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Testbericht

Stefan Grundhoff, 6. August 2015
Die coolen Roadster, beliebte Spaßmacher von einst, haben es zu SUV-Zeiten schwerer denn je. Da macht der BMW Z4 keine Ausnahme. Das zwei Liter große Einstiegsmodell macht jedoch richtig Laune und bietet überraschend viel Fahrspaß.

BMW und seine bärenstarken Reihensechszylinder gehören schon lange nicht mehr untrennbar miteinander zusammen. Die Bayern habe ihr einst makelloses Motorenimage erfolgreich mit seelenlosen Drei- und Vierzylindern sowie praktischen Familienvans befleckt und die Sportlichkeit in die dritte Reihe verbannt. Ein spaßiger Roadster wie der BMW Z4 parkt daher seit Jahren im Abseits - ohne Grund. Denn bereits der Z4 sDrive 20i, eines der beiden Einstiegsmodelle mit seinen 135 kW / 184 PS und 270 Nm maximalem Drehmoment ist einer, in den man sich allemal verlieben kann. Der offene Doppelsitzer ist auch ohne die einst unantastbaren Reihensechszylinder gut motorisiert. Wer mehr will, kann mit den leistungsstärkeren Versionen von 28i und 35i noch mehr Dynamik in die Waagschale werfen. Doch auch die überraschend kraftvoll grollenden 184 PS verhelfen dem 1,5 Tonnen schweren Spaßmacher zu jeder Menge Tatendrang. Das Fahrwerk ist überaus straff abgestimmt und nicht nur Komfortliebhabern zu stramm; doch passt es mit seinen Langstreckeneinbußen zum sportlichen Charakter des offenen Spaßmachers. Der tiefe Schwerpunkt und die entspannte Sitzposition knapp vor der Hinterachse sorgen nicht nur auf kurvigen Landstraßen zusammen mit der exzellenten Gewichtsverteilung für eine echte Spaßgarantie. Ein paar Zentner weniger auf den Rippen und der Z4 würde noch mehr räubern und sein sehenswertes Hinterteil noch mehr aus der Kurve drücken.

Vorbei die Zeiten, als sich das Klappdach des in Regensburg produzierten Sonnenanbeters nur im Stand öffnen ließ. Auch wenn sich nicht nur viele Roadsterpuristen einen Z4 mit strammer Stoffmütze wünschen würden, ist das nunmehr bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h zu öffnende Klappdach eine gelungene Besetzung. Trotz überschaubarer Dimensionen gibt es im Innern ein sinngerechtes Platzangebot für bis zu zwei Personen. Die Zahl der Ablagen ist segmentbedingt überschaubar. Insbesondere die Position der beiden Becherhalter unter den Mittelarmlehne überrascht mit Praxisferne, denn einmal dort abgestellt lässt die belederte Klappe nicht mehr schließen und der Unterarm weiß nicht wohin.

Bedienmodulen, Instrumenten und insbesondere dem Navigationssystem merkt man an, dass der 4,24 Meter lange BMW Z4 optisch zeitgemäßer denn je daherkommt, jedoch technisch in die Jahre gekommen ist. Die Modellpflege im Jahre 2013 war aufgrund der überschaubaren Stückzahlen dünner denn je und so klappt sich der Multifunktionsbildschirm unverändert wie ein Fremdkörper im Armaturenbrett nach oben. Darstellung und Funktionen sind nicht auf der Höhe der neuesten BMW-Modelle, jedoch noch deutlich vor den meisten Konkurrenten. Die Sitze sind bequem, bieten in der Sportausführung guten Seitenhalt und das Lenkrad liegt exzellent und griffig in der Hand. Noch besser: der iDrive-Controller auf der Mittelkonsole sorgt für einfachste Bedienung und im Gegensatz zum Erfolgsmodell 3er verfügt der BMW Z4 standesgemäß über eine elektronische Parkbremse.

Der BMW Z4 sDrive 20i ist mit dem aufgeladenen Zweiliter-Vierzylinder gut und eben überraschend sonor grollend motorisiert. Die 184 PS entlocken dem alles andere als leichten Roadster sehr ordentliche Fahrleistungen. So schafft der Bayer nicht nur 235 km/h Höchstgeschwindigkeit und einen Imagespurt 0 auf Tempo 100 in 6,9 Sekunden, sondern Dank der 270 Nm maximalem Drehmoment ab 1.250 U/min einen souveränen Durchzug aus unteren Drehzahlen. Die 55 Liter Tankinhalt lassen einen längere Strecken ohne Dauerstopps an der Zapfsäule zurücklegen. Statt des in Aussicht gestellten Normverbrauchs von 6,8 Litern genehmigte sich der Z4 sDrive 20i im Praxistest knapp über neun Liter. Dafür kann man allerdings auch schon den größeren Vierzylinder mit 245 PS bewegen, der noch mehr Laune macht. Wer mehr will, muss zu den beiden Dreiliter-Sechszylindern mit 306 oder 340 PS greifen.

Mit schwacher Serienausstattung geht es für den BMW Z4 sDrive 20i als Handschalter bei 37.250 Euro los. Dank der scharfen Sechsgang-Handschaltung kann man sich zumindest die 2.350 Euro Aufpreis für die Getriebeautomatik sparen. Das Geld sollte besser in sinnvollen Sonderausstattungen wie 18-Zoll-Rädern, beheizten Ledersportsitzen, Navigationssystem (2.590 Euro), Windschott, Klimaautomatik (580 Euro) oder abblendbaren Spiegeln (550 Euro) angelegt werden. Je nach Wunsch kommen entbehrliche Details wie beheiztes Lenkrad (130 Euro), adaptives Fahrwerk (1.230 Euro) oder die Durchladeöffnung (210 Euro) hinzu, die die 310 Liter Laderaum bei geschlossenem Dach sinnvoll erweitern. So steigt der Realpreis eines gut ausgestatteten BMW Z4 sDrive 20i auf mindestens 45.000 Euro. Auch bei diesem Preis sind jedoch kaum Fahrerassistenzsysteme verfügbar. Bleibt nur das Dach zu öffnen, über den Taster am Mitteltunnel den Sportmodus anwählen und sich darüber zu freuen, weitere 1.080 Euro für das Soundsystem investiert zu haben - laß' die Sonne rein.
Technische Daten
Antrieb:Hinterradantrieb
Getriebe:Sechsgang-Handschaltung
Motor Bauart:Vierzylinder mit Turboaufladung
Hubraum:1997
Drehmoment:270 Nm bei 1250 UPM
Preis
Neupreis: 37250 € (Stand: 2015-08-07)
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2015-08-06

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