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Testbericht

Elfriede Munsch/SP-X, 16. Juni 2016

Einen Pickup im Portfolio zu haben, gehört mittlerweile auch bei vielen europäischen Autoherstellern zum guten Ton. Wer nicht selbst entwickelt, greift wie Fiat auf das Produkt eines Kooperationspartners zurück. Der ab 24.Juni erhältliche Fullback basiert auf dem im vergangenen Sommer neu vorgestellten Mitsubishi L200 und wird als Double-Cab (Fünfsitzer), Extended Cab (2+2-Sitzer) und Fahrgestell angeboten. Zur Wahl stehen Heckantrieb (Double Cab) sowie Allradantrieb (Double Cab und Extended Cab). Als Double-Cab kostet er zurzeit in Verbindung mit dem 133 kW/181 PS starken 2,4-Liter-Aggregat und dem gut ausgestatteten Launch-Paket ab 27.500 Euro netto (32.725 Euro brutto). Die Basisversion dürfte bei ca, 24.500 Euro netto (29.155 Euro brutto) liegen. Für Euro 6-konforme Modelle, die ab September auf den Markt kommen, verlangt dann Fiat ca. 1.100 Euro netto (1.300 Euro brutto) mehr. Der Einstiegspreis für den Extended Cab mit dem 113 kW/154 PS-Diesel beträgt 22.400 Euro (26.660 Euro). Hier sind die Kosten für die Umstellung auf die strengere Abgasnorm bereits berücksichtigt.

Wie sein japanischer Genspender wirkt der Fullback im Vergleich zu den Wettbewerbern Ford Ranger, Nissan Navara oder VW Amarok auf den ersten Blick eher zierlich und weniger martialisch. Wobei das Adjektiv zierlich zur Beschreibung eines immer 5,28 Meter langen Fahrzeugs natürlich nur eingeschränkt gültig ist. Auch mit Fiat-Logo im leicht modifizierten Kühlergrill erhält das Fahrzeug wohl keinen Designpreis.

Das dürfte der Zielgruppe auch ziemlich egal sein. Die gewerbetreibenden Kunden legen weniger Wert auf Schönheit als auch Praktikabilität. Mit knapp einer Tonne Nutzlast belegt der Fullback im Vergleich mit seinen Wettbewerbern einen Mittelplatz und dürfte den meisten Ladeanforderung von Gärtnereibetrieben oder Handwerkern genügen. Die Ladeflächenlänge beträgt beim Extended Cab 1,78 Meter, der Fünfsitzer kann immerhin noch Gegenstände bis zu 1,52 Meter Länge aufnehmen.

Reichlich Platz gibt es für die Passagiere. Im Double-Cab geht es sogar im Fond recht großzügig zu. Das Gestühl ist bequem, gibt auf holprigen Wegen guten Seitenhalt und dämpft die durch die hintere Starrachse gut übertragenen Stöße ein wenig ab. Das Interieur gibt sich typisch Nutzfahrzeug pflegeleicht. Die Basisversionen sind, ebenfalls artgerecht mager ausgestattet und kommen ohne Klimaanlage und Radio vorgefahren. Allerdings geht der Trend bei diesen Fahrzeugen zu mehr Komfort. So bietet zum Beispiel die Launch-Version unter anderem Klimaanlage, Lederlenkrad, Rückfahrkamera, Geschwindigkeitsregelanlage, Infotainmentsystem mit 6,1-Zoll-Touchscreen, seitliche Trittstufe und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Optional wird es noch Navi, Lederausstattung und Fahrerassistenten wie Spurhalte-Warner geben.

Analog zum L200 kommt beim Fullback ein 2,4-Liter-Vierzylinder zum Einsatz. Er wird in zwei Leistungsstufen mit 113 kW/154 PS und 133 kW/181 PS angeboten. Der Einstiegsmotor ist an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelt, für das leistungsstärkere Aggregat steht eine Fünfgang-Automatik optional zur Wahl. Bei ersten Testfahren gab sich das Top-Triebwerk durchzugsstark. 430 Nm stehen ab 2.500 Umdrehungen bereit und sorgen für genügend Kraftreserven. Die Automatik agierte unaufgeregt.

Die meisten Kunden entscheiden sich für einen Fullback mit 4x4-Antrieb. Bei dem 181 PS-Motor kommt ein permanenter Allradantrieb zum Einsatz, bei dem Motorkraft und Drehmoment über ein Mitteldifferenzial an alle vier Räder geleitet wird. Per Drehknopf lassen sich vier Modi wählen: Antrieb über Hinterachse, Allradantrieb, Vierradantrieb mit gesperrtem Mitteldifferenzial und Vierradantrieb mit gesperrtem Mitteldifferenzial und Getriebeuntersetzung. Bei einem Ausritt über holprige, ausgewaschene und matschige Waldwege wurde das Können des Allradantriebs kaum gefordert. Hier zeigte sich aber eine weitere Eigenschaft des Pickups: seine Wendigkeit. Mit einem Wendekreis von 11,80 Metern gelingt das Rangieren um enge Kurven oder durch Spitzkehren. Aufpassen muss man allerdings in engen Durchfahrten: Mit ausgeklappten Außenspiegeln ist man gut 2, 40 Meter breit. Gut, wenn die seitlichen Hindernisse Sträucher sind, die nachgeben und keine unschönen Kratzer verursachen.

Um sich im Wettbewerb um die doch überschaubare Anzahl von Pickup-Kunden in Deutschland in eine günstige Position zu bringen, bietet Fiat für den Fullback eine vier Jahres-Garantie und will mit attraktiven Finanzierungs- und Wartungsangeboten sowie einem dichten Servicenetz überzeugen.

Fiat Fullback - Technische Daten:

Pickup als Extended-Cab (2+2-Sitzer) oder Double-Cab (5-Sitzer), Allrad oder Heckantrieb

Extended-Cab: Länge: 5,28 Meter, Breite: 1,82 Meter (2,42 Meter mit Außenspiegeln), Höhe: 1,78 Meter, Radstand: 3,0 Meter, max. Ladeflächenlänge: 1,85 Meter, Zuladung: 935 Kilogramm, Anhängelast: 3.100 Kilogramm, Bodenfreiheit: 20,5 Zentimeter

Double-Cab: Länge: 5,29 Meter, Breite: 1,82 Meter (2,42 Meter mit Außenspiegeln), Höhe: 1,78 Meter, Radstand: 3,0 Meter, max. Ladeflächenlänge: 1,52 Meter, Zuladung: 955 - 960 Kilogramm, Anhängelast: 3.100 Kilogramm, Bodenfreiheit: 20,5 Zentimeter

Antriebe
2,4-l-Vierzylinder-Diesel, Allrad, 113 kW/154 PS, maximales Drehmoment: 380 Nm bei 1.500 bis 2.500 U/min, Vmax: 169 km/h, 0-100: 12,2 s, Durchschnittsverbrauch: 6,9 l/100 km, CO2-Ausstoß: 180 g/km, Abgasnorm Euro 6,
Preis: 22.400 Euro (26.660 Euro) [Extended Cab]

2,4-l-Vierzylinder-Diesel, Allrad, 133 kW/181 PS, maximales Drehmoment: 430 Nm bei 2.500 U/min, Vmax: 179 km/h, 0-100: 10,4 s, Durchschnittsverbrauch: 6,9 (7,5) l/100 km, CO2-Ausstoß: 180 (196) g/km, Abgasnorm Euro 6,
Preis: ab ca. 24.500 Euro netto (29.155 Euro brutto)
Wert in ( ) Automatik, Automatik nur zusammen in Extra-Ausstattungspakten erhältlich

Fiat Fullback - Kurzcharakteristik:
Warum: weil er so schön wendig ist
Warum nicht: weil man im Fuhrpark bereits einen Allradler mit Anhängekupplung und auch einen Anhänger hat
Was sonst: Ford Ranger, Volkswagen Amarok, Toyota Hilux, Nissan Navara, Isuzu D-Max
Wann: 24. Juni 2016

Jetzt setzt auch Fiat auf mittelgroße Pickups und stellt den Fullback in die Showräume der Händler. Wer beim Betrachten des Fahrzeugs ein déjà vu-Erlebnis hat, liegt richtig. Der Fullback ist ein 1:1-Klon des Mitsubishi L200.

Fazit
Jetzt setzt auch Fiat auf mittelgroße Pickups und stellt den Fullback in die Showräume der Händler. Wer beim Betrachten des Fahrzeugs ein déjà vu-Erlebnis hat, liegt richtig. Der Fullback ist ein 1:1-Klon des Mitsubishi L200.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-06-16

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