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Testbericht

Marcel Sommer, 6. März 2014
Der Mitsubishi L300 feiert in diesem Jahr seinen 35. Geburtstag. Der kantige Kleinbus mit der knallharten Federung bietet bis zu neun Sitzplätze oder über 4.000 Liter Kofferraumvolumen.

Im Jahr 1979 betritt ein Kleinbus den europäischen Markt, der schon bei der ersten Probefahrt polarisiert. Gemeint ist der Mitsubishi L300, der in Japan unter dem Namen Delica für Aufsehen sorgt. Die einen lieben seine kompakten Abmessungen, die anderen hassen ihn auf Grund seiner Federung. Letztere Insassen kommen nicht selten, sofern sie nicht auf einem der drei vordersten Sitze Platz fanden, mit einem grünen Gesicht und schmerzendem Rücken zu einer der beiden Schiebetüren hinaus. Die vorn einzeln aufgehängten Räder und Schraubenfedern sowie die hinten ungeteilte Banjo-Achse mit Blattfedern verzeihen so gut wie keine Unebenheit. Der genau vier Meter lange, 1,69 Meter breite und 1,80 Meter hohe Japaner hat zudem eine ganz besondere Eigenart: Er besitzt auf Grund seines Mittelmotors keine Motorhaube, was seltenen Mitfahrern in regelmäßigen Abständen Schweißperlen auf die Stirn treibt, da sie davon ausgehen, dass nahezu jedes Abbremsen hinter einem vorherfahrenden Fahrzeug in einem Auffahrunfall endet. Neben der Bus-Version waren noch ein Transporter und ein Pritschenwagen im Angebot.

Der 1980 zum ersten Mal in Deutschland zu einem Preis von 14.990 DM vorgestellte Mitsubishi L300-Bus ist vor allem für diejenigen von Interesse, die nicht zu sehr auf Leistung, jedoch auf Platz, insbesondere Sitzplätze angewiesen sind. Denn der anfangs mit einem 1,6 Liter großen Benzinmotor angebotene 65 PS-Kasten hat derer gleich neun im Angebot. Und entgegen vieler Vermutungen ist es in Deutschland jedem Autofahrer mit einem gültigen Führerschein erlaubt, bis zu acht Mitfahrer von A nach B zu fahren - unterm Strich also neun Insassen zu transportieren. Von einem manuellen Viergang-Getriebe im Zaum gehalten treffen 117 Newtonmeter auf die Hinterachse des wahlweise in nevadabeige, gobibeige oder perlweiß erhältlichen L300 und bescheren ihm eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 130 Kilometern pro Stunde.

Dank seiner kompakten Abmessungen passt er in jede normale Pkw-Garage, bietet einen Wendekreis von 10,10 Metern und zugleich eine gewaltige Lademöglichkeit. Allerdings müssen dafür erst vier Schrauben gelöst und die hintere und mittlere Sitzbank herausgenommen werden. So stehen bis zu 4.200 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung. Wer die mittlere Sitzreihe eingebaut und damit sechs Plätze frei lässt, dem bleiben noch 2.300 Liter zum Bepacken. Bei maximaler Sitzplatzausbeute schrumpft der Platz hinter der dritten Sitzreihe jedoch gewaltig.

Ab 1983 stehen acht verschiedene Konfigurationen zur Auswahl. Zum bekannten 1,6 Liter-Benzinmotor gesellt sich ein 2,4 Liter großer und 68 PS starker Dieselmotor. Hinzu kommt ein de Luxe-Modell mit dem 1,6 Liter Benzinmotor und einem um 20 Zentimeter erhöhten Dach. Ebenfalls neu im Sortiment ist ein Geländebus mit Hinterradantrieb und zuschaltbarem Frontantrieb mit einem 1,8 Liter großen und 82 PS starken Benzinmotor, den es sowohl in einer acht- als auch in einer fünfsitzigen Kombi-Version gibt. Letztere steht auch mit Hinterradantrieb und dem 1,6 Liter großen Benzinmotor zur Wahl. Eine Wohnmobilversion mit Diesel- oder Benzinantrieb rundet die Modellpalette ab. Mit Ausnahme des benzinangetriebenen Wohnmobils verfügen jetzt alle L300-Busse über ein manuelles Fünfganggetriebe.

Sieben Jahre nach seinem Debüt bekommt der L300 einen kompletten Modellwechsel. Das neue aerodynamischen Karosserie-Design mit dem Namen Soft Cube Style, der neue, ergonomisch vorbildliche Sitz- und Bedienungskomfort sowie eine auf drei Jahre und 100.000 Kilometer verlängerte Garantie sollen die Kunden überzeugen. Zusätzlich wirbt der Hersteller mit einer Steuerersparnis von bis zu 1.650 DM bei den neuen Katalysator-Modellen und bis zu 825 DM bei den Diesel-Modellen. An der Anzahl der neun Sitze ändert sich nichts, an ihrer Konfigurationsmöglichkeit schon. Denn die mittlere Sitzbank lässt sich so verstellen, dass sich die Mitfahrer gegenüber sitzen können.

Die Motorenpalette weißt jetzt einen 2,0 Liter großen Benzinmotor mit oder ohne geregeltem Katalysator und 87 PS beziehungsweise Kat-losen 90 PS auf, sowie einen 2,5 Liter großen Dieselmotor mit 70 PS. Die Länge des L300 wächst auf 4,27 Zentimeter. Erstmals klettert mit dem 2,4 Liter großen und 109 PS starken Katalysator-Benzinmotor des achtsitzigen Allradbusses die PS-Zahl über die 100er-Marke. Der nachfolgerlose Importstopp für die L300 Busse erfolgt im Sommer 1998. Ein Jahr später kommt auch das Aus für den Pritschenwagen.

Quelle: Autoplenum, 2014-03-06

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