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Testbericht

16. November 2003
Malaga, 14. November 2003 – Wer bis jetzt Schwierigkeiten hatte, den großen Volvo S80 vom kleineren S60 zu unterscheiden, wird es jetzt noch schwerer haben, die Familie Volvo auseinander zu halten. Der schwedische Hersteller hat den S40 neu aufgelegt. Und der ähnelt seinen größeren Brüdern schon sehr. Das ist von den Designern auch so gewollt: Schließlich soll er jüngere Käufer animieren, einen vergleichsweise preiswerten Volvo zu fahren, der aber vom Design, vom Handling und vom Komfort fast wie ein Großer ist.

Wir haben den Volvo S40, der Anfang Februar 2004 zu den Händlern kommen soll, bereits jetzt mit zwei verschiedenen Benzinmotoren getestet.

Radstand verlängert Der neue S40 ist zwar seinen großen Brüdern S60 und S80 wie aus dem Gesicht geschnitten. Doch er ist nur 4.468 Millimeter lang. Damit misst er sogar noch 48 Millimeter weniger als sein Vorgänger. Allerdings nur in der Länge: Dank kürzerer Karosserie-Überhänge wuchs der Radstand auf 2.640 Millimeter – das sind 78 Millimeter mehr als bisher. Zum Vergleich: Das Volvo-Flaggschiff S80 weist eine Länge von 4.822 Millimetern auf und hat einen Radstand von 2.791 Millimetern.

Wie auf dem Sprung Die neue Limousine ist rundlicher und kompakter als die größeren Modelle. Mit ihrer gedrungenen Form vermittelt sie den Eindruck, auf dem Sprung zu sein. Die Gestalt des S40 wirkt dynamisch und wie aus einem Guss. Einen optischen Patzer gibt es mit der Auspuffanlage des T5-Modells: Der Nachschalldämpfer hängt sichtbar zu tief und die zwei leicht nach unten gebogenen Endrohre lassen die Aufpuffanlage wie nachträglich angebaut wirken.

Mittelkonsole als optisches Highlight Bei der Innenraum-Gestaltung haben die Designer aus dem Vollen ihrer Ideen geschöpft. Besonders augenfällig ist die flache Mittelkonsole: Sie scheint beinahe frei zu schweben. Ihre Form erinnert an Lehne und Sitzfläche eines Designer-Holzstuhls. Die Gestaltung des Tastenpaneels für Klimaanlage und Radio soll bewusst an eine Fernbedienung erinnern. Leider leidet die Funktionalität ein wenig unter dem künstlerisch hohen Anspruch: Die Knöpfe sind etwas zu klein geraten.

Wenig Ablagen Geknausert haben die Innenarchitekten bei der Verteilung von Ablagemöglichkeiten für Kleinigkeiten. Hinter der Mittelkonsole gibt es zwar ein kleineres Fach sowie zwischen den Sitzen zwei Getränkehalter und ein Staufach. Aber beispielsweise auf der gewölbten Armaturentafel vor dem Beifahrer lässt sich nichts ablegen.

Hochwertiger Innenraum Dennoch fühlt man sich im neuen S40 wohl. Es ist eben ein Volvo: Hochwertig wirkende Materialien und die gute Verarbeitung lassen den Fahrgastraum elegant erscheinen. Die Vordersitze sind bequem und bieten Seitenhalt. Auch hinten geht es nicht wie auf dem Sperrsitz zu: Die Fondpassagiere können sich dank des relativ langen Radstandes über genügend Beinfreiheit freuen.

170 PS: Mehr als ausreichend Wir sind bei unserem Test den 170 PS starken 2,4-Liter-Fünfzylinder mit einer Fünfgang-Automatik mit manuellem Modus gefahren. Das Aggregat ist durchzugsstark und erlaubt ohne Weiteres eine sportliche Fahrweise. Im unteren Drehzahlbereich würde man sich jedoch ein Quäntchen mehr Vortrieb wünschen. Die adaptive Automatik passt sich dem Fahrstil des Fahrers an und schaltet komfortabel. Für den Normalfahrer ist der Volvo mit dem 170-PS-Aggregat mehr als ausreichend stark motorisiert: Mit dem Automatikgetriebe sprintet der S40 2.4i in 8,9 Sekunden auf Tempo hundert, die Höchstgeschwindigkeit gibt der Hersteller mit 215 km/h an. Mit Fünfgang-Schaltung sind es nur 8,2 Sekunden und 220 km/h.

220 PS: Richtig Power im T5 Wer richtig Power will, sollte im 220 PS starken T5 die Pferde galoppieren lassen. Im 2,5-Liter-Motor wird zwischen 1.500 und 4.800 Umdrehungen ein Drehmoment von 320 Newtonmetern auf die Kurbelwelle geschoben. Dadurch hängt die Maschine bei fast jeder Drehzahl satt am Gas und bringt den S40 T5 druckvoll nach vorn. Die Werte sprechen für sich: Nur 6,8 Sekunden braucht der Schalter auf Hundert und fährt 240 km/h Spitze. Unser Testwagen hatte eine Sechsgang-Schaltung, die knackig und auf kurzen Wegen schnelle Gangwechsel ermöglichte.

Fahrwerk: Mischung aus Sport und Komfort Das Fahrwerk des S40 ist eine Mischung aus Sport und Komfort. Man verzeiht die eine oder andere nicht gebügelte Bodenwelle gern, wenn es schnell in Kurven geht: Dann liegt der kleine Schwede gut und stabil auf der Straße. Droht der S40 auszubrechen, greift die Fahrdynamikkontrolle DSTC schnell zu und bringt den Wagen wieder in die Spur. Lediglich die Lenkung würde man sich ein wenig direkter wünschen.

IDIS: System denkt mit Die neue Limousine hat als Highlight ein so genanntes IDIS an Bord. Das IDIS (Intelligent Driver Information System) ist eine Innovation aus dem Flugzeugbau. Es soll dafür sorgen, dass der Fahrer beim Fahren weniger abgelenkt wird. Es überwacht ständig die Aktivitäten wie Lenkradbewegungen, Gasgeben und Bremsen. Stellt das IDIS fest, dass der Fahrer im Stress ist, unterdrückt es beispielsweise eingehende Telefonanrufe solange, bis sich die Situation wieder normalisiert hat.

Verkauf: Zuerst die großen Motoren Der Volvo S40 geht nach Aussage des Herstellers Anfang Februar 2004 in den Verkauf. Zunächst wird er mit 140 und 170 PS starken 2,4-Liter-Benzinmotoren, dem 2,5-Liter-Topmotor T5 mit 220 PS und einem Zweiliter-Diesel mit 136 PS angeboten. Später im Laufe des Jahres soll der T5 mit Allradantrieb kommen und für den Diesel ein Partikelfilter zu haben sein. Des Weiteren ist geplant, dass Anfang 2005 ein 1,8-Liter-Benziner mit 120 PS, ein 1,6-Liter-Benziner mit 100 PS und ein 1,6-Liter-Turbodiesel mit 110 PS die Liste ergänzen.
Technische Daten
Motor Bauart:Reihen-Fünfzylinder mit Turbo
Hubraum:2.521
Leistung:162 kW (220 PS) bei UPM
Drehmoment:320 Nm bei 1.500-4.800 UPM
Preis
Neupreis: 20.500 € (Stand: November 2003)
Fazit
Das Design des neuen Volvo S40 ist nicht revolutionär, aber dynamisch und frisch. Das Auto bleibt trotz der Ähnlichkeit mit seinen größeren Brüdern eigenständig. Wer die Form einer Limousine mag, wird sich mit dem neuen S40 sicherlich schnell anfreunden. Auch der Umstand, dass er sich genauso luxuriös wie die Großen ausstatten lässt, steht auf der Haben-Seite.

Besonders der Innenraum ist den Gestaltern gelungen. Er bietet eine passende Mischung aus neuen Ideen und traditionellen Volvo-Werten. Hier unterscheidet sich der S40 mit seiner nahezu filigranen Mittelkonsole optisch von den Großen in der Volvo-Reihe, ist aber ebenso elegant.

Zur Optik passt die Technik: Dass der kleine Schwede nicht nur stark, sondern auch richtig stark motorisiert werden kann, beweisen die beiden 170- und 220-PS-Varianten. Schade ist nur, dass die Alternativen für Sparfüchse erst zu einem späteren Zeitpunkt auf den Markt kommen.

Auf jeden Fall scheint den Volvo-Machern das gelungen, was ihr Ziel war: Einen Einstieg in die Volvo-Reihe besonders für junge Leute zu kreieren. (hd)

Quelle: auto-news, 2003-11-16

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