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Testbericht

Marcel Sommer, 7. Mai 2015
Der neue Mini John Cooper Works brennt mit 231 PS mächtig Gummi auf den Asphalt. Stärker war noch kein Serien-Mini zuvor.

Wenn ein Mini mit dem Beinamen John Cooper Works präsentiert wird, ist eines klar: Die Mundwinkel bekommen ordentlich was zu tun. Beim aktuellsten Familienmitglied trifft dies ebenfalls zu. Kein Wunder, sorgen mit nun 2,0 Litern und 231 PS so viel Hubraum und so viele Pferdestärken wie nie zuvor für ein ständiges Glücksgefühl. Mit der Erfahrung von 55 Jahren Motorsport im Nacken und dem Wissen, dass bis heute über 40.000 Mini JCWs an sportlich ambitionierte Kunden ausgeliefert wurden, rast der Neue ab sofort in die Verkaufsräume.

Von außen ist der in elf Farben erhältliche neue Mini John Cooper Works an seinen großen Lufteinlässen in der Front, den neuen LED-Frontscheinwerfern sowie den seitlichen Schwellern und dem flotten Heck inklusive überarbeitetem Spoiler zu erkennen. Gleichzeitig zeigt der neue Diffusor echte Rennsportgene. Ist die finanzielle Hürde von 29.900 Euro gemeistert, stehen erst einmal keinerlei weitere im Wege. Vorausgesetzt es darf auf einem der beiden, sehr gut geschnittenen und auch auf längeren Fahrten bequemen Frontsitzen mit integrierten Kopfstützen Platz genommen werden. Nicht ohne Grund hat Mini bei den beiden Fondplätzen das Kindersitzbefestigungssystem Iso-Fix verbaut - viel Platz ist hier nicht.

Wer sich den Fahrersitz erkauft hat, wird ihn nicht allzu schnell wieder hergeben. Zu groß sind seine Vorteile und zu viel Spaß macht es, selbst Herr über Richtung und Geschwindigkeit zu sein. Letztere erfährt erst bei 246 Kilometer pro Stunde ihre Grenze. Die Gangwechsel lassen sich entweder per Sechsgang-Automatikgetriebe oder manuellem Sechsgang-Handschalter wechseln. Sportliche Fahrer, die lieber selbst die Gangklaviatur hoch- und runterdirigieren wollen, sind mit dem manuellen Getriebe besser bedient. Vor allem beim Herunterschalten sorgt das automatische, aber leider überhaupt nicht vernehmbare Zwischengas für ruckelfreie Gangwechsel. Gegen das Selbsthandanlegen spricht, wenn den Zahlen Glauben geschenkt werden darf, dass die Automatik mit 5,7 Litern einen ganzen Liter weniger Sprit auf 100 Kilometer verbraucht und mit 6,1 Sekunden nennenswerte 0,2 Sekunden schneller bis Tempo 100 sprintet.

John Cooper Works-Kunden, denen vor allem der Spritverbrauch nicht gänzlich egal ist, können sich über den Green Modus freuen. Während sich jeder andere Autofahrer völlig zu Recht fragt, was ein solcher Testosteron-Killermodus in einem 231 PS starken Mini verloren hat, soll mit seiner Hilfe der Normverbrauch in realistische Reichweite gelangen. Dass die Gasannahme dann mit der eines Mini-Urahns vergleichbar ist und sämtlicher Fahrspaß aus den beiden Endrohren verpufft, muss allerdings klar sein. Echte JCW-Freunde werden daher außer beim Schwiegermutter-Transport oder beim Erreichen der Fünf-Euro-Grenze für einen Liter Super die Finger von diesem Modus lassen und sich höchstens zwischen Normal und Sport entscheiden.

Keine Frage, im Sportmodus macht das Fahren am meisten Spaß. Der mit 3,87 Meter Länge gar nicht mehr Mini wirkende Flitzer reagiert dann wesentlich spontaner auf Gaspedalbefehle und der Sound wird drehzahlbedingt ambitionierter. Zudem reagiert die Lenkung noch direkter und der 1,93 Meter breite Mini lässt sich noch präziser durch enge Gassen und Kurven pilotieren. Echtes Go Kart-Gefühl wird zwar dank der auch dann noch ausreichend komfortablen Federung und dem nicht ganz unerheblichen Leergewicht von 1.280 Kilogramm nicht aufkommen, doch reicht es für flotte Kurvenfahrten und den einen oder anderen absichtlich herbeigeführten Quersteher. Letzterer ist allerdings nur dann möglich, wenn dem DSC das Eingreifen per schickem Kippschalter entsagt wird.

Direkt neben diesem Schalter befindet sich der des optionalen Head-Up-Displays, das Nutzer einer Sonnenbrille mit polarisierenden Gläsern gleich von ihrer Ausstattungsliste streichen können. Denn dann ist so gut wie nichts auf dem herausfahrenden Plastik-Display zu sehen. Der neue Mini John Cooper Works ist zum Städter mit der Lizenz zum rasanten Kurvenfahren geworden. Seine Leistung ist stets kontrollierbar und dank des kaum spürbaren aber auf Wunsch wachenden DSC können auch Ungeübte ein wenig mehr sicheren Fahrspaß erleben, als zuvor.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Getriebe:manuelles Sechsganggetriebe
Motor Bauart:Vierzylinder Benzin
Hubraum:1.998
Preis
Neupreis: 29.900 € (Stand: 2015-05-08)
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2015-05-07

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