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Testbericht

14. August 2009
Charterhall (Schottland), 14. August 2009 - Um uns herum schießt Wasser aus Gully-Gittern. Wir rasen mit unserem Range Rover Sport zwischen den Fontänen dieses Springbrunnens herum, driften auf dem schwarzglänzenden Boden. Jeder Gasstoß wirkt: Wir sind auf diesem Dynamik-Testkurs mit 510 PS unterwegs.

Noch nobler Der Range Rover Sport basiert zwar auf dem Discovery, aber sowohl von seinem Outfit her als auch hinsichtlich seiner Performance rückt Land Rover den Wagen stark in Richtung Range Rover, dem Topmodell der Marke. Ob der kleine Range nun seinen Namen verdient, oder eher "Discovery Sport" heißen müsste, klären wir in diesem Test. Äußerlich erinnert der Range Rover Sport sehr an den "Range", wie der große Range Rover von seinen Fans gerufen wird. Zum neuen Modelljahr wurde dem Grill eine Querstrebe weggenommen. Die gesamte Front wirkt jetzt breiter und kräftiger, der große Lufteinlass ist ein Hinweis darauf, mit welch monströsem Aggregat der Wagen unterwegs sein kann.

Übersicht zahlt sich aus Auch den Innenraum haben sich die Land-Rover-Designer anlässlich des Facelifts zur Brust genommen: Sämtliche Bedienelemente wirken jetzt erheblich übersichtlicher. Kein Wunder, die Hälfte der Knöpfe wurde aus der Kabine rausgeschmissen. Klar strukturiert erfreut besonders die Mittelkonsole mit technisch eleganter Schönheit. Die Sitze des Range Rover Sport V8 Supercharged lassen mit ihren verstellbaren Seitenwangen keinen Zweifel: Wir sitzen hier auf recht sportlichem Gestühl. Die Raumanmutung ist mit der eines Discovery vergleichbar, wobei es den Range Rover Sport nicht als Großfamilien tauglichen Siebensitzer gibt.

Dynamik gepusht Der Sport fand nicht umsonst bisher eine Menge Freunde - gerade in Deutschland. Seine dynamischen Fähigkeiten mit der ausgesucht guten Wankstabilität machten den Fahrern hierzulande schon immer Freude. Aber jetzt sitzt dieses 510-PS-Komperssor-Vieh unter der Haube, und Land Rover dachte sich wohl: Da geht noch was. So hat man weiter an den aktiven Stabilisatoren gefeilt und dem Wagen ein adaptives Dämpfersystem verpasst. 500-mal werden die neuen Präzisionsdämpfer pro Sekunde überwacht und stufenlos von komfortabel bis hart justiert. Und "komfortabel" ist hier im sportlichen Sinne zu verstehen: Selbst die weicheste Einstellung ist deutlich härter als beim Discovery.

Neue Terrain-Response-Option Land Rovers Terrain-Response-System war bisher eher dafür gedacht, einfach bestimmte Offraod-Eigenschaften vorzuwählen. Im Range Rover Sport mit 510-PS-Motor wartet neben Einstellungen für Schnee, Schlamm, Sand und Felsenkriechen ein neuer Punkt: Dynamik. Drehen wir den Schalter auf das Dynamic-Symbol, eine kleine geschwungene Straße, wird das Fahrwerk verhärtet, die Schaltzeiten verkürzen sich und die Motorkennfelder werden auf zackige Fahrweise festgelegt. Beim Wasser-Fontänen-Wedeln gibt sich der Range Rover Sport keine Blöße - gierig hängt der Wagen am Gas, um enge Kurven jagt er wie ein Auto, das wir uns deutlich flacher und leichter vorstellen. Gewankt wird dabei nicht. Und die neuen Brembo-Bremsen mit Sechskolben-Sätteln greifen richtig hart zu, regeln zudem gleichmäßiger als beim Discovery.

Keine Gnade im Gelände So leichtfüßig und spritzig sich der Range Rover Sport auf dem Asphalt macht, er muss es auch im Gelände bringen. Wir treiben den Wagen durch tiefe Spurrillen im Wald, durch Wasser-Furten und Felsbrocken-Landschaften. Beinahe überkomfortabel und auf jeden Fall unbeschwert nimmt das Fahrzeug jeden Untergrund. Die Steigfähigkeit von 45 Grad kann gefahrlos ausgekostet werden, die neuen Modelle erhalten serienmäßig eine Berganfahrhilfe.

510 Druck-Pferde Den neuen Range Rover Sport gibt es nach wie vor mit dem 272 PS starken Achtzylinder-Diesel. Hinzu kommen der auch im Discovery verwendete 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel mit 245 PS und ein brachialer V8: 510 PS werden aus 5,0 Liter Hubraum unter Zuhilfenahme eines Vortex-Kompressors generiert. Das Extrem-Aggregat ist bereits aus den R-Modellen von Jaguar bekannt. 625 Newtonmeter Drehmoment liegen zwischen 2.500 und 5.500 U/min an. Was dabei rauskommt? Der über 2,5 Tonnen schwere Wagen ballert in 5,9 Sekunden auf Tempo hundert und kann mit bis zu 225 km/h über Autoahn jagen. Mit den anderen beiden Motorisierungen braucht der Range Rover Sport über neun Sekunden, um die 100-km/h-Grenze zu erreichen. Das enorme Beschleunigungsvermögen des Kompressor-Triebwerks können wir nicht nur auf dem Papier nachlesen: Beim Tritt aufs Gas bricht der Power-Land-Rover los - ein himmelweiter Unterschied zu den Diesel-Versionen. Für so eine Triebwerks-Fahrzeugs-Kombination ist das zwar effizient, aber trotzdem schluckt der Wagen gut was weg: 14,9 Liter Super (Herstellerangabe) gehen im Schnitt auf 100 Kilometer in den Brennräumen auf.

Getriebe macht mit Die neu entwickelte Sechstufen-Automatik von ZF hat keinerlei Probleme mit dem heftigen Triebwerk. Immer sanft, immer komfortabel teilt sie die Kräfte ein. Schnelle Schaltvorgänge unterstützen den unbändigen Dynamik-Willen des kleinen Range. Wer den Automatik-Wahlhebel zur Seite schiebt, landet im Sport-Modus. Diese Einstellung passt das Schaltverhalten dem individuellen Fahrstil des Lenkers an. Und erstmals können die Gänge beim Range Rover Sport auch über Schaltwippen am Lenkrad eingelegt werden.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb (permanent)
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Otto-Kompressor-Motor
Hubraum:4.999
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:8
Leistung:375 kW (510 PS) bei UPM
Drehmoment:625 Nm bei 2.500-5.500 UPM
Preis
Neupreis: 82.200 € (Stand: August 2009)
Fazit
Der Range Rover Sport V8 Supercharged ist jetzt vielleicht nicht das Modell, auf welches eine breite Land-Rover-Käuferschicht gewartet hat. Aber er ist das dynamische Top-Modell der Palette, der sportlichste Serien-Land-Rover, den es bisher gab. Sowohl sein Blechkleid als auch seine Fahr-Performance machen ihn zu einem legitimen kleinen Bruder des großen Range.

Fahrwerk, Motor und Getriebe sind perfekt aufeinander abgestimmt und verleihen dem SUV unwirkliche Athletik. Das hat seinen Preis: 14,9 Liter Verbrauch werden im Alltag kaum reichen und zu haben ist der Wagen ab 82.200 Euro.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2009-08-14

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