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Testbericht

4. Mai 2016
München, 4. Mai 2016 - Der SUV-Markt boomt weiter. Der Wunsch nach großen Premium-Fahrzeugen wird in Europa und auch gerade in Deutschland bei vielen Käufern immer stärker. 2015 waren die Fahrzeuge des Segments der SUVs und Crossover die bestverkauften überhaupt und der Anteil der Sports-Utility-Vehicles an den PKW-Neuzulassungen betrug satte 23,7 Prozent. Um sich ein schön großes Stück vom Umsatz-Kuchen abschneiden zu können, bringt Ford das US-Erfolgsmodell Edge als Neuauflage nun auch nach Europa. Nachdem das Fahrzeug in den USA, Kanada, Südamerika, Russland und China 2015 insgesamt 225.000 mal verkauft wurde, soll der Edge seinen Schwestermodellen Ecosport und Kuga nun helfen, in Deutschland zum ersten Mal über 200.000 Ford-SUVs an den Mann zu bringen. Preislich konkurriert der Edge mit Volvo XC60 und Audi Q5. Prall gefüllte Ausstattungs-Liste Der neue Ford Edge kommt mit zwei gleich großen Diesel-Aggregaten, die 180 und 210 PS leisten, einem intelligenten Allradantrieb, einer adaptiven Lenkung, diversen Park- und Unfall-Assistenten und einer aktiven Geräuschunterdrückung auf den deutschen Markt. Auf den vom Frühling geschmückten Landstraßen des Münchner Umlandes durfte das Fahrzeug zeigen, wie viele Kanten der Exil-Ami wirklich hat - Offroad-Parcours inklusive. Abmessungen auf Touareg-Niveau und viel Platz Das in Kanada gebaute Modell nimmt es - bezieht man sich rein auf die Außenmaße - schon mit VW Touareg, Mercedes-Benz GLE und dem USA-Konkurrenten Jeep Grand Cherokee auf und ist damit deutlich größer als die Preis-Konkurrenz von Audi und Volvo. Alle vier Fahrzeuge sind bis auf zwei Zentimeter genau gleich lang. Sie können sich also vorstellen, wie deutlich beispielsweise der Umstieg von Fords kleineren SUV - Ecosport und Kuga - zum Edge ist. Passend zum voluminösen Äußeren ist auch im Innenraum des SUVs viel Platz. Fünf Passagiere können es sich sehr bequem machen und dabei noch 602 Liter Gepäck mit an Bord nehmen. Reist man ohne zweite Reihe, gehen sogar 1.847 Liter in das geräumige Gepäckabteil des Edge.
Aktive Geräuschunterdrückung Hat man im Cockpit Platz genommen, den Motor gestartet und die ersten Meter zurückgelegt, fällt sofort das wohl interessanteste Technik-Feature des neuen Edge auf. In den Ausstattungsvarianten "Titanium" und "Sport" ist nämlich serienmäßig das "Active Noise Control"-System an Bord. Dabei zeichnen drei im Innenraum untergebrachte Mikrofone ungewollte Nebengeräusche auf und steuern über die Audio-Anlage mit entgegengesetzten Schallwellen gegen diese an. Zusammen mit einem speziellen Akustikglas in der Front- und laminiertem Glas in den Seitenscheiben werden Umgebungsgeräusche fast vollständig eliminiert - ähnlich wie bei einem hochwertigen Kopfhörer. Einziger Wehrmutstropfen im sehr aufgeräumten Innenraum ist die nicht unbedingt hochwertig anmutende Materialqualität. Bei hellem Leder nicht ganz so auffällig, sieht man den dunklen Bezügen von Armaturenbrett und Türtafeln leider an, dass hier ein Premium-SUV für "nur" 46.600 Euro steht. Müder 180-PS-Motor Mein Testfahrzeug ist ein Edge in der "Titanium"-Ausführung und hat daher beispielsweise eine sensorgesteuerte Heckklappe sowie ein beheizbares Lenkrad und Sportsitze an Bord. Unter der Haube schlägt der kleinere der beiden Motoren. Aus zwei Liter Hubraum entstehen dank Turboaufladung 180 Diesel-PS und 400 Newtonmeter Drehmoment, die an ein Sechsgang-Handschaltgetriebe weitergegeben werden. Von dort aus wandert die Kraft über einen stufenlos regelnden Allradantrieb weiter an die Räder. Ebenfalls mit dem stufenlosen Allrad ist die Top-Motorisierung - der 2,0-Liter-Bi-Turbo-Diesel mit 210 PS und Sechsgang-Automatik - ausgestattet, die im Edge für eine Sprintzeit von 9,4 Sekunden auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 211 km/h gut ist. Mein 180-PS-Diesel schafft den Standard-Spurt in 9,9 Sekunden und kommt nicht über 200 km/h hinaus. Und auch sonst ist das schwächere Aggregat mit den 1.919 Kilogramm des Edge deutlich überfordert. Drehmoment ist dort, wo man es brauchen würde - im Drehzahlkeller nämlich - kaum vorhanden und man muss mit wilden Schaltorgien Abhilfe schaffen. Nervig! Sie sind es gewohnt, auch mal aus dem Rollen im zweiten Gang in einen Kreisel hineinzufahren? Nicht mit dem 180-PS-Edge. Ob der Motor nun zu schwach, das Getriebe zu lang oder das Auto schlichtweg zu schwer ist? Wohl eine Mischung aus allen drei Komponenten. Echte Offroad-Fähigkeiten Hat man den Koloss auf der Landstraße aber erst mal in Schwung gebracht, hat er endlich wieder die Möglichkeit, zu punkten. Wie? Mit dem Fahrwerk. Das Setup des großen SUVs ist weder extrem auf Sportlichkeit getrimmt, noch lässt es schwankendes Kreuzfahrtschiff-Feeling aufkommen. Der Fahrkomfort ist hoch, die Aufhängung schluckt die allermeisten Bodenwellen unbemerkt runter. Und genug Bodenfreiheit ist auch vorhanden - das zeigt der Newcomer spätestens auf einem extra für uns abgesteckten Offroad- und Wald-Parcours über Stock, Stein und Wurzel. Der variable Allradantrieb stellt die Antriebskraft immer an der richtigen Stelle bereit und sorgt für ein sicheres und gleichermaßen spaßiges Fahrerlebnis. Das Fahrwerk verzeiht selbst gröbere Wurzel-Vergehen gutmütig und ruft mir ins Gedächtnis, dass in "SUV" schließlich auch ein "U" für "Utility" steckt.
Amerikanisches Design? Frischer Wind! Der Edge kraxelt schließlich unbeeindruckt aus dem Wald und ich mache mich auf in Richtung Münchner Innenstadt. Schließlich soll sich der Neuling mit Parkassistent, Unfall-Warnsystem samt Fußgängererkennung und einer Frontkamera auch in der Roushhour zurechtfinden. In der ersten längeren Ampelphase bleibt Zeit, über das sehr amerikanische Design nachzudenken. Glatte Flächen werden von muskulösen Linien unterbrochen und von schmalen, dreidimensionalen Lichtern abgerundet. Der Grill erinnert in seiner Form an das Logo eines bekannten Comic-Helden und trägt daher bei Ford den Namen "Superman-Grill". Die Felgen sind je nach Ausstattung bis zu 20 Zoll groß und lassen den Edge sehr stämmig wirken. Mein Testfahrzeug trägt die Farbe "Ruby Red", ein dunkler Rot-Ton, in dem mich das Auto aus der Distanz etwas an einen gleichfarbigen Range Rover Evoque erinnert. Definitiv ein Pluspukt. Willkommene Abwechslung An meinem Ziel angekommen, verabschiede ich mich vom rubinroten SUV-Mobil. Darf Ford mit dem neuen Edge zufrieden sein? Auf jeden Fall. Das Fahrzeug kann alles, was die gleichpreisige Konkurrenz von Audi oder Volvo auch kann und wartet dabei mit einigen interessanten Features und Ausstattungen auf. Als besonderen Pluspunkt werte ich das Design, das auf dem deutschen SUV-Markt, der von Single-Frame-Grills und rundgelutschten "SUVs" - die Anführungszeichen setze ich hier bewusst - dominiert wird, eine sehr willkommene frische Brise bringt.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Diesel
Hubraum:1.997
Anzahl Ventile:16
Anzahl Zylinder:4
Leistung:132 kW (180 PS) bei UPM
Drehmoment:400 Nm bei 2.000 UPM
Preis
Neupreis: 42.900 € (Stand: Mai 2016)
Fazit
Ford hat mit der überarbeiteten Version des Edge viele Dinge richtig gemacht. Das Design passt, das Interieur ist stimmig und der Preis in Ordnung. Wenn man sich nun noch dazu durchringt, den 2,7-Liter-Sechszylinder-Motor aus den USA nach Deutschland zu bringen, dann ist der Edge ein richtig heißes Eisen in der immer größer werdenden SUV-Glut. + spannendes Design, gutes Ausstattungs-Niveau, viel Platz - etwas müder 180-PS-Motor, Materialqualität nicht auf höchstem Niveau
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2016-05-04

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