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Testbericht

Peter Weißenberg/SP-X, 5. Dezember 2013

Der Mustang ist das klassische Reitpferd der Cowboys - und seit fast 50 Jahren das nicht minder klassische “Pony-Car” von Ford. 2014 feiert der amerikanische Traumwagen für Jedermann Jubiläum, mit einer neuen, der sechsten  Generation, die vieles anders machen will. Bill Ford hat sie jetzt in Barcelona vorgestellt. Der 56jährige war allerdings noch ein Knirps, als die erste Generation die US-Autofahrer verzauberte: Ein Auto, dass dort Sehnsüchte weckte wie hierzulande ein SL oder 911, zugleich aber ein Massen-Bestseller wie der Käfer. Mehr als neun Millionen Exemplare hat der Konzern seit 1964 verkauft.

4,78 Meter lang, 1,92 breit, 1,38 hoch, Radstand 2,72 -  in seinen Proportionen erinnert das Pony an den Urvater, den Ford 1964 von der Koppel gelassen hat. Gut so. Denn die für einen US-Sportler kompakte Gestalt mit der ebenmäßigen Verteilung der Muskeln war in den Siebzigern zwischenzeitlich verlorengegangen. Diese Modelle mit bis zu sieben Liter Hubraum hatte selbst Mustang-Vater Lee Iacocca einst als “dickes Schwein” geschmäht.

Vor allem die Front wird viele Mustang-Fans erfreuen. Charakteristisch ausgestellte Nase mit dem Pony-Kühlergrill, typische Einzel-Scheinwerfer und Lufteinlässe auf der Haube zitieren Generation eins, ohne nostalgisch zu werden. Der neue Mustang hat zudem einen gehörigen Schuss aktuellen Ford-Designs, wie sie vor zwei Jahren etwa die Evos-Studie der europäischen Gestalter gezeigt hat. Am Heck sieht Mustang VI mit den großen dreidimensional gestalteten Heckleuchten allerdings eher nach einem Facelift aus.

Das Cockpit wird beherrscht vom kultig-knackigen Lenkrad, auf dem natürlich statt der Ford-Pflaume das Pony galoppiert. Klassische Rundinstrumente in chromfarbenen Höhlen, Kippschalter, kleine Zusatzinstrumente zwischen den runden Luftauslässen in der Mitte des Armaturenbrettes, ein Schaltknüppel, der sich auch so anfühlt: Gekonnt gemacht, fasst sich aber nicht so passgenau und wertig an wie hiesige Sportwagen.

Natürlich ist ein neuer Mustang hinter Retro-Designzitaten kein Museumsstück. Am deutlichsten sichtbar ist das im Inneren am acht Zoll großen Touchscreen-Monitor, der die ford-typischen Entertainment-, Navigations- und Online-Elemente bereitstellt. Das meiste davon auch von Lenkrad-Tasten oder per Sprachkommando bedienbar.

Der Mustang wird in Europa als Cabrio und Coupé in zwei Motorversionen zu kaufen sein: Einem typisch amerikanischen Fünfliter-V8 (426 PS, 529 Newtonmeter Drehmoment) und einem typisch europäischen 2,3-Liter-Vierzylinder – Downsizing a la Mustang sozusagen. Dieser längs montierte Turbo mit Direkteinspritzung und vollvariabler Nockenwellensteuerung soll sparsam bleiben und den nötigen Aufgalopp ermöglichen. „Genau das, was Ford Mustang-Fahrer erwarten“, sagt Chefkonstrukteur Dave Pericak. 309 PS und ein maximales Drehmoment von mehr als 400 Nm hören sich auch ziemlich zackig an. Ein Vierzylinder-Experiment in den späten Siebzigern stellte dem Mustang gerade einmal die Hälfte dieser Leistung bereit – und ließ das Pony lahmen.

Damit der Mustang 2014 auch behände über europäische Serpentinenstraßen schlängelt, hat das um 90 Kilo abgespeckte Coupé erstmals statt einer Starrachse hinten überall eine Integrallenker-Einzelradaufhängung aus Aluminium.  An der Vorderachse werkeln nun unter Alu-Kotflügeln doppelte, von Kugelgelenken gehaltene Federbeine. Und in den für Europa vorgesehenen Mustangs sind 19-Zoll-Räder serienmäßig.

Der Kunde die hat Wahl zwischen einem Sechs-Gang-Handschalter (Serie) und einer Automatik mit ebenso vielen Vorwärtsgängen und Schaltwippen. Der Fahrer kann zudem Lenkunterstützung, ESP, das Ansprechverhalten des Motors und die Schaltkennlinie des Automatikgetriebes seinen sportlichen Ambitionen anpassen und die Motorleistung stets dem Antriebsrad zukommen lassen, das den besten Grip bietet. Für die Automatikversionen gibt es serienmäßig eine rennsportmäßige "Launch-Control"-Funktion, die Startmanöver ohne Getriebekracher und qualmende Reifen garantieren soll.

Den ersten Ruf der großen Freiheit hat Bill Ford übrigens zeitgleich auch noch auf Präsentationen in New York, Los Angeles, Dearborn, Shanghai und Sydney erschallen lassen. Der Mythos Mustang soll nach fünfzig Jahren  schließlich im Rahmen der „One-Ford“-Strategie erstmals auf allen Kontinenten zünden.  Bei uns dürfte dies indes noch bis 2015 dauern.

Mit Vierzylinder, ohne Starrachse und in Europa: Ford hat die sechste Generation seines Kultautos Mustang mit vielen neuen Attributen versehen. Der Mythos soll so weiter galoppieren. Weltweit.

Fazit
Mit Vierzylinder, ohne Starrachse und in Europa: Ford hat die sechste Generation seines Kultautos Mustang mit vielen neuen Attributen versehen. Der Mythos soll so weiter galoppieren. Weltweit.

Quelle: Autoplenum, 2013-12-05

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