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Testbericht

Stefan Grundhoff, 19. Juli 2015
Honda macht mit der dritten Generation seines Jazz das bekannte Kleinwagenpaket ein gutes Stück besser. Große Innovationen bleiben jedoch außen vor.

Als der Honda Jazz 2001 auf die automobile Weltbühne fuhr, sorgte er für allerhand Gesprächsstoff. So viel variablen Platz auf so wenig Raum bot kaum ein anderer. Keine große Überraschung, dass sich der Jazz, der in vielen Ländern unter der Bezeichnung Fit angeboten wird, mit über 5,5 Millionen Zulassungen zum Verkaufserfolg wurde. Nach fast 15 Jahren kommt zum September die Jazz-Generation drei, die zwar komplett neu entwickelt wurde, große Neuerungen jedoch vermissen lässt. Nach wie vor gibt es neben dem neuen Design jede Menge Platz auf kleinem Raum, die praktischen Rücksitze, die sich nicht nur nach vorne, sondern die Sitzfläche auch nach oben klappen lässt. Der Laderaum fasst 354 bis 1.314 Liter und punktet mit einer niedrigen Ladekante von knapp über 60 Zentimetern.

Das Design zeigt unmissverständlich: ich bin ein Honda, ich bin ein Jazz - exakt vier Meter lang. Wer will, kann den Mikrovan mit ein paar Handgriffen zu einem parkenden Schlafabteil umfunktionieren, denn auch die beiden Frontsitze lassen sich nunmehr flach nach hinten umlegen. Der Laderaum, bekannt groß und eben sehr variabel, ist eine weitere Stärke des Japaners, der in sieben weiteren Ländern vom Band läuft und nicht nur bei der älteren Kundschaft seine treuen Abnehmer findet. Nachdem Honda einige Jahre alles auf das Thema Hybrid setzte, wurde die teilelektrische Version des Honda Jazz in Europa nunmehr wieder vom Markt genommen. "Die Nachfrage war einfach zu gering - unter zehn Prozent", heißt es bei Honda und so hat der Kunde beim Antrieb bis auf weiteres keine echte Wahl. Befeuert wird der Jazz von einem 1,3 Liter großen Vierzylinder mit 75 kW / 102 PS und einem maximalen Drehmoment von 123 Nm bei 5.000 U/min. Wer die Motorhaube öffnet, blickt auf ein kleines Motörchen, das die blumige Aufschrift "Earth Dreams Technology" trägt.

Honda, einer der größten Motorenbauer der Welt, hält im Gegensatz zur Konkurrenz am Saugerprinzip fest und hat das Triebwerk komplett neu entwickelt und schickte die beiden Vorgänger mit 1,2 und 1,4 Litern Hubraum in den Ruhestand. Ein kleines Kraftpaket ist der knapp 1,1 Tonnen schwere Jazz damit jedoch nicht. Denn ab mittleren Tempi muss der Pilot auf Autobahn und Landstraße eifrig schalten, damit der Fronttriebler im flotten Verkehr mitschwimmt. Ab Tempo 140 wird es nicht zuletzt durch die verbrauchsorientierte Getriebeabstufung ein zähes Unterfangen und nur mit viel Anlauf robbt sich der kleine Japaner an die in Aussicht gestellte Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h heran. Der Spurt 0 auf Tempo 100 in 11,2 Sekunden dürfte die Kunden ohnehin weit weniger interessieren als der mäßige Normverbrauch, der 5,1 Liter auf 100 Kilometern betragen soll. Weniger verbraucht nur die Europa wenig beliebte CVT-Version mit stufenlosem Automatikgetriebe, der nun sieben künstliche Gänge implantiert wurden. Die Lenkung ist leichtgängig, der Wendekreis von 10,8 Meter im klassenüblichen Mittelfeld und das Fahrwerk ist betont komfortabel abgestimmt; genauso, wie es die meisten Kunden mögen dürften.

Das dürfte auch für den Innenraum gelten, der nicht zuletzt Dank des 2,53 Meter langen Radstandes viel Platz für vier - im Notfall fünf - Personen bietet. Groß gewachsene Personen werden sich in die Sitzgelegenheiten vorne kaum verlieben. Die Sitze sind zwar großzügig dimensioniert, jedoch lassen der Verstellbereich und die Verstellmöglichkeiten einige Wünsche offen. Im Fond gibt es dagegen 11,5 Zentimeter mehr Beinfreiheit. Das Cockpit ist von mäßiger Übersichtlichkeit, das Info-Display in der rechten Runduhr scheint unzeitgemäß aus den frühen 90er Jahren in die automobile Neuzeit geflüchtet und die Bedienung des sieben Zoll großen Multifunktionsbildschirms für Navigation, Musik und Telefon lässt ebenfalls Luft nach oben. Doch immerhin sind die meisten sinnvollen Ausstattungsdetails inklusiv Bildschirmnavigation oder dem Komplettpaket an Fahrerassistenzsystemen mit City-Notstop, Fernlichtautomatik, Spurhalteassistent oder Verkehrszeichenerkennung ab der mittleren Ausstattungsvariante serienmäßig. Da fallen die imitierten Ledernähte auf dem Kunststoffarmaturenbrett fast gar nicht mehr ins Auge. Der Basispreis des Honda Jazz 1.3i VTEC Trend liegt bei stattlichen 15.900 Euro. Kauftipp ist der mindestens 16.850 Euro teure Jazz Comfort. Dafür wird man allerdings auch bei der Konkurrenz fündig.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:Sechsgang-Handschaltung
Motor Bauart:Vierzylinder Reihenmotor
Hubraum:1318
Leistung:75 kW (102 PS) bei UPM
Preis
Neupreis: 15900 € (Stand: 2015-07-20)
Testwertung
3.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2015-07-19

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