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Testbericht

automobil-magazin.de, 11. Oktober 2014

Der neue Renegade ist der erste Jeep, der in Italien gebaut wird und „very, very jeep?“

Fünf Millionen Kilometer schickte man die Prototypen, on- und offroad, zum Testen. Betreut von zwei Teams auf zwei Kontinenten. Eines aus Italien, das andere aus Amerika. Man entwickelte so intensiv, dass die Fiat-Plattform nach Jahren Arbeit gefühlt zur Jeep-Plattform wurde.

Und wie fühlt sich´s für Renegade-Rookies an? Das geprägte „X“ am Sitzrücken und am Rande der Lautsprechergitter soll an den Tank des MB von 1941 erinnern. Sogar das für den Ur-Jeep charakteristische Open-Air-Gefühl will der neue Renegade mit dem Dachsystem, einem vorderen und hinteren Panel in Fiberglas-Honeycomb-Bauweise, in die Neuzeit transportieren. Ambitioniert, denn den MB toppte nur ein Zeltverschlag von Dach.

Und wie fährt sich der „Abtrünnige“? Eher amerikanisch als italienisch. Der Fahrer blickt über die bullig geschnittene Haube des Jeep, der sich mit einem Cw-Wert von 0,34 recht laufruhig gegen den Wind stemmt. Wie im großen SUV, nur ein wenig tiefer gelegt. Dem Ausblick tut ebenso der Knick in den A-Säulen gut. Der linke Arm bettet sich weich auf der Armablage an der Tür – da ist es das bequeme Amerika. Genauso amerikanisch tut´s das Fahrwerk. Komfortabel, nicht sportlich, noch eine amerikanische Partie. Mit friedlichem Schieben über die Vorderräder, wenn man ihm das abfordert, was nicht sein Auftrag ist – dynamisch sein.

Und die Geländegängigkeit? Die Kundschaft fordert heute den Kompakt-SUV, der zuerst im Komfort und Alltag zu bestehen hat und nicht den kompromisslosen Wühler. Und so wühlt sich der 4,23 Meter lange Renegade durchs Gelände. Mit voraussichtlich mehr Offroad-Kompetenz als die meisten seiner Fahrer, aber deutlich angepasster an der Straßenrealität als ein Jeep Wrangler.

Die Topvariante Trailhawk mit dem 2,0 Liter-Dieselmotor ist für 31.900 Euro nicht nur der teuerste, sondern auch der geländegängigste Renegade. Der Trailhawk wuchtet sich mit seinem Vierradantrieb mit Geländeuntersetzung und „Selec-Terrain“ durchs Gelände. Das Traktionsregelsystem hält in den Versionen Longitude und Limited die vier Modi „Auto“, „Sand“, Snow“ und „Mud“ bereit und im Trailhawk darüber hinaus den Modus „Rock". Zusätzlich mit um 20 Millimeter auf 210 Millimeter erhöhter Bodenfreiheit, Stoßfängern für hohe Böschungswinkel (30,5 Grad vorne, 34,3 Grad hinten) und Federwegen bis zu 205 Millimeter. Erstmals in einem Jeep stammen die Stoßdämpfer von Koni. Die Bergabfahrhilfe ist genauso Serie wie der Unterfahrschutz. Das Antriebssystem schaltet nur dann stufenlos von Vorderrad- auf Vierradantrieb, wenn tatsächlich Offroad-Fähigkeiten gefordert sind. Das reduziert den Kraftstoffverbrauch. Wer grunsätzlich sparen will, bestellt den Renegade mit 4x2-Antrieb und in der Einstiegsvariante Sport.

Quadratisch, praktisch, gut – Der Innenraum erfüllt die Wünsche seiner Zeit. Mit gut Platz für die Insassen auch im Fond und für Koffer (Kofferraumvolumen: 350 bis 869 Liter), mit zeitgemäßem Infotainment und Sicherheitskomponenten wie dem Kollisionswarner, dem Spurhalte- und Totwinkelassistent, der Rückfahrkamera und serienmäßig sechs Airbags. Ab Werk an Bord sind auch einige praktische Dinge des Autolebens: Eine nach vorne klappbare Beifahrersitzlehne, der herausnehmbare sowie in der Höhe verstellbare Zwischenboden für den Gepäckraum und wie im Wrangler der stabile Haltegriff – der so genannte „oh shit handle“ für härtere Geländeeinsätze auf der Beifahrerseite. Wer etwas an den Haken nehmen möchte, zahlt 590 Euro extra für die Anhängerkupplung.

Die durchzugsstarken, sparsamen und mit Start-Stop-System liierten Dieselmotoren mit 120 PS im 1.6 MultiJet und 140 oder 170 PS im 2.0 MultiJet sind die Favoriten in Zentraleuropa und der hierzulande nicht angebotene 185 PS-Benziner der Bestseller in den USA, Russland und im mittleren Osten. Die Kraftübertragung übernehmen manuelle Schaltgetriebe mit fünf oder sechs Gängen sowie der neue Schaltstufenrekordler von ZF. Die sich in Kombination mit dem 170 PS-Diesel im Trailhawk souverän anfühlende Neunstufen-Automatik ist auch für den 140 PS-Selbstzünder zu haben.

„There is no place for second best“, sagen die Amis. Was Jeep vom Neuitaliener erwartet, sagen die Zahlen: 170.000 Exemplare jährlich und eine Millionen im ganzen Lebenszyklus. Ab sofort steht der neue Jeep Renegade, von dem eine auf weltweit 1.500 Exemplare limitierte Opening Edition angeboten wird, im Handel. Zum Einstiegspreis von 19.900 Euro für den Renegade mit dem 1,6 Liter-Vierzylinder, 110 PS und Fünfgang-Schaltgetriebe. Allerdings wird das Einstiegsmodell erst Anfang 2015 ausgeliefert. (Lothar Erfert)



Testwertung
3.5 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2014-10-11

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