Positive Einträge gibt es auch - zumindest vom Inhalt.
Es gibt drei Kategorien der Einträge (grob erläutert, rein zum Verständnis):
"Kategorie A":
- wegen Zahlungsverzug des Kunden gekündigte Finanzierungen oder Laufzeitverträge (zB. Mobilfunk);
titulierte und noch nicht vollständig befriedigte (bezahlte) Forderungen - das ist alles, über das ein Gerichtsurteil über eine Zahlungspflicht vor liegt und der Gläubiger sofort zu einem Gerichtsvollzieher laufen und das Geld von dem eintreiben lassen kann: ZB. gerichtlich erlassene Mahnbescheide, Verurteilungen zu Zahlungen jedweder Art - egal ob Schulden aus Kaufverträgen, Schadensersatzforderungen, Pflichtteilsforderungen bei Erbschaftsgeschichten, ...;
in den letzten drei Jahren abgegebene oder zur Abgabe anstehende Vermögensauskunft (ehemals "eidesstattliche Versicherung")
Diese Dinge der "Kategorie A" bekommt jeder Anfragende mitgeteilt und gelten als "Negativ-Eintrag". Liegt etwas derartiges vor, gibt es keinerlei Kredit oder Finanzierung mehr.
Diese Einträge werden aber sofort gelöscht (Bearbeitunsgzeit einrechnen), wenn der Anlass weg ist - sprich die Forderung vollständig bezahlt wurde.
Die Löschungsmitteilung kann aber nur derjenige machen, der auch den Eintrag veranlasst hat. Hat hier die "Commerzbank" einen geplatzten Kredit gemeldet, dann muss auch die Commerzbank innerhalb eines Monats die Löschungsmitteilung bei der Schufa machen, wenn deren Forderung erfüllt ist und damit keine Forderung mehr besteht.
"Kategorie B":
Das sind alles Schulden, die man hat (zB. Kreditverträge bei Banken oder auch Handelsunternehmen) oder machen kann (zB. Bank-Konten mit eingeräumten Dispokredit) und alle langfristigen und regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen (zB. Leasingverträge, Mietverträge, Mobilfunkverträge).
Diese Eintragungen der "Kategorie B" bekommen nur die Leute mitgeteilt, die eine Anfrage wegen einem (neuen, weiteren) Finanzierungsvertrag machen.
Rein zur Einschätzung, ob ein (zukünftiger) Kreditnehmer auch die Raten bezahlen kann. Schön, wenn jemand 3.000 Euro netto hat, auch kein Problem, wenn derjenige bereits 1.000 Euro laufende Finanzierungs-Verpflichtungen hat.
Dann allerdings schon ein Problem, wenn weitere 1.200 Euro Rate dazukommen sollen und von den restlichen 800 Euro eine drei-köpfige Familie ernährt werden muss, Miete bezahlt werden muss, Steuer und Versicherung für den neuen Wagen, ...
Hier muss der Kreditgeber dann abwägen und "muss" ist eine gesetzliche Verpflichtung, um den Kreditwilligen vor einer Überschuldung zu schützen. Hier würde dann auch die Bank haften, wenn es zu einer erkennbaren Überschuldung kommen würde.
Bleibt noch die "Kategorie C":
Das sind keine Einträge in dem Sinn, sondern nur noch die gesetzlich vorgeschriebene Aufbewahrungspflicht von etwas über 3 Jahren von allen Vorgängen, die man in den Fingern hatte.
Hier gibt es üblicherweise keine Auskunft zum Vorhandensein an Dritte. Ausgenommen sind Gerichte und Staatsanwaltschaften im Rahmen von Strafermittlungsverfahren, zB. beim Vorwurf des Warenkreditbetrug (Ware bestellt aber nicht bezahlt).
Hierbei wird dann ab und an Auskunft angefordert, ob in den letzten gut drei Jahren bereits ähnlich finanziell gravierendes vorgefallen ist, also Vorkommnisse aus der "Kategorie A" vorhanden waren.
Dann gibt es noch bei der Schufa eine vierte Geschicht, das ist der sogenannte "Scoring-Wert", eine Zahl zwischen 0 und 100, die die Kreditwürdigkeit einer Person einschätzt.
Hierbei spielen viele Dinge mit rein, was genau und in welcher Gewichtung ist (und bleibt) Betriebsgeheimnis der Schufa, allerdings sind paar Dinge schon bekannt, die die Kreditwürdigkeit beeinflussen:
Neben den Eintragungen aus A und B kommen noch Einkommen, die Wohngegend, Anzahl der Umzüge der letzten Jahre, Wirtschaftsstraftaten, Immobilienbesitz, Anzahl von Kreditanfragen in letzter Zeit, ... mit rein.
Bei einem Scoring-Wert ab 99 gilt man als uneingeschränkt kreditwürdig, über ~93 gibt es Kredit nur noch "eingeschränkt", sowohl in Kredithöhe begrenzt, wie auch Zinshöhe dann dem Risiko angepasst, unter ~93 gibt es keinen Kredit mehr (abgesehen von einem kleinen Dispo auf dem Girokonto), und unter ~90 wird man praktisch nur noch gegen Vorkasse beliefert.
Und das ist eigentlich auch nur das, was bei einer Finanzierungs-Anfrage von der Schufa übermittelt wird, nur dieser Scoring-Wert.
Nicht mal ob "Negativ-Einträge" vorhanden sind, denn das sieht man auch an diesem Wert. Existieren ein oder mehrere Negativ-Einträge, dann werden vom "Normalwert" 20 Punkte abgezogen.
Bekommt der Anfragende ein Scoring von 74 mitgeteilt, dann weiß er nicht nur, dass mindestens ein Negativ-Eintrag vorhanden ist, sondern auch gleich, dass ohne jeden Negativ-Eintrag auch nur ein 94 vorhanden wäre.
Das dann selbst nach der Löschung des Negativ-Eintrags weder einen sonderlich hohen Kreditbetrag, noch sonderlich günstigen Zinssatz ermöglicht und man sich auch zukünftig nicht intensiv über Lieferzeiten und Ausstattung eines Audi A8 unterhalten braucht.