für zum Teil schon kleines Geld bieten. 

Quelle: Autoplenum, 2019-11-27

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