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Testbericht

Stefan Grundhoff, 22. Mai 2008
Schön wäre es gewesen, wenn die neue Generation des Nissan Murano zum Marktstart im Herbst endlich einen Dieselmotor bekommen hätte. Doch optisch geschärft läuft der Murano ein weiteres Jahr den Benziner.

Viele schüttelten vor Jahren den Kopf, als Nissan seinen US-Crossover Murano ohne Dieselalternative auch auf den europäischen Markt brachte. Doch obwohl sich in dieser Klasse nahezu alles um drehmomentstarke Diesel dreht, schlug sich der betont dynamisch gestylte SUV durchweg ordentlich. Wurde beim europäischen Marktstart im Jahre 2005 noch nebulös über einen Murano-Selbstzünder philosophiert, so steht nun fest: Er kommt – leider aber sehr spät. Markentochter Infiniti sei Dank kommt Ende 2009 ein drei Liter großer V6-Diesel mit rund 230 PS auf den Markt.

Auch wenn er nicht so aussieht: Der Murano der Generation II ist ein komplett neue entwickeltes Auto. Zwar gab es beim Design keine großen Sprünge. Doch der im Herbst auf dem deutschen Markt startende Nissan Murano basiert auf der im vergangenen Jahr eingeführten neuen D-Konzernplattform. Die bietet unter anderem den Mittelklasselimousine Altima, Maxima sowie dem russischen Teana ein Zusause. Legte der besonders in den USA seit 2003 sehr erfolgreiche Fünfsitzer schon bisher viel Wert auf sein schmuckes Äußeres, so zeigt sich der Murano II denn auch optisch nur leicht modifiziert. Die Frontscheinwerfer des Murano laufen nach der Gesichtsstraffung unter dem verchromten Kühlergrill spitz zusammen. Und auch das Heck bekam durch neue Leuchteneinheiten mehr Dynamik. Geblieben sind die charakteristisch konturierten Kotflügel und die zum Dachspoiler hin zulaufende seitliche Fensterlinie.

Im Innenraum gefällt das neue und deutlich wertigere Armaturenbrett. Der 2,83 Meter lange Radstand sorgt dafür, dass man es auch in der zweiten Reihe vortrefflich aushalten kann. Die Sitze sind bequem, Verstellmöglichkeiten und Beinauflage könnten vorn jedoch nach wie vor besser sein. Immerhin gibt es nun beheizbare Sitze für beide Sitzreihen. Der Kofferraum behielt nicht nur die unverändert nervig hohe Ladekante, sondern auch das geringe Fassungsvermögen von rund 450 Litern. Wer die Rückbank per Knopfdruck umklappt, kann bis zu 900 Liter nutzen. Nicht viel für einen SUV - aber wer schön sein will, muss nun mal leiden.

Im Gegensatz zu den erstarkten Infiniti-Modellen der Generation 37 mit 3,7 Liter Hubraum und über 300 PS muss der 4,79 Meter lange Murano - schon um den Abstand zu wahren - auch weiterhin mit dem 3,5 Liter großen Volumen-Triebwerk auskommen. Immerhin gab es eine Leistungsspritze auf 198 kW/265 PS. Das maximale Drehmoment, das via stufenlosem CVT-Automatikgetriebe auf die beiden Achsen übertragen wird, stieg ebenfalls auf nunmehr 336 Nm an. Den Spurt von 0 auf 100 km/h schafft der Murano in unter neun Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 200 km/h abgeriegelt. Der alles andere als zurückhaltende Durst des Nissan Murano dürfte sich kaum geändert haben. Die in Aussicht gestellten zwölf Liter sind nur bei zurückhaltender Fahrweise zu realisieren.

Während der Murano in den USA wahlweise als Frontantriebs- und Allradversion angeboten wird, dürfte dem deutschen Markt unverändert allein der Allradler vorbehalten bleiben. Doch auch hier ist der Hinterradantrieb kaum mehr als eine mittelprächtige Unterstützung bei rutschigem Untergrund. Im Normalfall werden gut 90 Prozent der Motorleistung auf die Vorderräder übertragen. Der Kraftfluss zur Hinterachse bei durchdrehenden Rädern dauert im Leistungsabruf zu lang. Bis die variable Kraftverteilung greift, fährt der 1,8 Tonnen schwere Japaner sich im Grenzbereich als untersteuernder Fronttriebler. Angesichts der betont komfortablen US-Abstimmung kommt der Fahrer jedoch kaum in die Versuchung, den Murano II eilig um Kurven zu scheuchen.

Der Marktstart für die US-Version des Nissan Murano war bereits im Januar dieses Jahres. Im Herbst startet die Generation zwei – mit zahlreichen Adaptionen am Fahrwerk – dann auch in Europa. Die magere Basisausstattung Murano S wird es hierzulande jedoch nicht geben. Denn solange bis der Diesel kommt, hat der Murano nur mit Vollausstattung und Kampfpreis eine Chance gegen die selbstzündende Konkurrenz. Der Basispreis lag für den Vorgänger bei gut 47.000 Euro inklusiv kompletter Sicherheitsausstattung. Wer die standesgemäßen elektrischen Ledersitzen, Xenonlicht und DVD-Navigation will, liegt bei stattlichen 56.000 Euro. Bleibt abzuwarten, wie der neue Murano in Deutschland gepreist wird.

Quelle: Autoplenum, 2008-05-22

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