Ich treffe den Nagel noch mehr auf den Kopf:
Denn niemand von Euch scheint in der Lage zu sein, den kompletten Umfang des Verbrechens einzuschätzen.
Der Raubzug läuft immer und immer wieder nach folgendem Schema ab:
Einer meiner ganz speziellen Freunde, der Herr Frank „Magna“ Stronach (http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Stronach), hat sich also einen langersehnten Lebenstraum erfüllt und den Opel Deal eingefahren.
Nur leider müsst Ihr, ich und die Opel- und Magnabelegschaft bitter dafür bluten, daß der Herr Stronach sich seinen Lebenstraum erfüllen konnte.
Schon Ende letzten Jahres nutzte mein lieber Freund nämlich die „Automobilkrise“, um seine Lohnkosten auf die Allgemeinheit abzuwälzen.
Zuerst wurden 600 Leiharbeiter und 300 Stammbeschäftigte gefeuert. Ihren „Lohn“ trägt jetzt das Arbeitsamt – also wir.
Im November 08 wurden dann die ersten 2.600 Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt, weitere folgten sukzessive.
Die „Lohnaufzahlung“ trägt wiederum das Arbeitsamt – also wiederum wir – mit „fiktivem Arbeitslosengeld“. Dadurch stehen die nicht in der Arbeitslosenstatistik, denn deren Verringerung ist natürlich ein Verdienst meiner besonderen Freunde, unsere hochgeschätzten Weltführer und Krisenmanager.
Vor wenigen Wochen dann der Super-GAU (Größter Anzunehmender Unfug):
Stronach ließ in seinen Fabriken drüber abstimmen, ob seine Sklaven „freiwillig“ auf einen Lohnverzicht einsteigen würden – und diese Vollpfosten stimmten mit riesiger Mehrheit der Kostenabwälzung zu.
Seither frag ich mich, warum ich mich über sowas noch aufrege. Die Leute sind derartig was von verblödet, daß es der Sau graust.
Jetzt hat mein lieber Freund Stronach also Opel „erworben“.
Der bereits beschrittene Magna Weg wurde daraufhin prompt von Österland nach Deutschreich exportiert - 2.500 Opelianer dürfen gleich ihre Spinde ausräumen, insgesamt werden es wohl 25.000 werden.
Denn mein spezieller Freund Stronach, ist ja nicht blöd. Er hat nämlich lediglich eine Standort- und
keine Arbeitsplatzgarantie abgegeben. Es sei denn, die Steuerzahler (also ich) blechen dafür.
So hat Berlin, Hauptstadt der gesamt-DDR, für den Erhalt der deutschen Opel-Arbeitsplätze bereits 1,5 Milliarden Euro von meinem Geld springen lassen und innerhalb von fünf Jahren (Fünfjahresplan, woher kommt mir das nur bekannt vor?) soll dieser
"Bundesbürgschaftsrahmen" auf 4,5 Milliarden aufgestockt werden. Wer das zahlt, brauch ich Euch ja wohl nicht zu sagen.
Über die englische Opel Dependance 'Vauxhall' wurde im übrigen kein Wort verloren - mit Konsequenzen, die ich mir leicht ausmalen kann. Die Untertanen ihrer Majestät dürfen also dem Stronach seinen Lebenstraum ebenfalls dick sponsorn.
Aber auch Österreichs Steuerzahler dürfen sich freuen:
Mein spezieller Freund „Magna“ Stronach will Österreichs Staatskasse für den Opel-Deal um die Kleinigkeit von 300 Millionen Euro erleichtern. Ich hab neulich im Standard gelesen, daß dazu mein spezieller Freund Hundstorfer (SPÖ, was sonst?) mit den Worten: „Wie mit Kollegen Mitterlehner (ÖVP, eigentlich werden die von mir nicht dazu
bezahlt, sich abzusprechen, sondern sich gegeseitig anzugiften) abgesprochen, gibt es ein grundsätzliches Ja Österreichs zu einer Beteiligung.“ (Wurdet Ihr gefragt? Habt Ihr 'ja' gesagt?) reagiert hat.
Diese massive Umverteilung und Sozialkonstruktion nach Freimaurerart wird also den Leuten im gesamten
deutschsprachigen Raum mit patriotischem Stolz und Zufriedenheit in Hoffnung auf die Rettung der heimischen Arbeitsplätze verkauft. Und die jubeln. Und wählen.
Noch ein paar Zitate vom Mitterlehner bis zum Boulevard:
"Wir sind Opel", "eine Auszeichnung für das österreichische(!) Unternehmertum", "Helden des Jahres",
"Wir sind Krisen-Gewinner – weil wir Stronach haben".
Der Rest des Deals wird übrigens mit russischem Kapital finanziert, also dem, das wir via EU Hilfe bezahlen.
"Wir sollten auf unsere Stronachs stolz sein" jubelt der Fellner, das dumme Arschloch. Und noch deutlicher, damit es jeder versteht: "Wir sollten unseren Unternehmern auch politische Freiheiten geben".
Gibt es welche, die sie nicht haben, einschließlich jene, die Parteien und Medien zu finanzieren, die ihnen genehm sind, oder jene Politiker zu beschäftigen, die ihnen den besten Zugang zu Informationen, Kontakten und Gesetzen ermöglichen?
Welche politischen Freiheiten sollen sie denn zusätzlich erhalten? Und diese ab zehn, hundert oder tausend Millionen Euro Umsatz und/oder Vermögen?
Hier scharren die wirklichen Krisengewinner in den Startlöchern. Es werden nach der Krise noch weniger, aber größere Konzerne, Banken und Versicherungen übrig bleiben. Und diese brauchen keine Demokratie im Staat.
Und ich soll Beifall klatschen.
Ich bin zwar jederzeit gerne bereit, meinen Freunden bei der Erfüllung ihrer Lebensträume behilflich zu sein, aber das heißt
nicht, daß ich nicht selber auch welche habe.
Fest steht eins: Alle schauen tatenlos zu, wie die von unseren Großvätern teilweise unter Einsatz ihres Lebens erkämpften Freiräume rapide und vehement beschnitten werden. Aber wichtig sind Zahnriemen, Luftdruck, Mautkosten, daß der Scheißkarren nicht stottert und sonstiger belangloser intellektueller Dünnpfiff.