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Testbericht

Peter Eck/SP-X, 9. September 2018

SP-X/Köln. Beim Blick auf die beigelegte Preisliste reibt man sich zunächst die Augen: Ein SUV von Ssangyong zum schlanken Preis von 49.790 Euro? Ja, das stimmt und ist doch einerseits nur die halbe Wahrheit. Denn (natürlich) wurde unser Testwagen, der neue Rexton, mal wieder „mit Allem“ geliefert. Es geht auch (deutlich) günstiger. Aber dazu später mehr.

Nicht nur die Preisliste, auch das Auto selbst ist übrigens durchaus einen zweiten Blick wert. Denn der Rexton muss sich hinter einem Hyundai Santa Fe oder eine Kia Sorento und erst recht nicht hinter einem Ford Edge verstecken. Die Linienführung stimmt, die Optik insgesamt sowieso, da haben die Designer saubere Arbeit geleistet. Mussten sie auch, denn der Rexton soll so etwas wie ein Neuanfang für Ssangyong sein: modernes Design, ebenso moderne Technik und weg vom Image des Billigheimers. Diesen Anspruch erfüllt das SUV auch nach dem Einstieg. Klare Instrumente, ein schön hoch angebrachter 9,2-Zoll-Touchscreen und dicke Ledersitze (2.000 Euro) erwarten einen. Und natürlich gibt es Platz im Überfluss, übrigens auch für die Passagiere in der zweiten Sitzreihe auf den aber vielleicht ein wenig zu tief montierten Sitzen. Gegen Aufpreis (800 Euro) kann man auch eine dritte Sitzreihe ordern, auf die - wie bei allen Fahrzeugen mit einem solchen Angebot -  allerdings keine erwachsenen Menschen passen. Lieber gleich beim Fünfsitzer bleiben und 820 Liter (!) Gepäck mitnehmen. Wer die Rücksitze umlegt, kann bis zu knapp 2.000 Liter einladen, das ist dann schon fast Transporter-Niveau. Platz ist also schon mal satt vorhanden.

Und wie sieht es mit dem Antrieb aus? Nun, der 2,2-Liter Diesel überrascht zunächst mit angenehmen Manieren. Zumindest wenn man im gut abgekapselten Innenraum sitzt. Mit 133 kW/181 PS Leistung kommt der Rexton gut voran, ohne natürlich auch nur einen Hauch von Sportlichkeit zu verströmen. Muss er auch nicht, bei 185 km/h ist sowieso Schluss, mehr Tempo würde das sanfte, aber auch etwas schaukelige, gerne auch wankende Fahrwerk auch gar nicht mehr mitmachen. Richtig wohl fühlt sich der Rexton bei Geschwindigkeiten zwischen 100 und maximal 150 km/h. Zu Abstimmung und Motor passt die von Mercedes stammende Siebengang-Automatik, die präzise, aber nicht eben dynamisch die Stufen sortiert. Minuspunkte gibt es für einen Testverbrauch von fast zehn Litern und für die – zu diesem Zeitpunkt geltende – Einstufung nach Euro 6b. Ab Spätherbst soll das Fahrzeug aber laut Ssangyong nach Euro 6d-temp zertifiziert sein.

Was den Fahrkomfort angeht, muss man beim Rexton im Vergleich zu SUV ähnlicher Größe einige Abstriche hinnehmen. Kein Wunder, fahren wir doch hier noch auf einem Leiterrahmen. Was dem Fahrzeug wiederum einen heute selten gewordenen Vorzug verleiht: Der Rexton kann bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast ziehen, ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil zum Beispiel beim Stamm der Pferdeliebhaber. In Verbindung mit dem Automatikgetriebe verfügt der Koreaner übrigens hinten über eine Einzelradaufhängung, sonst muss man sich mit einer Starrachse begnügen. Aber auch mit dem Mercedes-Automaten an Bord sind Lenkrad-Vibrationen und eine gewisse Poltrigkeit auf schlechten Strecken hinzunehmen. Was vielleicht auch den aufgezogenen 20-Zoll-Felgen (1.000 Euro) gelegen hat. Wir würden es bei den serienmäßigen 18-Zöllern belassen.

Womit wir wieder bei den Preisen wären. Wie gesagt, fast 50.000 Euro kostete unser Testwagen, tatsächlich kann man den Rexton mit gleichem Motor und (viel) weniger Ausstattung schon ab 31.000 Euro kaufen. Automatik, Allrad sind dann nicht dabei. Nimmt man ein sinnvolles Ausstattungsniveau, lässt sich für unter 40.000 Euro ein veritabler Geländewagen zusammenstellen. Das hört sich doch schon ganz anders an. Und fünf Jahre Garantie (bis 150.000 Kilometer) gibt es obendrauf.

Fazit: Viel Platz, die hohe Anhängelast, Preis und Garantie sind die größten Pluspunkte des Rexton. Innenraum und Außendesign überzeugen. Schwachpunkte sind das Fahrwerk, die stets vibrierende Lenkung, das langsame Navi, eine teils umständliche Bedienung und der zu hohe Verbrauch. Für viele Käufer scheinen aber die Pluspunkte klar zu überwiegen, denn der Rexton wird laut Importeur stark nachgefragt. Übrigens meistens in der höchsten Ausstattungsstufe und mit allen Extras. 50.000 Euro für einen Ssangyong vermögen anscheinend zwar den Autor, nicht aber die echten Interessenten zu schrecken.

Ssangyong Rexton – Technische Daten: Fünf- oder siebensitziges, fünftüriges SUV der gehobenen Mittelklasse; Länge: 4,85 Meter, Breite: 1,96 Meter, Höhe: 1,83 Meter (mit Dachreling), Radstand: 2,87 Meter, Kofferraumvolumen (5-Sitzer): 820 – 1.977 Liter 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, 133 kW/181 PS, maximales Drehmoment: 420 Nm bei 1.600 – 2.600 U/min, zuschaltbarer Allradantrieb, 7-Gang-Automatikgetriebe, 0-100 km/h: ca. 11 s, Vmax: 185 km/h, Normverbrauch: 8,1 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 213 g/km, Emissionsklasse: D, Abgasnorm: Euro 6b, Testverbrauch: 9,8 Liter Preis des Testwagens: 49.790 Euro Grundpreis: 30.990 Euro Kurzcharakteristik: Warum: hohe Anhängelast, viel Platz, günstiger Grundpreis, lange Garantie Warum nicht: Fahrwerk und Lenkung nicht up-to-date, Motor nicht sparsam Was sonst: Kia Sorento, Jeep Grand Cherokee, Ford EdgeWenn es ein großes SUV sein soll (oder muss), wird es schnell ziemlich teuer. Der neue Ssangyong Rexton ist auch nicht gerade ein Schnäppchen, bietet aber ein interessantes Preis-/Leistungsverhältnis. Vor allem für Fahrer mit gewissen Hobbys.

Fazit

Wenn es ein großes SUV sein soll (oder muss), wird es schnell ziemlich teuer. Der neue Ssangyong Rexton ist auch nicht gerade ein Schnäppchen, bietet aber ein interessantes Preis-/Leistungsverhältnis. Vor allem für Fahrer mit gewissen Hobbys.

Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2018-09-09

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