Wenn es die Regeluntersuchung zur Verlängerung der LKW-Fahrerlaubnis war, dann sieht das schon etwas anders aus.
Der Fahrerlaubnisbehörde wird zwar keine Meldung gemacht, das unterliegt weiterhin der ärztlichen Schweigepflicht, es gibt aber bei Beweisen gegen eine entsprechende Belastungsfähigkeit nicht den positiven Bescheid für die Verlängerung.
Ohne diesen Bescheid wird das dann auch nichts mit Verlängerung. Die (LKW)-Fahrerlaubnis wird nicht entzogen, sondern erlischt zum Stichtag.
Innerhalb von 6 Monaten ab dem Erlöschen kann sie mit Vorlage der entsprechenden Unterlagen und für die gewöhnliche Verwaltungsgebühr für eine Verlängerung wieder "verlängert" werden.
Nach 6 Monaten muss sie neu beantragt werden. Besondere Auflagen existieren nicht, sondern auch nur die wie vorher notwendigen Unterlagen/Nachweise, jedoch dann mit etwa 180 Euro Verwaltungskosten und etwa 6-8 Wochen Bearbeitungszeit einer üblichen Neu-, bzw. Wiederbeantragung verbunden.
Ein (Ex)-Herzinfarkt ist keine Krankheit, es ist auch kein "Fehler", der automatisch die Fahrerlaubnis zurückfordern lässt.
Sind bisher keine Besonderheiten aufgetreten, ständige Müdigkeit, keine Kondition mehr, Konzentrationmangel und ähnliches, ist eher nicht zu erwarten, dass es den gewünschten Schein nicht gibt.
Allerdings gibt es in dem Zusammenhang einen riesen Haken, der Deinem Bekannten ganz schnell wach werden lassen soll/muss:
Ein Infarkt ist das Ergebnis eines bisherigen "Lebenswandels", der der eigenen Pumpe nicht sonderlich gefallen hat - ein Weckruf der Pumpe.
Da hier der Infarkt unmerklich war, hat man den nicht so optimalen Lebenswandel mit Sicherheit nicht geändert, weil man nichts von alledem mitbekommen hat.
Da man aber den nicht so optimalen Lebenswandel nicht verändert hat, befindet man sich immer noch in akuter Gefahr für dem nächsten Schuss.
Genau dafür ist jetzt die genauere Untersuchung, zur Klärung der aktuellen Situation. Geht diese genauere Untersuchung jetzt nicht so positiv aus, dann ist das mit der LKW-Fahrerlaubnis das kleinste Problem - hier geht es um Lebensgefahr. Den zweiten Infarkt überleben die Wenigsten.
Allerdings nur in den seltensten Fällen ist es so akut, dass die positive Bescheinigung zur Verlängerung der Fahrerlaubnis verweigert wird, somit kann man erst einmal von dieser Seite eher von einem "guten Ausgang" ausgehen.
Es geht jedoch weiter: Wird etwas gefunden, was bestimmte Medikamente in anfänglich hoher Dosierung notwendig macht, wie starke Blutdrucksenker oder massive Betablocker (je nach vorliegendem Störungsbild) dann kann es sein, dass während der Umstellungszeit für 2-3 Monate nicht gefahren werden darf, dies ist in etwa 20% derartiger Fälle so.
Derartige Medikamente senken uU. ganz massiv die Reaktionsfähigkeit. Grundsätzlich sollte als Berufskraftfahrer jedes Medikament zu dieser Thematik genau mit dem Arzt durchgesprochen werden.
Grundsätzlich gilt: Leben umbauen !
Das bisherige Leben HAT zu einem Infarkt geführt und wird nichts verändert, dann kommt der Nächste, zu 100% und den muss man mit einem bereits vorgeschädigtem Herz durchstehen - und das schaffen die wenigsten.
Schreibt einer, dem vor 2 Jahren genau das Gleiche der Arzt gesagt hat: "wussten sie eigentlich, ..." und nun mit 50 fitter und weiter von einem Infarkt weg ist, als er mit Mitte 30 jemals war und ich hatte mich damals eigentlich ganz gut gefühlt.