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Autoplenum, 2012-09-05

20 Jahre Renault Twingo - Automobiles Multitalent mit Kultstatus (Kurzfassung)

Testbericht

Wolfram Nickel/SP-X

Mit den Kompakten R4 und R5 hatte Renault bereits Farbkleckse auf dem grauen Großstadtasphalt der Sechziger und Siebziger geschaffen. 1984 wurde mit dem Espace dann erstmals das Platzangebot eines Transporters mit dem Komfort einer Limousine verbunden. Vielleicht war es deshalb nur konsequent, dass Renault 1992 das Beste aus diesen Konzepten kombinierte. Diesmal mit einem charmanten Mini, der im Innenraum zum Maxi wurde.

„Twingo, der macht die Welt verrückt“, kündigte die Renault-Werbung den neuen Kleinwagen an. Nicht ganz zu Unrecht, verzauberte der 3,43 Meter kurze Stadtflitzer das Premierenpublikum auf dem Pariser Salon doch nicht nur durch seine innere Größe und bunte Farben, sondern auch mit Schweinwerfern in Form fröhlich blickender Kulleraugen.

Modische Sondermodelle und technische Auffrischungen bescherten dem schicken Star in der Zwergenparade aus Nissan Micra, Ford Ka oder Citroen Saxo ein langes Leben. Fast 2,5 Millionen Käufer konnte der kleine Renault in 15 Jahren gewinnen, davon über 500.000 in Deutschland, erst dann zeigte sich die zweite Twingo-Generation in neuem Jugend-Stil.

Außen war der Twingo kürzer als fast alle Konkurrenten – so maß er etwa 27 Zentimeter weniger als das spätere Konzernschwestermodell Nissan Micra. Dennoch überraschte er mit Platz für bis zu vier Passagiere. Möglich machten dies der lange Radstand, ungewöhnlich breite Türen für bequemen Einstieg und eine um 17 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank zugunsten größerer Beinfreiheit im Fond. Umzugs- und möbelhaustauglich wurde der Twingo durch das maximal 955 Liter fassende Gepäckabteil. Eine einzige Ausstattungslinie, eine Motorversion mit 40 kW/55 PS und nur zwei Extras (Klimaanlage und Faltdach) gab es für den bonbonbunt lackierten Twingo, den auch ein günstiger Basispreis von 16.000 Mark für viele unwiderstehlich machte.

Über 2.500 Messebesucher bestellten den niedlichen Renault noch auf dem Premierenpodium des Pariser Salons. Billig blieb die erste im französischen Werk Flins gefertigte Twingo-Generation übrigens bis zum Ende ihrer 15-jährigen Laufzeit: Nur 9.200 Euro kostete der Ur-Twingo als 2007 ein völlig neuer Twingo auf Clio-Basis und aus slowenischer Produktion die Nachfolge des einstigen Trendsetters übernahm.

Scheinbar ewige Jugend schenkten dem Twingo regelmäßige Modellpflegen mit Aufrüstung der Sicherheitsausstattung, ein auf 43 kW/60 PS erstarkter Basismotor (ab 1996), ein noch kräftigerer 55 kW/75 PS leistender 16-Ventiler (ab 2000) und die regelmäßigen Besuche bei prominenten Modecouturiers.

Oft ist der 20. Geburtstag ein kritisches Alter für Massenmodelle, zu jung für den Youngtimerstatus und zu alt für die Herausforderungen des automobilen Alltags. Nicht so beim Twingo der ersten Generation. Sein scheinbar eingebauter Kultstatus und seine überraschende Langlebigkeit bewahren ihn vorläufig davor, in zu großer Stückzahl beim Autoverwerter zu verschwinden.

Vor 20 Jahren wirbelte der Renault Twingo mit einem neuen Raumkonzept die Welt der Kleinstwagen durcheinander. Große Augen und fröhliche Farben machten den Winzling zu einem Liebling, vor allem bei Frauen.

Fazit

Vor 20 Jahren wirbelte der Renault Twingo mit einem neuen Raumkonzept die Welt der Kleinstwagen durcheinander. Große Augen und fröhliche Farben machten den Winzling zu einem Liebling, vor allem bei Frauen.

Quelle: Autoplenum, 2012-09-05