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Testbericht

Jürgen Wolff, 24. April 2008
Ein Cabrio mit Nagler unter der Haube - vor ein paar Jahren schier undenkbar. Heute gibt es kaum eine offene Modellreihe ohne Selbstzünder. Nun hat Volvo hat dem C70 einen neuen Basis-Diesel spendiert.

Wenn es um Stahlkappen-Cabrios geht, dann gehört Volvos C70 mit seinem dreigeteilten Dach sicher zu den schönsten am Markt. Anders als bei so manch hecklastigem Konkurrenten stimmen bei dem viersitzigen Schweden die Proportionen über die komplette Länge. Und auch mit geschlossenem Stahldach macht er als Coupé einfach eine gute Figur. Zuletzt gab es den 2006 im Markt eingeführten C70 mit vier optionalen Motorisierungen, darunter ein Diesel mit üppigen 180 PS und nicht minder üppigem Preis. Jetzt bietet Volvo ihn auch mit einem neuen Basisdiesel an - mit weniger PS aber kaum weniger Fahrspaß.

Der neue 4-Zylinder-Turbo hat 1997³ Hubraum, Common-Rail-Direkteinspritzung und ist serienmäßig mit einem Rußpartikelfilter bestückt. Volvo hat bei der Entwicklung nicht zuletzt auf eine gewichtssparende Konstruktion geachtet. So besteht der Zylinderkopf aus Leichtmetall, Ventildeckel und Einlasskrümmer sind in einem kompakten Bauteil aus Kunststoff zusammengefasst. Entsprechend bleibt das Leergewicht des C70 mit 1706 kg nahezu auf dem Normalmaß der Baureihe und liegt gute 40 Kilo unter dem des 5-Zylinder-Diesels.

Ordentliche Fahrwerte und ein relativ günstiger Verbrauch gehören denn auch zu den Stärken des Motors. Volvo selbst gibt den Durchschnittsverbrauch mit 6,1 Liter Diesel auf 100 km an - bei den Testfahrten überwiegend auf kurvenreichen Bergstraßen waren es laut Bordcomputer allerdings eher mehr als neun Liter.

Die Kraft, die der Selbstzünder aus seinen zwei Litern Hubraum schöpft, langt für den C70 bestens aus - auch, wenn sich der Wert von 100 kW/136 PS erst einmal wenig spektakulär anhört. Dafür sorgt zum einen das maximale Drehmoment von 320 Nm, das ab 2000 U/min anliegt und prompten Vortrieb liefert. Aber dafür sorgt auch, dass solch ein Cabriolet ohnehin eher ein Auto für Genießer ist als eines für Raser.

Am meisten Spaß macht der Diesel-C70 denn auch beim Cruisen oder beim gelassenen Kurven über gewundene Serpentinen mit herrlicher Aussicht. Die objektive Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 11,0 Sekunden erscheint subjektiv deutlich fixer und liegt auf einer Linie mit der des 2,4-Liter-Benziners. Bei beiden Motorisierungen ist auch Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h gleich. Nur, dass der Benziner schon offiziell fast neun Liter Super auf 100 km verbraucht - drei Liter mehr als der Selbstzünder.

In praktisch keiner Fahrsituation leistet sich der "kleine" Diesel wirklich Schwächen. Überholvorgänge gehen flott und ohne Angstschweiß vonstatten, bergauf zieht er flott los. Dazu kommt, dass der Diesel aus dem Ford-Konzernregal seine Arbeit sehr leise, sehr vibrationsarm und sehr kultiviert verrichtet. Wäre nicht das leichte Anfangs-Nageln beim Kaltstart: Von der Geräuschkulisse her käme man nie auf die Idee, in einem Diesel zu sitzen.

Bestens zur Charakteristik des 2,0-Liter-Diesels passt auch das 6-Gang-Handschaltgetriebe, mit dem er serienmäßig ausgeliefert wird. Die Abstimmung der Gangstufen passt optimal und ist so weit ausgelegt, dass man das Cabrio sowohl schaltfaul im Genießermodus bewegen kann als auch sportlicher mit viel Schaltarbeit. Immer kommt man auf seine Kosten. Über Fahrwerk und Interieur braucht man genauso wenig Worte verlieren wie über den gewohnt hohen Sicherheitsstandard - den teilt sich der Diesel mit den anderen C70-Modellen. Volvo eben.

Das alles hat seinen Preis. Schon der günstigste C70 mit 2,4-Liter-Benziner ist mit einem Basispreis von 34.840 Euro nicht gerade ein Schnäppchen. Der C70 2.0D kostet in der preiswertesten Version 36.000 Euro - 1160 Euro mehr, die gut angelegt sind. Zumal der nächst kräftigere Diesel erst ab 39.140 Euro in der Liste steht. Und Hand aufs Herz: Wer braucht in solch einem Genießer-Cabrio wirklich 180 PS?

Quelle: Autoplenum, 2008-04-24

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