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Testbericht

24. Juli 2003
Minivans bieten mehr Platz als Kombis - zu vergleichbaren Preisen. So ist etwa der Citroën Xsara Picasso 2.0 16V bei gleicher Ausstattung genauso teuer wie der entsprechende Xsara-Kombi. Die genannte Motorisierung ist neu im Picasso und wird seit Anfang 2003 verkauft. Diese 136 PS starke Variante ist ausschließlich in der Ausstattung Exclusive und mit einem Automatikgetriebe verfügbar. Wir haben das Auto für Sie getestet.

Topmotorisierung
Das Picasso-Programm listet vier Motoren auf: Drei Benziner mit 95, 116 und 136 PS sowie einen Diesel mit 90 PS. Damit ist der von uns getestete Zweiliter-Benziner mit 136 PS die Topmotorisierung. Die hohe Leistung merkt man dem Aggregat aber in Kombination mit der Vierstufen-Automatik kaum an. Man hat zwar genügend Kraft für jede Fahrsituation, aber sportlich bewegt man sich mit dem Auto nicht.

10,4 Liter Super auf 100 Kilometer
Die Spitzengeschwindigkeit von 192 km/h wird ohne größere Probleme erreicht. Wir gingen es selten so scharf an, und doch ermittelten wir bei unseren Testfahrten einen Verbrauch von 10,4 Litern Super auf 100 Kilometer - der Hersteller gibt 8,6 Liter an. Das Fahrzeug ist nach Euro 3 zertifiziert. Dagegen sind die meisten Benziner auf dem Markt derzeit schon nach Euro 4 eingestuft und damit von der Kfz-Steuer befreit. 

Komfortables Fahrwerk mit Wankneigung
Komfortabel ausgelegt, hält das Fahrwerk Unebenheiten von den Insassen fern, wankt dafür aber in der Kurve etwas nach außen - ein klassentypisches Phänomen.

Sanft schaltende Automatik
Die serienmäßige Vierstufen-Automatik schaltet sehr sanft, und die adaptive Getriebesteuerung lernt merklich dazu: Wenn man mal sportlicher unterwegs ist, passt sie sich bald an den Fahrstil an und schaltet später hoch. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, dass die Automatik beim Ausrollen an der Ampel sehr aktiv herunterschaltet, so dass man schneller zum Stehen kommt, als man es gewohnt ist.

Handschaltmodus
Zusätzlich zum Automatikbetrieb gibt es einen Handschaltmodus. Dabei kann man am Wahlhebel sequenziell hoch- und herunterschalten. Wir ließen den Hebel allerdings meist auf Automatik stehen. Wenn man am Lenkrad schalten könnte, wäre das vielleicht anders.

Tempomat erst ab 65 km/h
In der von uns gefahrenen Ausstattung Exclusive ist ein Tempomat serienmäßig. Er funktioniert allerdings erst ab etwa 65 km/h. Auf verkehrsarmen Ausfallstraßen mit Tempo 50 kann man ihn also nicht einsetzen. 

Raumeindruck eines größeren Vans
Als Fahrer muss man im Picasso viel am Lenkrad kurbeln - die Lenkung ist recht indirekt. Dazu passt, dass man den Eindruck hat, nicht in einem Minivan, sondern in einem ausgewachsenen Van zu sitzen. Das liegt an dem großen Abstand zwischen Lenkrad und Frontscheibe und an der Van-artig hohen Sitzposition.

Straffe Sitze mit wenig Seitenhalt
In unserem Auto war die für knapp 1.500 Euro erhältliche Lederausstattung an Bord. In dieser Version geben die straff gepolsterten Sitze wenig Seitenhalt. Aber die meisten Kunden sind Familienväter und werden wohl sowieso nicht mit den Kindern auf dem Rücksitz wie wahnsinnig um die Kurve brechen. Ein Plus für den Papa: Die Kopfstützen vorne lassen sich auch für Große weit genug herausziehen - bei vielen Autos ist dies nicht so.

Digitale Instrumente in der Mitte
An den digitalen Tacho in der Mitte des Armaturenbretts kann man sich gewöhnen. Die Rundumsicht wird durch die großen Glasflächen erleichtert. Nach vorne allerdings bleibt unklar, wo das Fahrzeug endet. Ablagen finden sich in ausreichender Zahl und Größe - hinten zum Beispiel geschlossene Fächer im Boden, vorne eine Schublade unter dem Beifahrersitz. 

Viel Beinfreiheit hinten
Die Fondsitze lassen sich in der Exclusive-Ausstattung um 14 Zentimeter in Fahrtrichtung verschieben. Sind die Sitze in der hintersten Position, so herrscht im Fond mehr als genug Beinfreiheit: Es bleiben zwölf Zentimeter vor den Knien eines 1,75 Meter großen Fondpassagiers, wenn der Sitz davor für dieselbe Körpergröße eingestellt ist. Schön, aber nicht einzigartig - orthopädisch günstige Werte wie diese sind in der Klasse der Minivans nichts Ungewöhnliches.

Höhere Sitzposition im Fond
Im Vergleich zur üppigen Kniefreiheit ist die Kopffreiheit für Erwachsene im Fond eher gering, da man dort höher sitzt. Bei einem 1,75 Meter großen Fondpassagier bleibt nur ein Zentimeter Platz. Die Kopfstützen hinten sind ebenfalls ein paar Zentimeter zu kurz. Ansonsten ist die Sicherheit im Fond gewährleistet: Fünf Dreipunktgurte und fünf Kopfstützen sind Serie beim Picasso.

Kofferraum gut zugänglich
Kartons lassen sich in den Kofferraum einfach einschieben, da die Schwelle zum Kofferraum nur drei Zentimeter hoch ist. Auch die Ladekante liegt mit 55 Zentimetern über dem Boden sehr günstig. Die Heckklappe öffnet in zwei Stufen. Bei der ersten Stufe läuft man zwar Gefahr, sich den Kopf zu stoßen, schont aber in niedrigen Garagen den Lack - eine durchdachte Lösung. 550 bis 1.969 Liter Stauraum bietet der Picasso. In seiner Klasse liegt das Auto damit im oberen Drittel. Die Maße des Gepäckabteils: 115 Zentimeter Breite und im Normalzustand 82 bis 96 Zentimeter Tiefe - je nach Position der längsverschiebbaren Rücksitze. 

Sitze leicht ausbaubar
Die Fondsitze lassen sich leicht umlegen und nach oben klappen, wonach man die Sitze auf einfache Weise arretieren kann. Zudem sind die Möbel ausbaubar, was auch Frauen schaffen sollten: Die Sitze wiegen jeweils 14 Kilo pro Stück.

Störende Stufe
Beim Zweisitzer steht eine Laderaumlänge von 1,85 Metern zur Verfügung, wobei allerdings eine Stufe den Laderaum durchschneidet. Diese störende Stufe findet sich bei vielen Minivans - genauso wie die Löcher für die Sitzbefestigungen, in denen leicht Kleinteile wie Schrauben und dergleichen verschwinden.

Genauso teuer wie der Kombi Den Xsara Picasso 2.0i 16V Automatik Exclusive gibt es für 23.400 Euro. Der entsprechende Kombi kostet mit 23.425 Euro sogar eine Handvoll Euro mehr. Wer Platz gebrauchen kann, wird da nicht lange zögern.
 
Technische Daten
Motor Bauart:Vierzylinder-Reihenmotor, 16 Ventile
Hubraum:1.997
Leistung:100 kW (136 PS) bei UPM
Drehmoment:190 Nm bei 4.100 UPM
Preis
Neupreis: 17.800 €
Fazit
Fazit: Motor mit zuwenig Power, aber sanft schaltende Automatik Der Motor macht für 136 PS einen etwas müden Eindruck. Kein Aggregat für sportliche Fahrer, und doch ist der Verbrauch mit zehn Litern nicht niedrig. Zudem ist das Triebwerk nur nach der Schadstoffnorm Euro 3 eingestuft, weswegen dem Halter die Steuerbefreiung durch die Lappen geht. Ein Plus ist dagegen die Automatik: Sie schaltet sanft und lernt willig dazu.

Der Innenraum ist ansprechend gestaltet, und an die zentrale Lage des Tachos kann man sich gewöhnen. Schwerer fällt das schwungvollen Fahrern wohl bei den Ledersitzen, mit denen unser Testfahrzeug ausgestattet war: Sie bieten zu wenig Seitenhalt. Ein Plus ist der große und gut zugängliche Laderaum. Die Variabilität ist klassentypisch hoch.

Für 23.400 Euro erhält man ein gut ausgestattetes Auto, dem es in puncto Sicherheit an nichts fehlt. Beim letzten Crashtest, im Jahr 2001, erhielt das Auto vier von fünf Sternen und damit eine recht gut Wertung. (sl)

Quelle: auto-news, 2003-07-24

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