@Critters,
kann es sein, dass Du da irgendwas ganz mächtig verpasst hast?
In genau einer Woche, am 19.01.2013 um 0:00 Uhr, wird der erste Schritt von dem eingeführt, was Du hier forderst.
Die "dritte EU-Führerscheinrichtline" wird dann in Deutschland in Kraft treten und damit sind dann alle, auch alle bisher ausgestellten Führerscheine nur noch befristet gültig.
In einem weiteren Schritt werden dann entsprechende Auflagen festgelegt, die für die Verlängerung des Führerschein erfüllt werden müssen.
Dauert alles etwas, weil das Fahrerlaubnisrecht EU-weit geregelt ist und immer alle Staaten bestimmen und umsetzen müssen - aber es wird kommen.
Interessant ist nun allerdings, dass aus den schon seit vielen Jahren immer lauteren Forderungen nach dem "prüft die alten Autofahrer", nun plötzlich auf ganz breiter Front und riesiger Mehrheit niemand das mehr haben will.
Den Leuten ist genau jetzt, mit Änderung des Führerscheinrechts klar geworden, dass sie selbst auch irgendwann mal alt sind und dann mit einem solchen Gesetz tatsächlich jemand kommen kann und ihnen den heißgeliebten Führerschein einfach abnehmen kann.
Das Gesetz sollte schließlich nur für die Anderen gelten, für einen selbst - nö, dann will man das nicht mehr. Es wird derzeit massiv gekämpft, dass dieses Gesetz nun nicht mehr eingeführt wird.
Glaubst Du nicht, dann schaue mal hier, allein in diesem doch recht kleinen Forum die aktuelle Umfrage dazu:
http://www.autoplenum.de/Antworten/Umfra...
Was Dein besonderes Problem mit den Leuten über 65 darstellt, könntest Du aber auch hier erklären:
Wir haben in Deutschland jedes Jahr etwa 1.800 Geisterfahrer und dabei etwa 230 Verkehrstote. Auf die Geisterfahrer mit einem Alter über 65 Jahren entfallen etwa 10%.
Könntest Du bitte erklären, warum diese knapp 25 Verkehrstoten nun ein ganz besonderes Problem darstellen, was man "mit aller Macht" verändern müsste, aber die anderen, über 200 Verkehrstoten einfach mal unter den Tisch fallen lässt?
Liegt hier eventuell auch das St.Florians-Prinzip vor, das zeigen auf Andere, damit niemand auf die Idee kommt, dass man selbst zu der Gruppe gehört, die für die weitaus meisten Verkehrsopfer verantwortlich ist?
Schon mal aufgefallen, dass es in der Gesamtheit aller Opfer nur etwa 200 Verkehrsopfer weniger gäbe, wenn "die Alten" nicht mehr fahren würden - aber fast 4.000 Verkehrstote weniger wären, wenn ausschließlich "die Alten" fahren würden.
Ich vermute mal, dass Du nicht in diese Gruppe "über 65" fällst. Erkläre mir dann doch mal bitte, warum ~200 Verkehrstote für Dich nicht tolerabel sind, aber ~4.000 Verkehrstote dann doch für Dich völlig in Ordnung gehen, so lange Du dadurch selber fahren darfst.
Irgendwie hast Du eine bemerkenswert scheinheilige Einstellung zum Leben und Sterben von anderen Leute. Aber sicherlich moralisch und politisch völlig korrekt, so lange immer nur "die Anderen" gängeln kann.
Nicht vergessen:
In einer Woche tritt ein Gesetz in Kraft, was Du hier vor wenigen Stunden noch gefordert hast, und in einer Woche wird dann auch Deine Fahrerlaubnis nur noch befristet gültig sein und auch Du wirst irgendwann Auflagen erfüllen müssen, um die Fahrerlaubnis dann weiter behalten zu können - oder das war es mit Autofahren für Dich, von einer Minute auf die andere.
Exakt dann, wenn Dein Arzt statt zu nicken nur mit dem Kopf schüttelt und Deinen Führerschein in den Schredder drückt.
Es ist die Erfüllung von Deiner hier gestellten Forderung und beginnt in 7 Tagen.
Immer noch so eine tolle Sache?
Applaudierst Du dann auch dazu, wenn Dein Führerschein vibrierend im Schredder verschwindet und öffnest mit dem Arzt ein Fläschchen Sekt - weil er DEINEN Wunsch erfüllt hat.
Dich muss doch in dieser Situation, wenn Dir schlagartig bewusst wirst, dass Dein Auto sich zu einem Dreizeiler bei Ebay verwandelt und das Einzige, was Du noch fahren wirst Bus und Bahn sind - ein komplett ausfüllendes Glücksgefühl durchströmen.
Ich mag Leute, die vollständig über die eigenen Konsequenzen ihrer Idee bewusst sind und weiter für ihrer Forderung wie ein Mann einstehen.
Und irgendwann dann wirklich mit Tränen der Freude und einem glücklichem Lächeln auf den Lippen ihren Führerschein dem Arzt überreichen.