Warum gibt es keine einfachen großen Kombis mehr?

Hallo Zusammen.
Mich interessiert mal eure Meinung.

Autos sind für mich Mittel zum Zweck.

Ich brauche einen großen Kombi der Platz bietet und dabei günstig ist, sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt.

Wo sind diese preiswerten Kombis geblieben?
Ich meine das was man früher "Handwerkerwagen" oder "Pampersbomber" nannte.

Heute ist alles Lifestyleverseucht.
Ist Nutzwert denn nix mehr wert?

Aktuelle Kombis haben ein besseres Ambiente - das bezahlt werden muß!
Sie sehen innen wertiger aus, sind aber dafür oft ruckzuck dreckig!
Und haben elektrischen Schnickschnack in Serie den ich nicht brauche!

Fenster und Schiebedach kann ich nämlich von Hand kurbeln, Radio reicht mir ein preiswertes no-name Gerät und zum einschalten von Licht oder Scheibenwischer brauche ich auch keine Automatik.

Warum muß es überall Bordcomputer, Multifunktionsanzeigen und sowas drin haben?
Tacho, Tankuhr, Wassertemperatur, Km-Zähler und einige Warnleuchten haben mich mit meinem Wagen bisher auch immer zuverlässig mit dem notwendigen informiert.

Und Reparaturen kann jede Dorf-Werkstatt durchführen, ohne das man Diagnosecomputer braucht oder den halben Wagen zerlegen muß um Verschleißteile zu wechseln.

Ok, für sicherheitsrelevante Elemente (ABS, ESP) lege ich gerne Geld auf den Tisch des Hauses, aber es ist doch Leider so das ich mein Geld für immer mehr Optik und Haptik und immer mehr Problemquellen im Fahrzeug ausgeben soll, aber dafür immer weniger reellen Nutzwert erhalte.

Vielleicht sollten sich die Autobauer mal wieder darauf besinnen das es Leute gibt die einen großen Kombi benötigen, aber eben nicht als Lifestylekutsche sondern als Arbeitsgerät für die Familie.
Eben einen Passat, Vectra, Mondeo etc. in Einfachausführung.

Der Premiumanspruch den die Autobauer bei Ihren Modellen so gerne demonstrieren muß eben auch bezahlt weren, - und dazu sind doch immer weniger Menschen in der Lage.

Diese müssen dann mit einem Klein- oder Kompaktwagen vorlieb nehmen, der zwar gut ausgestattet ist, aber leider zu wenig Platz hat.

Bei mir sieht es so aus das ich mich zur Zeit auf dem Gebrauchtmarkt bediene (bedienen muß), oder ernsthaft mit einem Dacia Logen liebäugele!

Was meint Ihr dazu?

Alles liebe,

Blecky

Finde die Frage durchaus berechtigt, da ich auch etwas "leidgeplagt" bin: der A6 4F Kombi ist zwar ein sehr nettes Auto, aber eben doch ein Lifestylekombi, wo nicht besonders viel reinpasst.

Ein Skoda Octavia ist da doch viel besser, oder auch ein S-Max. Habe auch mal überlegt mal wieder einen schönen, alten Volvo zu kaufen ... neee, dann doch wieder nicht.

Also, ich rede ausdrücklich von GROSSEN Kombis, also Passat, Mondeo, Vectra etc.pp.

Und solch ein Auto ist mit einer Frau die auf den Rollstuhl angewisen ist - wie bei mir - oder bei einer Familie mit mehr als 2 Kindern eben kein Luxus sondern Notwendigkeit!

Aber Luxus ist genau das was ich meine!
Warum muß es in dieser Fahrzeugklasse (große Kombis) immer gleich eine gehobene Ausstattung sein?

Meine Frage zielt hier nicht auf einen speziellen Preisrahmen, sondern auf die Tatsache das man gezwungen wird Dinge im Fahrzeug mit zu erwerben - und dafür zu bezahlen . die man gar nicht will!
Z.B. die erwähnten elektrischen Helferlein.

Viele Leute würden gerne auf Ausstattung verzichten und sich für das gesparte Geld lieber ein größeres Auto zulegen.

Ja, der Logan ist z.B. eine Alternative - aber warum wird sowas nicht von den "renomierten" Marken angeboten?

Alles liebe,

Blecky

@ Blecky. Der Dacia Logan ist doch ein renomiertes Auto und zwar Renault.

Aber warum ein Kombi?

Ein Minivan ist doch vom Preis eine gute Altanative. Wie. z.B

Der Ford Fusion, Nissan Note, Skoda Roomstar, Opel Meriva uvm.

Solche Autos sind die waren Platzwunder und von der Kopffreiheit bestimmt höher als ein Kombi.

Vom Preis. Fusion, Note, Mariva, Grundausstattung ab 12000 Euro und von den Steuern und Nebenkosten Top.

Die Rücksitzbänke sind auf einer Ebene Umklappbar und auch Ideal für Rollstuhlfahrer.

Natürlich ist da der Dacia Logan vom Platz her und vom Preis-Leistung unschlagbar.

Also, Berlingo und Co kenne ich aus dem Freunds und Bekanntenkreis.
Was die mit den Klapperkisten für Ärger haben geht auf keine Kuhhaut.

Ja, der Meriva, das ist ein klasse Auto!

Und was der alles schon im Basismodell bietet!
Für nur 15.510,-€ Listenpreis bekomme ich

– ecoFLEX-Paket
(Serie für 1.3 CDTI ecoFLEX )
– Drehzahlmesser mit grünem Bereich für verbrauchsoptimiertes Fahren und Schalten
– Schaltschema in dezentem Grün
– Schriftzug "ecoFLEX" auf Heckklappe

Wer's braucht, bitte, ich wills nicht haben und nicht bezahlen!

– Triple Info Display zur Anzeige von Uhrzeit, Datum und Außentemperatur (Anzeige des Radiosenders nur in Verbindung mit Infotainment-System)

Ne Quarzuhr wär billiger! Aber kostet ja nur mein Geld.

– 12 Volt Steckdosen, hinten zwischen den Vordersitzen und im Gepäckraum

Steckdosen hab ich in den ganzen Jahren in denen ich Auto fahre nicht ein einziges mal vermisst.
Aber ich muß gleich für 2 davon bezahlen.

– Lead me to the car & Welcome-Paket (Begrüßungslicht beim Entriegeln des Fahrzeuges)

Und weil Karneval ist schwenkt es bunte Fähnchen oder was?
Wer braucht sowas?
Ich nicht, und bezahlen will ich sowas auch nicht.

– Sensorfeld zur Heckklappen-Entriegelung

Ahh ja, Sensorfeld, klingt ja klasse, und wenn die Elektrik mal spinnt dann was - genau, dan nehme ich den Schlüssel und vertraue auf die Machanik - also warum denn nicht gleich ohne Sensor?

– Service-Intervall-Anzeige

Da reicht ein Blick ins Handbuch, das ist kostenlos.

– Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung inkl. Heckklappe und Tankdeckel (Zweitschlüssel mit Funkfernbedienung)

Nettes Gimmick, aber zum Schlüssel ins Schloß stecken reicht es gerade noch!

Ich finde es nett das es diese Dinge alle gibt, aber ich finde es nicht nett das ich gezwungen bin das alles zwangsweise zu kaufen auch wenn ich es überhaupt nicht will.

Aber ein vollwertiges Reseverad, das kostet Aufpreis!

Das sind nur die Beispiele in der Ausstattung.

Ich denke das man problemlos den Preis des Fahrzeuges drücken könnte wenn man evtl. auch einfachere Sitze einbaut, für manche reicht z.B. eine einfache klappbare Rücksitzbank.

Da ist Sparpotential vorhanden, das bestimmt 4-stellig werden kann, ohne das die Funktion des Wagens leidet.

Das ist es was ich mit "einfachen" Fahrzeugen meine.
Dabei muß das Sparen nicht auf Kosten der Langzeitqualität oder der Sicherhait gehen.

Alles liebe,

Blecky

Die Ladas sind zwar konkurenzlos billig, aber wie gesagt, für Sicherheit, wie ABS oder ESP oder auch nur ein sicheres und gut abgestimmtes Fahrwerk bin ich ja durchaus bereit Geld auszugeben.
Und das alle bietet ein LADA ja nun nicht wirklich.
Außerdem ist ein Lada einfach zu klein.

Ich denke eher an einen modernen, sicheren und fahraktiven Kombi, einen Passat oder Mondeo oder Vectra mit modernem Fahrwerk und guten Bremsen incl. ABS, ESP, Airbags,
dafür aber Ausstattungsmässig mit einer absoluten Minimalkonfiguration lieferbar.
Ohne den ganzen Schnickschnack wie z.B. beim Meriva den ich da willkürlich als Beispiel gewählt habe.

Es scheint wirklich so das der einzige Wagen am Markt der in dieses Segment passt der Dacia Logan ist, der allerdings leider kein ESP hat und dessen Bremsen wohl auch eher schlecht sind.

Aber wenn mein treuer Passat mal den Alterstod stirbt dann wird mein nächster wohl ein Logan MCV werden, - oder eben wieder was gebrauchtes.

Ford Fusion? Muß ich mir mal genauer ansehen.

Alles liebe,

Blecky

Ich denke schon das da ein Markt vorhanden ist!

Der Logan z.B. hat immer noch sehr große Probleme weil es eben in den Köpfen der Leute immer noch der "Ostblockhobel mit Renaultkosmetik" ist.

Wenn eine Firma wie VW oder Opel ein solches Fahrzeug ins Programm nehmen würde - dann wäre aufgrund des guten Markenimages die Akzeptenz und damit auch der Umsatz sicherlich größer als bei Dacia.

Aber leider dreht sich die Spirale immer mehr in Richtung "mehr Gewicht, mehr Ausstattung, mehr Leistung".

Ein anderes Beispiel ist z.B. das BMW einen Diesel (BMW320) baut der bei ca. 170 PS nur 6,2 Liter verbraucht.
Aber einen Motor der bei 85 PS einen Verbrauch von 3,5 Litern hat, das klappt nicht.

Aber das ist ein anderes Thema.

Jedenfalls möchte ich mich für die Diskussion hier bedanken, so ein Meinungsaustausch macht Freude!

Alles liebe,

Blecky

Nee, nicht im Osten bauen, das wäre dann wieder die erwähnte "Ostblock-Kiste mit Markenkosmetik", da gibt es zu viele Vorurteile, das will keiner, egal wie gut das Fahrzeug auch sein mag.

Warum nicht ein gut eingeführtes Volumenmodell nehmen und das durch Einsparungen an Ausstattung und gegebenenfalls Nutzung von billigerem Material - z.B. am Armaturenbrett oder bei den Sitzbezügen oder dem Bodenbelag - preislich deutlich reduzieren, sozusagen eine "Sparversion", welche noch unterhalb der bisherigen Basismodelle angesiedelt ist.

Das mit den 3 Litern sollte nur ein Beispiel dafür sein das die Entwicklung in meinen Augen den falschen Weg nimmt.

Ja, Gebrauchtwagen sind die Alternative!
So denken schon viele meiner Bekannten die sich früher alle paar Jahre einen neuen Wagen gekauft haben.
Jetzt fahren sie entweder Ihr Fahrzeug bis zum bitteren Ende oder nutzen den Gebrauchtwagenmarkt.

Das kann es aber doch wirtschaftlich gesehen auch nicht sein.

Produkte zu bauen die den Kunden zwingen ein kleineres Fahrzeug zu wählen, weil er sich die Größe die er braucht nicht leisten kann, aber dann Ausstattungen anzubieten die der Kunde zwangsweise mitbezahlen muß, obwohl er für das Geld z.B. lieber 20cm mehr Laderaumlänge gehabt hätte...!

Gut für den Gebrauchtwagenhändler um die Ecke, aber nicht sinnvoll für die Autobauer!

Irgendwie haben die es noch nicht begriffen das die Vermögens-Schere in Deutschland immer weiter auseinanderklafft.

Luxuswagen gehen weg wie geschittenes Brot!
Aber dieser Luxus-Markt ist nicht endlos.

Und der "Normalbürger" - der immer noch den Massenmarkt bildet - muß den Groschen - Sorry, den Cent - heute oft 2 mal umdrehen.

Und oft brauchen auch diese Menschen mehr Platz als in einem Klein- oder Kompaktwagen.
Dieser Kunde ist für den Neuwagenmarkt verloren!

Schade eigentlich!

Alles liebe,

Blecky

Das ist die Frage, wenn Opel im Ostblock ein "Billigauto" baut, ob die Akzeptanz in Deutschland dann höher wäre. :-))

Und so billig ist der Dacia jetzt auch nicht. Man bekommt einfach nur mehr Blech für sein Geld?!

Aber ich gebe Dir Recht. Vieles was verbaut wird, braucht man nicht wirklich. Nur wenn man´s hat, will man´s auch nicht wieder hergeben 😉

Es gibt aber durchaus auf dem Gebrauchtwagenmarkt reichlich günstige Kombis, gerade weil sich so viele verschiedene Marken in dem Bereich tummeln.

Und bei Wertverlusten eines Neuwagens jenseits der 30% im ersten Jahr, kann man da sicherlich den ein oder anderen günstigen Gebrauchtwagen schnappen.

Es muss ja nicht immer ein Neuwagen sein.?!
und auf drei Liter Verbrauch sollte man auch nicht gerade bestehen;-)

Gruss M.