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Testbericht

9. April 2010
Haar, 9. April 2010 - Maßstäbe sind dazu da, verschoben zu werden. In kaum einem anderen Bereich gilt dieser Satz stärker als bei neuen Autos. Bestes Beispiel ist der Honda Jazz, dessen Basis-Benziner 90 PS leistet. Ein Wert, der vor nicht allzu ferner Zeit selbst in der Mittelklasse als völlig ausreichend galt. Unauffälliges Raumwunder Die Klassenfrage ist ein bei dem kleinen Honda häufig diskutiertes Thema. Zwar passt der Jazz mit seiner Länge von 3,90 Meter genau in die Kategorie heutiger Kleinwagen, doch sobald man im Innenraum Platz genommen hat, stellt sich ein großzügiges Raumgefühl ein. Dafür sorgen das wirkungsvolle kleine Fenster zwischen A-Säule und Tür sowie die große Frontscheibe in Verbindung mit viel Kopffreiheit. Sehr gut gelungen sind die großen Außenspiegel ohne Design-Spielereien. Ebenso sauber ist das Cockpit gezeichnet, die wichtigsten Schalter sind griffgünstig angebracht und ausreichend groß. Bereits bei der Ausstattungsvariante "Trend" sind ein Multifunktionslenkrad und ein CD-Radio mit großen Knöpfen serienmäßig. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Die Beinauflage der Sitze fällt viel zu kurz aus, was sich insbesondere auf Langstrecken negativ auswirkt. Zudem steht das Lenkrad selbst in der höchsten Position zu niedrig und die Sicht nach hinten kann bestenfalls als mäßig bezeichnet werden. Platz nach Maß Absolutes Highlight im Jazz bleibt jedoch die variable Rückbank: Die Sitzfläche kann separat im Ganzen hochgeklappt werden, wodurch auf dem tiefen Boden Zimmerpflanzen oder Einkaufskörbe bequem abgestellt werden können. Der Clou zeigt sich beim Umklappen der geteilten hinteren Sitze. Es braucht nur den Zug an einem Hebel,damit sich wie von Geisterhand eine topfebene Fläche ergibt. Wird die gesamte hintere Sitzfläche im Boden versenkt, passen bei dachhoher Beladung bis zu 1.365 Liter Gepäck in den Jazz. Zum Vergleich: In einem deutlich größeren VW Golf können nur 1.305 Liter verstaut werden. Ein echter Pluspunkt in Sachen Sicherheit sind die stets serienmäßigen LED-Bremsleuchten des Honda.

Begrenzte Kraft Die eingangs erwähnten 90 PS holt der Honda aus 1,2 Liter Hubraum. Allerdings verlangt der Motor nach Drehzahlen, denn das maximale Drehmoment von 114 Newtonmeter liegt erst bei 4.900 Umdrehungen an. Trotzdem behauptet sich der Kleinwagen in Sachen Laufkultur manierlich: Bis etwa 100 km/h dringt entspannter Lounge-Jazz ans Ohr, darüber schwillt das Geräuschniveau in Richtung Big Band an. Auf der Autobahn vermisst man einen sechsten Gang in dem mit Ausnahme des störrischen Rückwärtsganges exakten Getriebe. Allerdings ist der Schalthebel recht tief angebracht. Eine gut ablesbare Schaltpunktanzeige mahnt zum Gangwechsel. Trotzdem genehmigt sich sich der Jazz gerne einen Schluck mehr: In unserem Test flossen rund sieben Liter Super durch die Einspritzdüsen, werkseitig sollen es nur 5,3 Liter sein. Eine weitere Schwäche leistet sich der japanische Musikus beim Fahrwerk. Es ist zu straff abgestimmt und vermittelt insbesondere auf schlechten Asphaltdecken einen stoßigen Eindruck. Seinen Preis wert Beim Blick auf die Preisliste erweist sich der Honda als bescheidener Künstler. Die höchste Ausstattungslinie beim Jazz 1.2 nennt sich "Trend". Hier ist für 14.890 Euro alles Wichtige drin: eine manuelle Klimaanlage, beheizbare Außenspiegel plus CD-Radio und Multifunktionslenkrad. Wer noch luxuriösere Extras haben möchte, muss zur 1,4-Liter-Variante mit 100 PS greifen.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Benziner mit variabler Ventilsteuerung
Hubraum:1.198
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:66 kW (90 PS) bei UPM
Drehmoment:114 Nm bei 4.900 UPM
Preis
Neupreis: 14.890 € (Stand: April 2010)
Fazit
Im Fall des Honda Jazz 1.2 stimmt der Satz: Mehr Auto braucht kein Mensch. Dank des unübertroffen genialen Rücksitzsystems bietet der Japaner mehr Raum als manch größerer Kompaktwagen. Hinzu kommt eine gute Austattung zum günstigen Preis. Für Misstöne sorgen einizig das unkomfortable Fahrwerk und der recht hohe Verbrauch.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2010-04-09

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