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Testbericht

Sebastian Viehmann, 30. Januar 2010
Der Citroën DS3 soll den Mini vom Lifestyle-Thron stoßen. Weniger Retro, mehr Alltagsnutzen lautet das Motto der Franzosen. Sie wollen die DS-Reihe Schritt für Schritt zur automobilen Modekollektion ausbauen.

Es wird eng auf dem Laufsteg der schicken Stadtwagen. Vor ein paar Jahren war der Mini allein auf weiter Flur. Jetzt buhlen Fiat 500, Ford Ka und Kia Soul trotz unterschiedlicher Größen und Preise um ähnliche Zielgruppen: Junge modebewusste Menschen, die ihr Auto nicht als Statussymbol, sondern als ein Accessoire unter vielen ansehen. Der Citroën DS3 bläst ins selbe Horn. „Egal ob es sich um ein Auto handelt oder um irgendein Objekt – es geht immer darum, von der Standardisierung wegzukommen und der Sache einen Wert zu verleihen“, meint Estelle Rouvrais, Produktmanagerin des französischen Kleinwagens.

Die technische Basis des 3,95 Meter langen Wagens liefert der Citroën C3, der DS3 hat aber ein eigenständiges Design und präsentiert sich in vielen Details etwas edler. Auf die große Panorama-Windschutzscheibe des C3 muss der DS3 zwar verzichten, doch im Innenraum finden Fahrer und Copilot das gleiche großzügige Raumangebot vor. Gegen Aufpreis kann man das Armaturenbrett in kräftige Farben tauchen. In Sachen Materialanmutung gibt zwar der Polo in dieser Fahrzeugklasse den Ton an, doch das Citroën-Interieur wirkt solide. Im Fond finden Erwachsene ausreichend Platz, ein Handgriff an der B-Säule erleichtert das Aussteigen. Auch der Kofferraum ist mit 285 Litern ganz ordentlich und verweist andere Lifestyle-Flitzer auf die hinteren Plätze (Mini: 160 Liter; Fiat 500: 185 Liter; Alfa MiTo: 270 Liter).

Je nach Ausstattung oder gegen Aufpreis hat man beim DS3 zahlreiche Möglichkeiten zur Individualisierung. Elf Lackierungen und vier Dach-Aufkleber inklusive Pünktchen-Muster und Zebra-Look machen den Anfang. „Wir wollen noch weitere Aufkleber entwerfen, mit neuen Motiven in jedem Jahr wie in der Modebranche“, sagt Christophe Poinlane aus dem Citroën-Designstudio. Auch andere Modelle will Citroën zur automobilen Modekollektion ausbauen. Auf Basis des C4 sollen im Frühjahr 2011 der DS4 und im Herbst darauf der DS5 auf den Markt kommen.

Beim Fahrwerk des DS3 haben die Franzosen einen Kompromiss versucht: Der Wagen soll nicht so hart abgestimmt sein wie der Mini, aber auch nicht schwammig. Das ist den Ingenieuren geglückt. Dank härterer Federn und Dämpfer liegt der DS3 straff in der Kurve, doch mit zusätzlichen elastischen Lagerbuchsen sorgt die an sich simple Hinterachskonstruktion für einen sehr hohen Fahrkomfort. Weder Kopfsteinpflaster noch Bodenwellen können den Wagen aus der Ruhe bringen.

Apropos Ruhe: Der DS3 ist ausgezeichnet gegen Geräusche aller Art gedämmt. „Verglichen mit dem, was Citroën in der Vergangenheit im Kleinwagenbereich gemacht hat, haben wir vom reinen Schalldruck her das Geräusch halbiert und drei bis fünf Dezibel herausgeholt“, sagt Akustik-Ingenieur Stephan Planchon. Selbst im lauten Stadtverkehr fühlt man sich fast wie in Watte gepackt. Weniger gelungen ist die elektrische Servolenkung. Es gibt zwar eine geschwindigkeitsabhängige Lenkunterstützung, doch insgesamt wirkt die Lenkung gefühllos und lässt mitunter deutliche Antriebseinflüsse zu.

Die gibt es vor allem, wenn der 156 PS starke 1,6-Liter Turbomotor an Bord ist (nur in Verbindung mit der Top-Ausstattung SportChic, 19.800 Euro). Mit 175 PS gibt es das gleiche Aggregat auch im Mini Cooper S. Der 1,2 Tonnen schwere DS3 schafft dank Turbo-Schub 214 Km/h und rennt in 8,1 Sekunden von 0 auf 100 Km/h. Mit 6,7 Litern Durchschnittsverbrauch ist er für einen Kleinwagen aber nicht besonders sparsam und etwas durstiger als der Mini. Für die meisten Bedürfnisse dürfte daher die 120 PS-Version ohne Turbolader genügen (17.500 Euro, mit Automatik 18.600 Euro), die im C3 schon einen guten Eindruck hinterlassen hat. Das Basismodell mit 95 PS-Benziner kostet 15.200 Euro (Durchschnittsverbrauch 5,8 Liter pro 100 Kilometer). Der teuerste C3 ist der HDi 110 FAP mit 112 PS-Diesel für 20.700 Euro. Am sparsamsten ist man im HDi 90 FAP 99g unterwegs (92 PS, Durchschnittsverbrauch 3,8 Liter, CO2-Ausstoß 99 g/km).

Für einen Kleinwagen ist der DS3 reichlich teuer, doch die Serienausstattung kann sich sehen lassen. Unter anderem sind im Basismodell Chic sechs Airbags, ESP, elektrische Außenspiegel und Fensterheber, Nebelscheinwerfer, CD-Radio, Tempomat, Bordcomputer und Lederlenkrad an Bord. Beim SoChic kommen Elemente wie Klimaanlage, getönte Scheiben und LED-Tagfahrlicht hinzu. Die Top-Version SportChic verwöhnt zusätzlich mit Klimaautomatik, Sportsitzen, Dachspoiler, Hifi-System, Alu-Pedalen, Alcantara-Stoff-Polsterung und diversen Zierteilen. Je nach Ausstattung ist für 1000 bis 1600 Euro ein Navigationssystem erhältlich, das sich aber mit den kleinen Tasten nur fummelig bedienen lässt – das kann der Mini mit Joystick-Bedienung besser. So gar nicht zum gehobenen Anspruch des DS3 passt außerdem die Tatsache, dass es selbst gegen Aufpreis keine Xenonscheinwerfer gibt.

Quelle: Autoplenum, 2010-01-30

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