Mercedes-AMG A45 4Matic - In geheimer Mission
Testbericht
Wer sich das Topmodell der aufgefrischten Mercedes A-Klasse ohne Design-Schnickschnack bestellt, fährt den automobilen Wolf im Schafspelz.
Vor drei Jahren sorgte Mercedes mit seiner radikalen Neudefinition der A-Klasse für große Augen. Doch damit nicht genug. Das Topmodell griff nach dem Leistungsolymp: Aus einem Liter Hubraum holen die Schwaben 180 PS. Insgesamt bringen alle vier angetriebenen Räder des Mercedes-AMG A 45 4Matic 360 PS auf die Straße. Da konnte sich der GTI aus dem Hause VW nur in seiner Garage verkriechen. Die Frage war nur: "Wie lange hält so ein niedlicher Vierzylinder das aus?" Die Antwort lautet bis heute: "Ausgezeichnet." Mit diesem Wissen fällt es nicht schwer, der Aussage von AMG-Chef Tobias Moers zu glauben: "Der A 45 bot noch so viel Steigerungspotenzial, das mussten wir jetzt ausschöpfen."
Gesagt, getan. 21 PS mehr werden ab dem 26. September aus dem weiterhin 2,0 Liter kleinen Aggregat gekitzelt. Zum Lachen ist das aber nur für den Fahrer - und nicht für die Konkurrenz. Solch Literleistungen sind zwar kein absoluter Weltrekord. Doch wer hat jemals in seinem Leben auf unseren Straßen einen Super-Sportwagen der Marke Koenigsegg gesehen, oder von ihm gehört? Die Chance einen Mercedes-AMG A 45 4Matic zu sehen ist da rein theoretisch natürlich wesentlich höher. Zumal sein Einstiegspreis von 51.051 Euro rund 40 Mal geringer ist, als der solch eines 220 PS pro Liter-Boliden. Doch, abhängig vom Käufer, könnte es auch gut sein, dass eine 381 PS-A-Klasse an der Ampel neben einem steht und nahezu niemand sie erkennt. Denn wer auf den Schriftzug, das Aerodynamikpaket und eine der äußerst attraktiven, aber zu auffälligen Farben verzichtet, rollt im automobilen Schafspelz durch die City. Wer jedoch um jeden Preis möchte, dass seine neue A-Klasse im grauen Verkehrsalltag auffällt, der kann sich die neue Motorsport-Edition hinzubestellen. Frei nach dem Motto: Prolliger geht immer.
Dass der 4,30 Meter lange Rennzwerg immer noch mehr PS hat, als die Einstiegsversion des neu aufgelegten Porsche 911 Carrera, wird vor allem dann deutlich, wenn sein Gaspedal artgerecht behandelt wird. 4,2 Sekunden benötigt er bis Tempo 100, bei 250 Kilometer pro Stunde ist Schluss. Auf dem Weg dorthin macht sich der Leistungszuwachs von 21 PS erst so richtig bemerkbar. Der 1.555 Kilogramm schwere Schwabe wirkt noch spritziger und lässt sich noch spontaner auch bei hohem Tempo beschleunigen. Wer es genau wissen will, wird merken, dass die digitale Anzeige zwischen dem Drehzahlmesser und dem bis zur 320-km/h-Marke reichenden Tacho durchaus in der Lage ist höhere Werte anzuzeigen. Doch auch dort ist bei 261 angezeigten Kilometern pro Stunde das Ende erreicht. Bemerkenswert ist bei solch hohem, elektronisch begrenztem Tempo, dass Mercedes-AMG es zum einen geschafft hat die Begrenzung weich und das Tempo hoch zu halten. Soll heißen, beim Erreichen der Höchstgeschwindigkeit fällt der Drehzahlmesser nicht in den Keller, sondern verharrt an einer Stelle. Zum anderen ist stets ein Gefühl der Sicherheit und eine hervorragende Spurstabilität und Lenkeigenschaft gegeben. Vor allem letztere lässt sich auf engen Landstraßen ausgezeichnet und sehr präzise bedienen. Im Zusammenspiel mit dem Allradantrieb und dem komplett deaktivierbaren ESP bleiben kaum Wünsche offen.
Präzise, wenn auch nicht unbedingt realitätsnah, geht es bei Automobilherstellern auch beim Normverbrauch zur Sache. Beim A-Klasse-Topmodell liegt der bei 6,9 Litern auf 100 Kilometern. Vor allem, wenn von den verschiedenen Fahrprogrammen jenseits von Comfort und Eco Gebrauch gemacht wird, darf sich von dem "unter zehn Liter"-Traum verabschiedet werden. "Mit dem Fahrprogrammschalter Dynamic Select, dem neuen Fahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung sowie mit LED High Performance-Scheinwerfern zeigt die neue Generation der A-Klasse, wie hoch der Innovationsgrad in diesem Segment sein kann", erklärt Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG. Vor allem die Federungs-Spreizung zwischen Comfort und Race ist deutlich zu spüren und überzeugt auf Anhieb.
Ebenfalls keine zweite Meinung zur seiner Daseinsberechtigung lässt das AMG Dynamic Plus-Paket zu. Ein wesentlicher Bestandteil ist das neu entwickelte, mechanische Vorderachs-Sperrdifferenzial, das die Traktion bei sportlicher Fahrweise deutlich verbessert. Die größten Vorteile ergeben sich beim kräftigen Herausbeschleunigen aus Kurven, wo das Sperrdifferenzial maximalen Grip und hohes Querbeschleunigen ermöglicht. Außerdem wird der A 45 bei Lastwechseln und im Hochgeschwindigkeitsbereich noch effektiver stabilisiert. Dass die aufgefrischte A-Klasse in puncto Design nicht wesentlich mehr zu bieten hat, als sein Vorgänger spielt angesichts der fahrdynamischen Verbesserungen überhaupt keine Rolle mehr. Oder wie Daimler-Chef Dieter Zetsche auch gern sagt: "Die neue Generation der A-Klasse zeigt: Wir geben weiter Gas."
Vor drei Jahren sorgte Mercedes mit seiner radikalen Neudefinition der A-Klasse für große Augen. Doch damit nicht genug. Das Topmodell griff nach dem Leistungsolymp: Aus einem Liter Hubraum holen die Schwaben 180 PS. Insgesamt bringen alle vier angetriebenen Räder des Mercedes-AMG A 45 4Matic 360 PS auf die Straße. Da konnte sich der GTI aus dem Hause VW nur in seiner Garage verkriechen. Die Frage war nur: "Wie lange hält so ein niedlicher Vierzylinder das aus?" Die Antwort lautet bis heute: "Ausgezeichnet." Mit diesem Wissen fällt es nicht schwer, der Aussage von AMG-Chef Tobias Moers zu glauben: "Der A 45 bot noch so viel Steigerungspotenzial, das mussten wir jetzt ausschöpfen."
Gesagt, getan. 21 PS mehr werden ab dem 26. September aus dem weiterhin 2,0 Liter kleinen Aggregat gekitzelt. Zum Lachen ist das aber nur für den Fahrer - und nicht für die Konkurrenz. Solch Literleistungen sind zwar kein absoluter Weltrekord. Doch wer hat jemals in seinem Leben auf unseren Straßen einen Super-Sportwagen der Marke Koenigsegg gesehen, oder von ihm gehört? Die Chance einen Mercedes-AMG A 45 4Matic zu sehen ist da rein theoretisch natürlich wesentlich höher. Zumal sein Einstiegspreis von 51.051 Euro rund 40 Mal geringer ist, als der solch eines 220 PS pro Liter-Boliden. Doch, abhängig vom Käufer, könnte es auch gut sein, dass eine 381 PS-A-Klasse an der Ampel neben einem steht und nahezu niemand sie erkennt. Denn wer auf den Schriftzug, das Aerodynamikpaket und eine der äußerst attraktiven, aber zu auffälligen Farben verzichtet, rollt im automobilen Schafspelz durch die City. Wer jedoch um jeden Preis möchte, dass seine neue A-Klasse im grauen Verkehrsalltag auffällt, der kann sich die neue Motorsport-Edition hinzubestellen. Frei nach dem Motto: Prolliger geht immer.
Dass der 4,30 Meter lange Rennzwerg immer noch mehr PS hat, als die Einstiegsversion des neu aufgelegten Porsche 911 Carrera, wird vor allem dann deutlich, wenn sein Gaspedal artgerecht behandelt wird. 4,2 Sekunden benötigt er bis Tempo 100, bei 250 Kilometer pro Stunde ist Schluss. Auf dem Weg dorthin macht sich der Leistungszuwachs von 21 PS erst so richtig bemerkbar. Der 1.555 Kilogramm schwere Schwabe wirkt noch spritziger und lässt sich noch spontaner auch bei hohem Tempo beschleunigen. Wer es genau wissen will, wird merken, dass die digitale Anzeige zwischen dem Drehzahlmesser und dem bis zur 320-km/h-Marke reichenden Tacho durchaus in der Lage ist höhere Werte anzuzeigen. Doch auch dort ist bei 261 angezeigten Kilometern pro Stunde das Ende erreicht. Bemerkenswert ist bei solch hohem, elektronisch begrenztem Tempo, dass Mercedes-AMG es zum einen geschafft hat die Begrenzung weich und das Tempo hoch zu halten. Soll heißen, beim Erreichen der Höchstgeschwindigkeit fällt der Drehzahlmesser nicht in den Keller, sondern verharrt an einer Stelle. Zum anderen ist stets ein Gefühl der Sicherheit und eine hervorragende Spurstabilität und Lenkeigenschaft gegeben. Vor allem letztere lässt sich auf engen Landstraßen ausgezeichnet und sehr präzise bedienen. Im Zusammenspiel mit dem Allradantrieb und dem komplett deaktivierbaren ESP bleiben kaum Wünsche offen.
Präzise, wenn auch nicht unbedingt realitätsnah, geht es bei Automobilherstellern auch beim Normverbrauch zur Sache. Beim A-Klasse-Topmodell liegt der bei 6,9 Litern auf 100 Kilometern. Vor allem, wenn von den verschiedenen Fahrprogrammen jenseits von Comfort und Eco Gebrauch gemacht wird, darf sich von dem "unter zehn Liter"-Traum verabschiedet werden. "Mit dem Fahrprogrammschalter Dynamic Select, dem neuen Fahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung sowie mit LED High Performance-Scheinwerfern zeigt die neue Generation der A-Klasse, wie hoch der Innovationsgrad in diesem Segment sein kann", erklärt Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG. Vor allem die Federungs-Spreizung zwischen Comfort und Race ist deutlich zu spüren und überzeugt auf Anhieb.
Ebenfalls keine zweite Meinung zur seiner Daseinsberechtigung lässt das AMG Dynamic Plus-Paket zu. Ein wesentlicher Bestandteil ist das neu entwickelte, mechanische Vorderachs-Sperrdifferenzial, das die Traktion bei sportlicher Fahrweise deutlich verbessert. Die größten Vorteile ergeben sich beim kräftigen Herausbeschleunigen aus Kurven, wo das Sperrdifferenzial maximalen Grip und hohes Querbeschleunigen ermöglicht. Außerdem wird der A 45 bei Lastwechseln und im Hochgeschwindigkeitsbereich noch effektiver stabilisiert. Dass die aufgefrischte A-Klasse in puncto Design nicht wesentlich mehr zu bieten hat, als sein Vorgänger spielt angesichts der fahrdynamischen Verbesserungen überhaupt keine Rolle mehr. Oder wie Daimler-Chef Dieter Zetsche auch gern sagt: "Die neue Generation der A-Klasse zeigt: Wir geben weiter Gas."
Technische Daten
Antrieb: | Allrad |
---|---|
Getriebe: | Siebengang-Sportgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Vierzylinder Benzin |
Hubraum: | 1.991 |
Drehmoment: | 475 Nm bei 2.250 - 5.000 UPM |
Preis
Neupreis: 51.051 € (Stand: 2015-09-08)Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2015-09-07
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