Achtgang-Luxus im BMW 3er: Wie sparsam fährt sich die Limousine mit Automatik?
Testbericht
Haar, 27. November 2012
Zeiten ändern sich. Wo früher noch im BMW 320i des Typs E36, gebaut von 1990 bis 1999, eine Fünfgang-Automatik ihren Dienst verrichtete, sind es nunmehr acht Gänge in der Premium-Mittelklasse der Bayern. Und auch Motorenseitig ist der Niedergang des traditionellen Reihensechsers nicht aufzuhalten. Heutzutage arbeiten unter der Motorhaube nur noch vier Zylinder, diese dafür aber mit Twin-Power-Turbo-Technologie, Direkteinspritzung, Start/Stopp-Automatik und allerlei Pipapo. Das Ziel: weniger Verbrauch bei mehr Leistung und mehr Fahrspaß.
Infotainment-Spezialist
Das qualitativ hochwertige Interieur überzeugt mit klaren Instrumenten, der typisch in Richtung Fahrer geneigten Mittelkonsole und dem bekannten iDrive-Bedienkonzept inklusive frei stehendem 6,5-Zoll-Monitor. Im Fond finden die Passagiere ausreichend große Platzverhältnisse vor und der Kofferraum fasst nun mit 480 Liter Stauvolumen 20 Liter mehr als beim Vorgänger. Zusätzlich lassen sich die Rücksitzlehnen gegen Aufpreis im Verhältnis 40:20:40 teilen. Ein Head-Up Display mit Geschwindigkeits-Info und Verkehrszeichenerkennung, Spurhalte- und Parkassistent sowie Surround View sind nur einige der optionalen Assistenzsysteme. Dass sich dies natürlich alles auf das Gewicht der Limousine auswirkt, zeigen die gut 1.5 Tonnen Leergewicht. Dennoch kommt das Zweiliter-Aggregat mit seiner Leistung von 184 PS agil aus dem Drehzahlkeller und treibt das Fahrzeug stets ordentlich voran. 270 Newtonmeter Drehmoment sorgen für eine zügige Beschleunigung, sodass der Spurt auf Tempo 100 nach bereits 7,6 Sekunden erreicht ist und der Vortrieb erst bei 235 km/h endet. Das Achtgang-Automatikgetriebe schaltet sanft und hält den Motor bei entspannter Fahrweise stets im unteren Drehzahlbereich. Agiler lässt sich der 3er in der Einstellung "Sport" und mit Hilfe der Lenkrad-Paddles schalten. Zusätzlich arbeitet dadurch die Lenkung direkter, das Fahrwerk federt spürbar straffer und das ESP greift später ein.
Spritsparen mit Helferlein
Im Gegensatz zum Sport-Modus steht der ebenfalls über einen Schalter in der Mittelkonsole aktivierbare Eco-Pro-Modus. Dieser verändert die Kennlinie des Gaspedals und optimiert gleichzeitig Zusatzverbraucher wie die Klimaautomatik für eine Kraftstoff-effiziente Fahrweise. Die so möglichen Mehr-Kilometer werden mittig am Bordcomputer angezeigt, ebenso wie weitere Spritspar-Tipps auf dem gut ablesbaren Infotainment-Display. BMW gibt eine mögliche Ersparnis von bis zu 20 Prozent - an bei unserer Verbrauchsfahrt im Eco-Pro-Modus waren es immerhin 0,9 Liter Unterschied im Vergleich zum normalen Comfort-Fahrmodus. Allzu sparsam ist die geräumige Limousine jedoch nicht, denn mit einem Verbrauch von 8,5 Liter auf 100 km, beziehungsweise 7,6 im Eco-Pro-Modus, übertreffen wir die Herstellerangabe bei Weitem. Insbesondere für längere Fahrstrecken empfiehlt sich hier alternativ der 3er in der Zweiliter-Dieselmotorisierung, welcher bei nahezu identischen Fahrleistungen und geringfügig höheren Anschaffungskosten deutlich weniger verbraucht.
| Antrieb: | Heckantrieb |
|---|---|
| Anzahl Gänge: | 8 |
| Getriebe: | Automatik |
| Motor Bauart: | Reihen-Ottomotor mit Turboaufladung |
| Hubraum: | 1.997 |
| Anzahl Ventile: | 4 |
| Anzahl Zylinder: | 4 |
| Leistung: | 135 kW (184 PS) bei 5.000 UPM |
| Drehmoment: | 270 Nm bei 1.250 bis 4.500 UPM |
Ohne Zweifel - der neue 3er BMW in Verbindung mit der Achtgang-Automatik ist ein tadelloses Auto. Karosseriedesign, Interieuranmutung, sowie die technischen Assistenzsysteme entsprechen der gewohnten Premium-Qualität. Lediglich der hohe Spritverbrauch und der fehlende Klang eines Reihensechsers trüben den Gesamteindruck.
































