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Testbericht

Michael Gebhardt/SP-X, 31. Juli 2016

Die Kulisse, hoch oben auf dem Südtiroler Kronplatz, ist ungewöhnlich: Auf knapp 2.300 Metern, wo man einen veritablen Offroader erwartet, oder zumindest ein SUV, steht der Kastenwagen Opel Vivaro und prangt monolithartig in die karge Landschaft. Flankiert wird der Rüsselsheimer Transporter von zwei außergewöhnlichen Unikaten. Zu seiner Linken, ein von Stararchitektin Zaha Hadid in der ihr eigenen, spektakulären Manier in den Fels gehauenes Musemsgebäude; zur Rechten Reinhold Messner, der seit über 60 Jahren längst nicht nur die Berge seiner oberitalienischen Heimat bezwingt. Doch wie passt das zusammen? Der Ausstellungsraum ist seit 2015 Teil des auf sechs Standorte verteilten Messner Mountain Museums und wurde vom Klettermeister selbst mit Bildern und Devotionalien aus der Bergsteigerwelt bestückt hat. Und die hat Messner alle mit dem Opel Vivaro auf den Berg gebracht.
 
Dass der zusammen mit Renault und Nissan gebaute, mindestens 29.540 Euro teure Vivaro in der Lage ist, den Berg trotz seines Frontantriebs zu erklimmen, beweist die Großraumlimousine vor dem Museum: Sie hat auf eigener Achse den steilen Forstweg bezwungen. Und dass man damit ein ganzes Museum Transportieren kann, steht ohnehin außer Frage. Zumal Opel den Vivaro in zwei Längen, zwei Höhen und in verschiedenen Ausbaustufen anbietet, so dass für jeden Zweck der Richtige dabei ist. Wer maximalen Platz braucht, greift zum fast 5,40 Meter langen Kastenwagen mit zweieinhalb Metern Höhe, als Familientransporter bietet sich allerdings der mit fünf Metern etwas handlicherer Combi für mindestens 32.000 Euro an.
 
Bis zu neun Passagiere finden im Vivaro Combi standardmäßig in drei Sitzreihen Platz, oder alternativ fast sechs Kubikmeter Ladung. Einzelsitze im Fond gibt es bei Opel nicht, man muss also, wenn man mehr Stauraum braucht, immer eine komplette Dreier-Sitzbank ausbauen. Verzichtet man nur auf das Gestühl in der dritten Reihe, gehen in der Langversion neben sechs Personen immer noch gut 4.000 Liter Gepäck rein und damit mehr als genug für den Familienurlaub oder den Ausflug mit dem Kegelklub. Übrigens: Opel bietet schon bei der Bestellung an, weniger Sitzplätze zu ordern, doch ist der Preisunterschied gering. So spart das Weglassen der dritten Bankreihe nur gut 240 Euro und wer vorne rechts statt des Doppel-Beifahrersitzes lieber einen Einzelplatz hat, muss sogar 200 Euro aufzahlen.
 
Standardmäßig fährt der Vivaro mit einer Schiebetür auf der rechten Seite und Flügeltüren am Heck vor. Eine weitere Tür auf der Fahrerseite und eine klassische Heckklappe bietet Opel für die Combi-Variante gegen Aufpreis an. Wie auch ein Innenraumpaket von Irmscher, das das robuste Kunststoff-Interieur mit feinem Leder und weichem Velours aufwertet. Aber auch ohne dieses Extra hat sich der mit reichlich Ablagen gesegnete Combi inzwischen spürbar von einem spartanischen Nutzfahrzeug distanziert: Radio, Telefonfreisprecheinrichtung, Bordcomputer, elektrische Fensterheber gehören zur Serie. Gegen Geld gibt es eine Klimaanlage, Sitzheizung, Tempomat, ein schlüsselloses Schließ- und Startsystem, eine Rückfahrkamera und das Opel-Infotainmentsystem IntelliLink mit Navigationsfunktion – elektrisch betriebene Schiebetüren sind dagegen nicht im Angebot.
 
Für den Antrieb hält Opel drei Dieselmotoren bereit, allesamt mit 1,6 Liter Hubraum. In der Basis leistet das Aggregat 70 kW/95 PS und man kann erahnen, dass es mit dem vollbepackten Vivaro ein paar Probleme haben wird. Wer vor hat, das Platzangebot regelmäßig auszunutzen, greift besser zu einer der beiden Bi-Turbo-Varianten mit 92 kW/125 PS oder 107 kW/145 PS. Letztere erweckt den leer gut 1,7 Tonnen schweren Combi mit 340 Newtonmeter Drehmoment flott zum Leben und macht – zumindest nur mit zwei Personen besetzt – selbst im hügeligen Geläuf durchs Pustatal eine gute Figur. Mit der ausreichend direkten Lenkung fühlt sich der Vivaro zudem eher nach Van denn nach Arbeitstier an und mit bis zu 180 km/h ist der Opel mehr als autobahntauglich – die meisten werden wohl eher mit Tempo 130 reisen. Wer das manuelle Sechsgang-Getriebe zügig bedient, braucht selbst vor Überholvorgängen nicht zurückzuschrecken.
 
Auch längeren Strecken sind kein Problem: Das große Gestühl bietet zwar wenig Seitenhalt, dafür aber ausreichend Sitz-Komfort, um auch mal in einem Rutsch durch die Republik zu düsen. Was mit den standardmäßigen 80 Liter Tankinhalt jederzeit möglich ist: Bei einem Normverbrauch von 5,9 Liter Diesel ergibt sich eine rechnerische Reichweite von über 1.350 Kilometern zwischen zwei Tankstopps. Allerdings dürften die quengelnden Kleinen in Reihe zwei und drei schon eher zur Pause mahnen, denn anders als manche Mitbewerber bietet Opel zumindest ab Werk kein Fond-Entertainmentsystem an.

Opel Vivaro Combi 1.6 BiTurbo CDTI – Technische Daten
 
Vier-/Fünftüriger, bis zu neunsitziger Transporter; Länge: 5,00 Meter oder 5,40 Meter, Breite: 1,96 Meter (mit Außenspiegeln: 2,28 Meter), Höhe: 1,97 Meter, Radstand: 3,10 Meter oder 3,50 Meter, Kofferraumvolumen: 1.000 – 5.900 Liter
 
1,6-Liter-Dieselmotor, 6-Gang-Schaltgetriebe, 107 kW/145 PS, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1.750 U/min, 0-100 km/h: 13,9 s, Vmax: 180.  km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,9 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 152 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: B
 
Preis: ab 34.450 Euro

Kurzcharakteristik:
Warum: Jede Menge Platz zum relativ günstigen Preis.
Warum nicht: Weil Parkplätze für den Vivaro rar sind.
Was sonst: Mercedes V-Klasse, VW T6 oder der baugleiche Renault Traffic

Was haben der Opel Vivaro und Reinhold Messner gemeinsam? Der Bergfex hat alle Ausstellungsstücke für sein Museum am Südtiroler Kronplatz mit dem Rüsselsheimer Großfamilien-Transporter auf 2.300 Meter gekarrt.

Fazit
Was haben der Opel Vivaro und Reinhold Messner gemeinsam? Der Bergfex hat alle Ausstellungsstücke für sein Museum am Südtiroler Kronplatz mit dem Rüsselsheimer Großfamilien-Transporter auf 2.300 Meter gekarrt.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-07-31

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