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Testbericht

Marcel Sommer, 23. Juni 2015
Eine Fahrt in der ersten Generation des mittlerweile überall bekannten Suzuki Swift ist mehr als nur eine Zeitreise. Sie zeigt auf, warum der Kleinwagen zum Suzuki-Retter wurde.

Alte, kleine Autos haben etwas an sich. Vor allem, wenn sie, so wie der erste Swift aus dem Hause Suzuki, auf eine lange und nicht minder erfolgreiche Zukunft blicken können. Nicht ohne Grund warnen im Sommer 1983 die Schlagzeilen in Deutschlands Tageszeitungen: "Unterschätzt die Japaner nicht". Schon kurz nach und vor allem wegen der Einführung des Kleinwagens mit dem anfangs noch recht eigenwilligen Namen SA 310 mausert sich der japanische Hersteller zu einem der zehn größten Automobilbauer der Welt - und zu einem echten Konkurrenten von Ford Fiesta, Opel Corsa, Peugeot 205 und Renault 5. Für 10.495 DM wird der 680 Kilogramm leichte Stadtflitzer in Deutschland angeboten. Die Drei-Stufen-Automatik des GL kostet 1.000 DM extra. Im November 1984 erfährt er seine Taufe auf den Namen Swift. Er ist damit nicht der einzige SA 310, der unter einem anderen Namen von den Bändern rollt. Dank der GM-Beteiligung am Suzuki-Unternehmen fährt er zeitgleich noch in den USA als Chevrolet Sprint und als Pontiac Firefly umher. In Japan heißt er später Suzuki Cultus.

Der Swift ist zur damaligen Zeit nicht der erste Suzuki auf deutschen Straßen - aber sehr schnell einer der erfolgreichste. Neben der Allrad-Spaßmaschine LJ80 bieten die Japaner noch den Alto und den SJ 410 an. Doch der 3,59 Meter kurze, 1,55 Meter breite und 1,35 Meter hohe Swift ist anders. Er kommt auf Anhieb an. Schon eine kurze Fahrt in der ersten Generation des Suzuki-Erfolgsmodells gibt Aufschlüsse darüber, warum dem so war. Die Antwort fällt so schlicht wie das Interieur des 140 Kilometer pro Stunde schnellen Swift aus: Er funktioniert und ist bequem. Nicht zuletzt verdankt der 50 PS starke Fronttriebler seine bequeme und komfortable Fahrweise seiner Automatik. Ohne Schaltunterbrechungen und ohne übermäßige Geräuschbelästigung schaltet sie früh hoch und hofft auf eine stete Beschleunigung. Sollte ein Berg direkt auf den letzten Hochschalt-Vorgang folgen, wird es innerhalb des Viergang-Getriebes stressig. Zu spät merkt das System, dass jetzt eigentlich ein kleinerer Gang von Nöten wäre. Mit ein wenig Gasfuß-Feingefühl lässt sich die leicht orientierungslose Automatik jedoch spielend leicht in die richtige Bahn rücken.

Dass bei knapp vier Dutzend Pferdestärken keine übermäßig sportlichen Ambitionen befriedigt werden ist klar. Doch wirkt das 75 Newtonmeter starke Drehmoment so schwungvoll auf die Kurbelwelle ein, so dass der Sprint auf Tempo 100 in 18,2 Sekunden sich mindestens eine halbe Sekunde schneller anfühlt. Mit einem Spritverbrauch von unter sechs Litern auf 100 Kilometern, die in den drei, je 331 Milliliter großen Brennkammern verbrannt werden, könnte er sich auch heute noch sehen lassen. Und auch sein Wendekreis von 9,20 Meter bietet heute noch längst vergessene Vorteile. Gleiches gilt für die überwiegend aus Plastik und Stoff bestehenden Oberflächen im Innenraum. Gekleckert? Kein Problem, das lässt sich irgendwie wegwischen oder raussaugen. Zur Not muss das gute Panzertape herhalten, das es auf Grund der nicht sehr speziellen Interieur-Farbe bestimmt auch in diesem Farbton zu kaufen gibt.

Erfreulich, neben den günstigen Reparatur-Möglichkeiten, ist die Tatsache, dass auch groß gewachsene Europäer von Anfang an im Suzuki Swift Platz finden. Kein Kopfeinziehen oder sonstige Verrenkungen sind nötig, um gemütlich und komfortabel von A nach B zu kommen. Wer hinten sitzen möchte, muss sich allerdings durch die beiden Vordertüren den Weg dorthin bahnen. Vor allem an das Gemütliche muss sich aber auch erst einmal gewöhnt werden. Denn so schön die komfortable Dämpfung und das ruhige Dahingleiten auch sein können, so aufregend ist jede noch so kurze oder kleine Überholaktion auf der Landstraße. Wenn nicht gerade mit einem gewaltigen Geschwindigkeitsüberschuss auf einen Trecker herangebraust und bei freier Sicht auf die kommende Gerade gefahrlos überholt werden kann, braucht es ein paar Momente. Aus dem kaum vorhandenen Windschatten eines Landwirtschafts-Fahrzeug herauszubrechen und hochzubeschleunigen ist nicht die große Stärke des Swift - der ersten Generation wohlgemerkt. Wer heute in einem aktuellen, 136 PS starken Swift mit dem Gedanken spielt, den Vordermann zu überholen, ist meist schon vorbei, bevor er die Aktion komplett durchdacht hat. Bei einer Leistungsgewichtverbesserung von 0,07 PS pro Kilogramm auf 0,12 PS pro Kilogramm ist das natürlich kein Wunder.

Quelle: Autoplenum, 2015-06-23

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