Ich habe meinen Toyota Auris im September 2013 als Jahreswagen mit 18869 km gekauft. Die Motorisierung ist der 1,6 Valvematic Benzinmotor mit 132 PS.
Design & Styling: Gleich von Anfang an begeisterte mich das Design, sowohl außen als auch innen. Von außen wirkt der Wagen sehr harmonisch und zeitlos, einfach ein Auto, das immer gut aussieht, auch noch in 10 Jahren noch. Im Innenraum gefällt mir die Mittelkonsole mit dem hoch liegenden, schnell erreichbaren Gangschalthebel. Die Armaturen sind übersichtlich gestaltet und leicht ablesbar, das Navigationsgerät Toyota Touch & Go (Die Ausstattungslinie ist hier die Sonderedition "Travel") sowie alle anderen Instrumente, sind intuitiv und einfach bedienbar.
Verarbeitungsqualität: Im Facelift des Auris hat Toyota Nacharbeit geleistet und die Oberflächen im Innenraum durch Soft-Touch Oberflächen ersetzt. Diese wirken wertiger als im Vorfacelift-Auris von 2007-2010. Dennoch gibt es an der Verarbeitungsqualität des Auris einiges zu kritisieren. Die Kunststoffoberflächen des Wagens sind äußerst kratzanfällig, was einen zu extremer Vorsicht im Umgang mit dem Auto zwingt, wenn einem das gute Aussehen wichtig ist. Mein Auto, das vorher eine Zeit lang als Mietwagen gelaufen ist, hat schon einige deutliche Kratzspuren im Innenraum abbekommen (ich möchte nicht wissen, wie mit ihm umgegangen wurde), die mich jedesmal ärgern. Dasselbe gilt leider auch für den Lack. Unachtsamkeiten im Umgang mit dem Auto und Bürstenwaschanlagen an Tankstellen werden sofort mit deutlich sichtbaren Kratzern bestraft. Ich fahre mit meinem Auris nur noch in Waschanlagen mit SoftTecs-Technologie, die als ganz besonders lackschonend gilt. Im Frühjahr gönne ich dem Wagen erstmal eine ordentliche Politur und Konservierung.
Ebenfalls etwas nervig ist, dass der Armaturenbereich stark auf Temperaturschwankungen reagiert. Da kann es an verschiedenen Stellen im Auto knistern.
Sparsamer Verbrauch: Das ist so ein Kapitel für sich, aber allgemein gültig, für alle Autos. Das Auto kann noch so sparsam konzipiert sein, wenn man als Fahrer nicht seinen Teil dazu beiträgt und seine Fahrweise hinsichtlich einer ökonomischen, autoschonenden und sparsamen Fahrweise ändert, wird das Fahrzeug zum Schlucker. Dasselbe gilt für den Auris. Nach den ersten beiden Betankungen standen über 7 Liter/100 km auf dem Taschenrechner. Das war natürlich ärgerlich. Schließlich war die Werksangabe ja mit 6.6 Liter kombiniert angegeben. Nach und nach habe ich mich in verschiedenen Foren und Internetseiten belesen und informiert und viel ausprobiert und habe den Verbrauch des Auris mit der Zeit auf 5.9 Liter senken können (laut Bordcomputer). Des Weiteren fahre ich ihn stets penibel warm, vermeide Kurzstrecken und bewege ihn mit Drehzahlen selten über 2000 U/min. Demnächst werde ich mit ihm an einer Spritsparstunde in einer Fahrschule teilnehmen.
Motorisierung: Viele, auch die bekannten Auto Tester Autobild usw., behaupten, der 132 PS Valvematic Motor des Auris sei schlapp und verlange nach hohen Drehzahlen. Dann, freilich, verbraucht er viel.
Man muss sich aber auch bewusst machen, dass der Auris NICHT für junge dynamische Rennfahrer konzipiert ist, sondern eher als Alltagsauto für die Kleinfamilie. Anfangs war ich auch der Meinung, dass 132 PS sich etwas lahm anfühlen. Zu beachten ist, dass der Valvematic ein Saugmotor ist und Saugmotoren verlangen nach etwas mehr Drehzahl um das maximale Drehmoment zu erreichen. Aber wie oft brauche ich schon Leistung? Ich fahre etwas in der Stadt und sehr viel Landstraße, gelegentlich Autobahn. Des Verbrauchs wegen fahre ich dort aber auch maximal 130 km/h.
Wenn ich mal Leistung brauche, dann liefert der Auris sie auch ohne Weiteres, auch wenn dabei mal KURZ das Gaspedal am Bodenblech klebt. Und dann macht der Auris richtig Spaß und man muss sich disziplinieren, wieder in den Spritsparmodus zurückzugehen :-).
Für meine Zwecke und niedertouriges Fahren ist der Valvematic Motor sehr gut geeignet. Der Motor läuft leise, unaufdringlich und kultiviert. Wenn man mal kräftig aufs Gas tritt wird er etwas laut, aber das kann auch seine Reize haben :-).
Alltagstauglichkeit: Mein Mann und ich nutzen den Auris. Wobei ich die Hauptnutzerin bin. Ich fahre damit zur Arbeit, zum Einkaufen und gelegentliche Langstrecken zur Verwandtschaft und sonstige Ausflüge. Zu zweit reicht der Platz und Kofferraum des Auris locker aus, mit umgeklappter Rückbank lässt sich eine Menge wegfahren. Wie es mit der Alltagstauglichkeit aussieht, wenn mal Nachwuchs kommt, wird sich noch zeigen. Im Moment bekommt der Auris von mir aber die volle Punktzahl.
Unterhaltskosten: Vollkommen in Ordnung. Nichts Erwähnenswertes.
Insgesamt: Ich bin sehr glücklich mit meinem Toyota Auris und habe es bisher noch keine Sekunde bereut, ihn gekauft zu haben. Ich würde mich immer wieder für ihn entscheiden. Fraglich ist, ob er weiterhin produziert wird, jetzt wo es den Corolla wieder gibt.
Eine besondere Empfehlung bekommt das Auto von mir für Langstrecken. Da wird er erst richtig gut. Bei entsprechender Fahrweise ist er sparsam, sehr laufruhig und kultiviert und die Sitze, die von Vielen als zu klein kritisiert werden, sind sehr bequem. Aus anderen Autos bin ich bisher nach 200 km müde und gefrustet ausgestiegen, den Auris könnte ich ewig fahren und bedauere es jedes Mal, wenn die Fahrt zu Ende ist.