Du machst mehrere massive Milchmädchenfehler in Deiner "Spar"-Rechnung:
- Du vergisst den Wertverlust bei einem Auto,
der ist bei Deinem Corsa bereits weg, bei einem Neuwagen wie dem Up! musst Du ihn aber noch bezahlen.
Deine Rechnung mit irgendwelchen 60% sind eher nicht nachvollziehbar, daher meine Einschätzung dazu:
Der Up! ist derzeit der mit Abstand teuerste Kleinstwagen, den es gibt, ein halbwegs nutzbar ausgestattetes Fahrzeug liegt bei knapp 14.000 Euro, je nach Geschick beim Handeln gibt es zwischen 4% und 10% Nachlass beim Kauf. Bleiben bei gut verhandelten 8% rund 12.800 Euro als realistischer Kaufpreis.
Sollte Dein Corsa tatsächlich noch für 8.000 Euro verkauft werden können (was ich nicht unbedingt als realistisch einschätze), dann ist da immer noch eine Differenz von 4.800 (eher mehr) zu bezahlen, und das alles für - nichts.
Nichts ist falsch, Du bekommst als Ausgleich ein kleineres Auto, das im Unterhalt teurer ist. DAS ist der Wertverlust, den Du immer dann ausgleichen (bezahlen) musst, wenn Du von einem älteren auf einen neueren Wagen umsteigst.
- Der Up! ist bei der Versicherung nicht billiger,
der ist sogar (sehr wahrscheinlich) teurer. Du hast zwar nicht genannt, welchen Corsa Du derzeit fährst, aber ein durchschnittlicher Corsa ist bei der Haftpflicht in der Typklasse 14 eingestuft, der Up! in der Typklasse 15.
Was der Up! ohnehin aufgrund seiner höheren Einstufung mehr kostet, wird sich dann nochmals durch die SF0 mit 250% um das 2,5fache erhöhen.
Selbst wenn Du den Corsa aus der Kasko komplett heraus nimmst und einen neuen Up! nur in der Haftpflichtversicherung versicherst, dann wirst Du immer noch für den Up! MEHR Versicherungskosten bezahlen, als für den Corsa.
Hier ist ganz schnell anzuraten, dass der ("Dein") Wagen als Zweitwagen bei Deinen Eltern versichert wird. Die Eltern haben dadurch keinen Nachteil, aber als Zweitwagen wird das Fahrzeug dann (je nach Verhandlungsgeschick) mit 100% bis maximal 130% eingestuft.
Wenn es wie üblich läuft, dann reduzieren sich die Versicherungskosten durch die Zweitwagen-Regelung auf etwa die Hälfte, wenn es sehr gut läuft, dann noch weniger.
Aber grundsätzlich ist zu sagen, dass ein Up! allein aufgrund der (sehr wahrscheinlich) höheren Versicherungseinstufung trotzdem immer teurer ist und bleibt, als der aktuelle Corsa.
Eine Entscheidung mit einem neuen Up! etwas sparen zu können, hätte Dich bisher mehrere tausend Euro gekostet.
- nun kommt der Spritverbrauch
Die Herstellerangaben sind nicht die tatsächlichen Angaben, sondern der Verbrauch in einem neutralen Fahrtest in einem Labor. Sie dienen ausschließlich zum Vergleich von Fahrzeugen untereinander.
Der Up! benötigt etwa 1,5 Liter weniger als so ein Corsa. Wenn Du jetzt 10 Liter/100km benötigst, dann liegt der Up! bei gleicher Nutzung im günstigsten Fall bei 8 Liter/100km.
Du hast eine Einsparung von 2 Liter/100km, bei einem Spritpreis von 2 Euro/Liter sind das 4 Euro/100km, die ein Up! weniger kostet.
Bei einer Fahrleistung von 10.000 km pro Jahr, sind das 400 Euro pro Jahr / 33,35 pro Monat.
Allerdings müssen hier (mindestens) die 4.800 Euro Wertverlust gegen gerechnet werden, die Du beim Kauf auf den Tisch gelegt hast.
4.800 Euro durch 400 Euro/Jahr sind 12 Jahre.
Du musst den Up! mindestens 12 Jahre fahren, bevor über den geringeren Verbrauch auch nur ein einziger Cent gespart wurde.
Rechnet man dann auch noch die höheren Versicherungskosten mit ein und den Zinsverlust der 4.800 Euro, dann wird der Up! in den nächsten 20 Jahren nicht den Break-Even, eine Amortisation erreichen, also den Punkt, an dem der erste Cent tatsächlich weniger ausgegeben wurde.
Vergiss Deine Ideen, mit einem wiederholt schnellen Kauf von Fahrzeugen (egal ob neu oder junge Gebrauchte), spart man kein Geld, sondern gibt es mit beiden Händen aus.
Selbst ein !echtes! ein-Liter Auto, also eines, was tatsächlich bei Deiner Nutzung nur einen einzigen Liter/100km verbraucht, würde immer noch teurer gegenüber der Weiternutzung von Deinem Corsa sein, wenn es mehr als 12.000 Euro kosten würde.
Es gibt zur Kostenreduktion nur zwei Möglichkeiten:
- Corsa so teuer wie möglich verkaufen und dann ein Fahrzeug für maximal 1.500 Euro kaufen und über den Verkaufserlös diesen alten Wagen die nächsten 4 Jahre finanzieren.
Allerdings können 4 Jahre recht lang werden, für ein Auto, was heute 1.500 Euro kostet. Und 4 Jahre, weil 3 Jahre bis zum Studienabschluss vergehen und ein Jahr dann mit "hohem" Einkommen auch erst mal etwas angespart werden muss, um sich etwas Neues zu kaufen.
(Wie hoch sind eigentlich die Berufschancen eines unerfahrenen Sozialwirtschafters und wie hoch ist dann das Gehalt?)
- den Corsa weiter fahren und dessen Kosten reduzieren,
ein Wechsel der Versicherung auf Zweitwagen, Überlegung, wie weit die Vollkasko reduziert oder auch komplett wegfallen kann, Überdenken des Fahrstils, Überdenken der Nutzung, denn hier sind mit Sicherheit auch so kurze Strecken mit bei, die man auch sehr häufig mit dem Fahrrad fahren könnte, ...