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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 19. Juli 2019

Mazda feiert das 30. Jubiläum des MX-5 mit einer Jubiläumsedition, von der es nur 3.000 Stück weltweit gibt. Das Sondermodell garniert die typischen Roadster-Gene mit einigen Extras und dem bekannten Fahrspaß.

Als Mazda 1989 Jahren den ersten MX-5 auf der Chicago Autoshow enthüllte, waren die Meinungen über den Roadster geteilt. Die einen sprachen von einen "Totgeburt", andere bezeichneten den Zweisitzer nur wenig charmanter als "japanische Reisschüssel" und wieder Dritte prognostizierten angesichts des Fahrzeugkonzepts "jede Menge Spaß". Mehr als eine Million verkaufter Mazda MX-5 später ist klar, welche Voraussage die richtige war: Der Mazda MX-5 belebte nicht nur das Roadstersegment wieder, sondern sorgt bei seinen Piloten mit der Kombination aus wenig Gewicht, tiefen Schwerpunkt, einer knackigen Handschaltung und einem extrem wendigen Fahrzeug seit nun mehr drei Jahrzehnten für dauer-hochgezogene Mundwinkel.

Für den japanischen Automobilhersteller Grund genug Jubiläum ein Sondermodell auf die Straße zu schicken. Wie es sich für einen echten Mazda MX-5 gehört, gibt es das in der Sonderfarbe "Racing Orange" lackierte Fahrzeug nur in Kombination mit einer Sechsgang-Handschaltung und dem 2.0 Liter Motor mit 135 kW / 184 PS. Dazu kommen noch Brembo-Bremsen, 17 Zoll Rays-Alus, Recaro-Sportschalen, eine Bose-Anlage mit neun Lautsprechern und ein Infotainmentsystem, bei dem das Smartphone via Apple CarPlay oder Android Auto eingebunden werden kann.

Wir haben uns für den klassischen Roadster mit Stoffmütze entschieden. Der hat mittlerweile ein Leergewicht von 1.045 Kilogramm und knackt so die magischen Ein-Tonnen-Grenze, aber das tut der Fahrfreude des Mazda MX-5 keinerlei Abbruch. Schließlich ist das jenes Auto, bei dem die Ingenieure um jeden Zentimeter kämpften, damit der Fahrer näher an den idealen Schwerpunkt heranrückt. Deswegen ist auch das Fahren mit dem Sondermodell Mazda MX-5-typisch. Damit eigentlich schon alles gesagt.

Die Detailversessenheit der Nippon-Tüftler zahlt sich sofort aus, sobald man mit dem Mazda MX-5 in Berührung kommt. Kaum hat man sich in die Sportsitze geschlängelt, findet man, trotz der fehlenden Längsverstellbarkeit des Lenkrads, schnell eine passende Sitzposition und der Gangknüppel liegt gut in der Hand. Schon nach ein paar Kilometern und den ersten Kurven merkt man, dass auch dieser MX-5 die Messlatte, die seine Ahnen hoch gesteckt haben, überspringt. Die Lenkung ist präzise und führt den langen Vorderwagen genau dahin, wo der Fahrer es will. Wir würden uns nur ein bisschen mehr Rückmeldung über das wünschen, was so unter den Vorderrädern passiert.

Mit jedem Meter, den man im MX-5 zurücklegt, wächst der Spaß. Dieses Auto ist kein Aquarium, das die Elemente aussperrt. Im Mazda-Roadster bekommt man sehr deutlich mit, was um einen herum passiert. Dazu kommen ein Motor förmlich nach Drehzahlen giert und eine Handschaltung, mit der man dem Vierzylinder diesen Wunsch nur allzu gerne erfüllt. Das Getriebe ist knackig mit knackigen kurzen Schaltwegen und einer präzisen Führung. Dazu jubelt der Vierzylinder bis zu 7.000 U/min, lässt sich aber auch zu einer gemütlichen Gangart überreden.

Angespornt von dieser Ode an die Verbrennungsfreude jagt der Pilot nur wenige Zentimeter über dem Asphalt durch die Landschaft und der viel beschworene Popometer befindet sich ganz nahe an der Hinterachse. Damit fühlt man jedes Zucken der Hinterachse und die humanoide Sensorik schlägt Alarm, wenn man es übertreibt. Außerdem wacht ja auch noch das ESP, falls der MX-5 seine Samurai-Gene auspackt. Dieses Eingreifen ist aber nur äußerst selten nötig. Der MX-5 liegt dank der Bilstein-Sportstoßdämpfer so satt und vertrauenserweckend auf der Straße, dass man gerne einen Umweg in Kauf nimmt, nur um ein paar extra Kurven zu genießen. Allerdings ist das Fahrwerk auch eher sportlich straff ausgelegt.

Das Muster bleibt fast immer identisch, wird aber nie langweilig: Bremspunkt festlegen, in die Eisen, die Brembo-Bremsen lassen sich gut dosieren und packen herzhaft zu, einlenken. Der MX-5 folgt zentimetergenau dem Blick des Fahrers, Scheitelpunkt anvisieren und progressiv herausbeschleunigen - einfach herrlich. So kann es die nächsten 30 Jahre weiter gehen. Nach 6,5 Sekunden ist Landstraßentempo erreicht. Den Verbrauch für das Jubiläumsmodell des MX- gibt Mazda mit 6,9 Liter auf 100 Kilometer an, also muss man auch nicht allzu oft die Spaßfahrt mit dem Feierbiest unterbrechen, um zu tanken, und mit maximal 219 km/h ist man bei Bedarf auch schnell genug unterwegs. Von dem guten Stück gibt es weltweit nur 3.000 Stück, 350 kommen nach Deutschland und kosten mindestens 34.190 Euro. Allerdings sind die schon vergriffen.

Technische Daten
Antrieb:Hinterradantrieb
Getriebe:Sechsgang-Handschaltung
Motor Bauart:Vierzylinder-Benziner
Hubraum:1.998
Drehmoment:205 Nm bei 4.000 UPM
Preis
Neupreis: 34.190 € (Stand: 2019-07-19)
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2019-07-19

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