Was mir immer wieder auffällt bei diesem Wagen, das meistens diejenigen schlecht über das Auto reden, die es keinen Zentimeter gefahren sind, geschweige denn live gesehen haben. Erstens wirkt er live nochmal attraktiver, als auf Fotos, finde ich. Zweitens sind die reinen, objektiven Zahlen über das Auto echt nicht deckungsgleich mit dem Fahrgefühl. Der Zetti fährt sich nämlich flotter und spaßiger als es das Datenblatt vermuten lässt! Auch ist mir aufgefallen, dass der Wagen besonders in deutschen Medien schlechter wegkommt, als in anderen Ländern, wie z.B. in UK. Kommt mir schon etwas seltsam vor - ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Ich fahre den Wagen jedenfalls schon etwa ein Jahr lang und er macht wirklich Spaß. Der Wagen hat Charakter, ist was ganze Eigenes und sehr "gadgety". Gerade der Elektro-Motor, mit seinen vielen Möglichkeiten, wie man ihn am effizientesten benutzt, verleiht dem Fahrgefühl einen eigenen Charakter. Zudem wird man sogar geschult möglichst effizient zu fahren, was sich auch auf alle anderen Autos übertragen lässt. Viele checken auch einfach nicht, dass es sich hier um KEINEN Performance-Wagen handelt, sondern um ein Spaß-Auto, der zügig beschleunigt (viel schneller als die meisten an der Ampel), durch die Kurven schneidet wie ein Samurai-Schwert und auf der Straße liegt, wie ein Brett. Daher ist die Landstraße sein Metier und nicht die Autobahn; denn ab 100 kmh herum merkt man ihm die wenigen PS und den 1,5 Liter Motor tatsächlich an. Untenrum aber nicht! Ein Spaß- und Vernunfts-Auto. Perfekt also für alle, die einen Kompromiss beider Welten möchten. Denn die Sparsamkeit macht den Wagen erst so interessant. Klar sind durchschnittliche 6 Liter nicht mehr das Wenigste, aber immer noch beeindruckend für die Leistung und den Spaß, den man damit erhält. Hybriden wie Prius oder Insight verbrauchen zwar weniger, aber machen zu 1000% keinen solchen Spaß beim Fahren. Besonders die drei Fahrmodi sind gelungen: Man hat, ohne Übertreibung, drei Wagen in einem. Die Fahreigenschaft ändert sich deutlich durchs Drücken eines dieser Buttons. Also keine PR sondern spürbare Tatsache, die man beim Gaspedal, Verbrauch und beim Lenken merkt.
Ein Tipp zum ECON-Mode: Um wirklich das Potenzial auszuschöpfen, wofür dieser Modus gedacht ist - also insbesondere in der Innenstadt - muss man das Gas-Pedal mehr durchdrücken, als man es sich traut. Die Vernunft sagt einem das Gegenteil, so war es auch bei mir, aber ich habe es getestet: Wenn man länger und fester aufs Gas drück, tritt der Elektromotor wirklich erst in Kraft, entlastet damit den Verbrennungsmotor und tut das wofür er im ECON-Modus gedacht ist. Volle Unterstützung, maximale Benzinersparnis! Man kann es auch gut am ECO-Balken im Display beobachten, dass dieser nicht stark rechts ausschlägt, obwohl man das Gas fast auf dem Boden hat! Das System zeigt es einem also noch, dass man alles richtig macht - andernfalls würde dies als ineffiziente Fahrweise gewertet und auch angezeigt, wie es normalerweise immer der Fall ist.
Und noch was zu den ständigen Honda CRX-Vergleichen: Leute, auch der CRX war kein Performance-Wagen, sondern ein Spaß-Auto der gleichzeitig noch sparsam und wirtschaftlich sein sollte. Also exakt das wofür der CR-Z konzeptioniert wurde. So gesehen ist er in der Tat durch und durch der geistige Nachfolger des kultigen CRX. Die heutigen Sicherheitsbestimmung schränken ihn nun mal gegenüber den CRX in bestimmten Aspekt ein. Dieser würde jedenfalls heute so nicht mehr auf den Markt kommen dürfen, daher ist der Vergleich an sich schon unfair. Größtes Manko am Wagen empfinde ich die Toten Winkel und die mangelnde Sicht nach hinten. Ansonsten hat gerade der Querbalken, der einem hinten die Sicht nimmt, noch einen ungeahnten Vorteil: er blockt die Scheinwerfer des Wagens hinter einem, so dass man nachts nicht mehr geblendet wird. Ich musste dadurch bisher so gut wie nie den Rückspiegel nachts verstellen.
Fazit: Bin sehr zufrieden. Mit der Leistung, Optik und den Unterhaltskosten (30 EUR Kfz-Steuer im Jahr!)