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Testbericht

Sebastian Viehmann, 10. Juni 2010
Weniger Offroad-Look, mehr Boulevard-Kreuzer: Toyota verpasst dem RAV4 ein elegantes Facelift. Der Begründer des kompakten SUV-Segments sammelt Pluspunkte, behält aber auch seine Nachteile bei.

In London macht man sich über Geländewagen gerne mit einem Spruch lustig: Das einzige Gelände, dass die „Chelsea Tractors“ je sehen würden, sei der Bordstein. Die Autohersteller haben längst reagiert, allerdings nicht so, wie es SUV-Hasser gerne hätten. Statt weniger gibt es immer mehr von ihnen, nur die Offroad-Tauglichkeit steht nicht mehr im Vordergrund. Auch der Toyota RAV4, der 1994 den SUV-Trend in die Kompaktklasse holte und seit 2006 in der dritten Generation auf den Straßen rollt, ist optional mit Frontantrieb und kleineren Motoren zu bekommen.

Während die neuen Aggregate schon länger verfügbar sind, haben die Japaner nun vor allem die Optik des RAV4 überarbeitet. War der Kühlergrill bisher eher schmucklos und trapezförmig weit nach unten gezogen, hat er nun eine leichte V-Form angenommen und ist mit reichlich Chrom verziert. Auch den Nebelscheinwerfern spendiert Toyota üppige Chromeinfassungen, die Scheinwerfer sind weiter nach außen gezogen. Beim Heck hat sich dagegen nichts getan. Nach wie vor hat der RAV4 eine zur Seite öffnende Heckklappe, die zum Beladen viel Platz hinter dem Auto benötigt und außerdem rechts angeschlagen ist. Man steht beim Einladen immer auf der Straßenseite statt in Richtung des Bürgersteiges.

Platz hat der RAV4 reichlich anzubieten, der Einstieg ist sehr komfortabel und die Übersicht gut – alles Gründe, die den RAV4 nicht zuletzt bei älteren Autofahrern beliebt machen. Vom Kofferraum aus kann man mit zwei Hebelzügen die Sitze automatisch umklappen, und es entsteht eine ebene Ladefläche.

Der RAV4 ist mit drei verschiedenen Vierzylinder-Motoren zu haben. Der Benziner 2.0 Valvematic leistet 158 PS (116 kW), der Basisdiesel 2.2 D4D hat 150 PS (110 kW) und der stärkere Diesel 177 PS (130 kW). Die sparsamste Variante mit 150 Diesel-PS erzielt einen Durchschnittsverbrauch von sechs Litern pro 100 Kilometer. Geschaltet wird mit sechs Gängen manuell oder automatisch in sechs Stufen.

Immerhin 40 Prozent der RAV4-Käufer entscheiden sich für den Zweiliter-Benziner. Auch dort kann man schalten lassen – mit dem stufenlosen CVT-Getriebe Multidrive S. Es ermöglicht mit zwei kegelförmigen Riemenscheiben, auf denen ein V-förmiges Stahlband läuft, unendlich viele Übersetzungsverhältnisse. Das ist in der Praxis jedoch gewöhnungsbedürftig. Zwar lassen sich mit den Schaltwippen am Lenkrad verschiedene Stufen und auch eine Motorbremsung elektronisch simulieren, doch das ganze wirkt arg synthetisch. Bei Vollgas wird der Benziner ziemlich laut und zeigt bei der Beschleunigung den für stufenlose Getriebe typischen Gummiband-Effekt.

Ein Vorteil des CVT-Systems ist allerdings der fehlende Zeitverlust, den bei vielen Automatikgetrieben das Herunterschalten vor einem Überholvorgang bereitet. Die Fahrleistungen stimmen auch: In 10,2 Sekunden beschleunigt der Wagen von 0 auf 100 Km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 185 Km/h. Den Durchschnittsdurst des Wagens gibt Toyota mit 7,6 Litern auf 100 Kilometer an. Solide zeigt sich der Japaner auch beim Fahrverhalten. Das Fahrwerk ist auf Komfort abgestimmt, schluckt Bodenwellen gut weg. In schnellen Kurven neigt sich der Toyota aber spürbar zur Seite.

Der frisch geliftete Japaner steht ab 23.800 Euro ab sofort beim Händler. Zur Serienausstattung („RAV4“) zählen unter anderem sieben Airbags, ESP, Nebelscheinwerfer, Dachreling, CD-Radio, elektrische Fensterheber und Klimaanlage. Beim Modell „Life“ (ab 26.250 Euro) kommen unter anderem getönte Seitenscheiben hinten, CD-Wechsler, Multifunktions-Lenkrad, Tempomat, Klimaautomatik, Lederapplikationen und Regensensor hinzu.

Das Top-Modell „Executive“ enthält eine komplette Lederausstattung, Sitzheizung, Rückfahrkamera mit Bild im Innenspiegel, Smart Key-System zum schlüssellosen Öffnen und Starten sowie 18-Zoll-Felgen und mehr Zierrat am Wagen. Die Liste der Sonderausstattung ist im Vergleich zu den Aufpreis-Orgien von BMW oder VW kurz, die wichtigsten Posten sind die akustische Einparkhilfe (390 Euro), das DVD-Navigationssystem inklusive Rückfahrkamera mit Bild im Navi-Monitor (1600 Euro) und die Leder-Alcantara-Ausstattung (1550 Euro). Mit Zweiliter-Benziner und Allradantrieb ist der RAV4 ab 27.950 Euro zu haben. Zum Vergleich: Ein VW Tiguan 2.0 4Motion (170 PS) kostet 28.375 Euro, ein Skoda Yeti 4x4 1.8 TSI (160 PS) 23.590 Euro, ein Nissan Qashqai 2.0 4WD (141 PS) 23.240 Euro und ein Renault Koleos 2.5 4x4 (171 PS) 27.900 Euro. Der RAV4 hat mit Allradantrieb allerdings automatisch die umfangreiche Life-Ausstattung an Bord. Nur den Basisdiesel kann man mit Allrad auch in der Grundausstattung RAV4 ordern.

Quelle: Autoplenum, 2010-06-10

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