Dieses "sehr unzuverlässig" liegt in der Natur der Sache (Physik 7. Klasse Realschule). Eine Flüssigkeit (z. B. Dieselöl) schwappt aufgrund der Massenträgkeit in einem Behälter hin und her, wenn man diesen bewegt. Dadurch verändert sich der Flüssigkeitsstand bereichsweise kurzfristig. In einem Fahrzeugtank tritt dieses physikalische Phänomen permanent auf, solange sich das Fahrzeug bewegt. Da der Flüssigkeitsstand per Schwimmer ermittelt wird, ist dieser praktisch andauernd in Bewegung. Deshalb ist eine Tankanzeige im Auto lediglich als Trendanzeige zu verstehen, relativ zuverlässig kann der Flüssigkeitsstand nur im Stillstand oder auf gerader Strecke bei konstanter Geschwindigkeit angezeigt werden und das auch nur, wenn die Flüssigkeit vorher genug Zeit hatte, sich zu beruhigen.
Relativ deshalb, weil die Flüssigkeitsstandgeber außerdem linear funktionieren, d. h. die Bauform des Tanks wird nicht kompensiert. Je nach dem, ob formbedingt die obere oder untere Hälfte größer ist, gewinnt man den Eindruck, das Fahrzeug verbraucht plötzlich mehr, oder weniger. Das hat sicher jeder schon mal erlebt. Mit dem einen Auto fährt man 150km und die Anzeige steht immer noch auf fast voll, auf den nächsten 150km geht sie dann rapide Richtung leer. Bei anderen Autos ist das genau umgekehrt.
Spielt aber alles kaum eine Rolle, denn bereits nach wenigen mal volltanken weiß man ungefähr, wie weit man mit einer Tankfüllung fahren kann (Tageskilometerzähler nach dem tanken nullen).
Diese neumodischen Leuchtdiodenanzeigen sind zugegebenermaßen zunächst nervig, aber man gewöhnt sich dran.