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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 28. Dezember 2014
In Los Angeles reihen sich Porsches, Bentleys, Rolls-Royce und andere Edelkarossen Stoßstange an Stoßstange, da fällt ein Classic Mini auf, wie der berühmte bunte Hund. Hier ist die Chronologie eines ereignisreichen Tages in dem britischen Flitzer.

Ist das ein Spielzeug? Die Frage der ganz in schwarz gekleideten Nobel-Boutiquen-Angestellten mitten in Los Angeles ist durchaus ernst gemeint. Ziel der Verwunderung der etwa 25jährigen Amerikanerin ist ein Classic Mini. Ein Fremdkörper im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der Monster Trucks. Stings "Englishman in New York" kommt einem in den Sinn, wenn man die großen Augen der jungen Frau sieht. " I\\\'m an alien I\\\'m a legal alien. I\\\'m an Englishman in New York ", singt Pop-Star und Ex-Police-Frontman Sting.

Jetzt hat sich mit Classic Mini Baujahr 1968 ein anderer Engländer auf den Weg über den Atlantik gemacht und wird, wie der Protagonist im Lied des Pop-Barden, von den Amerikanern der Westküsten-Metropole Los Angeles irritiert, wie ein Wesen von einem anderen Stern, betrachtet. Obwohl der neue Mini auch in den USA viele, hauptsächlich weibliche Fans hat, ist die Urversion des Kleinwagens doch weitgehend unbekannt. Zwischen 1960 und 1967 exportierte die BMC (British Motor Corporation) rund 10.000 Linkslenker-Minis in die Vereinigten Staaten. Dann setzten die wachsenden technischen Anforderungen, wie etwa die Höhe der Stoßstangen, dem Mini-Dasein in den USA ein Ende. Heute sind noch ein paar hundert von den kleinen Flitzern vorhanden. Deswegen ist die Fahrt in einem Classic Mini durch Los Angeles ein Erlebnis. Zumal der kleine Engländer in der seltenen Farbe Amaranth Metallic lackiert ist.

Mini meets Valet Parking: Langham Huntington Hotel Pasadena. In der Auffahrt drängen sich Ford Mustangs, Camaros und Mercedes-Benz-Limousinen. Doch die freundlichen Hotel-Angestellten, die die Fahrzeuge der Gäste parken, vergessen sofort ihre Pflicht, sobald der Winzling auf vier Rädern in das Rondell rollt. Verbale Lobpreisungen bleiben nicht aus: "Was für ein cooles Auto". "Schaut euch mal das niedrige Dach an", schwärmen die jungen Männer, ehe sie ein gestrenger Blick des Chefs sie wieder an ihre Pflichten erinnert. Mini meets Hollywood Boulevard: Die wohl berühmteste Straße der Filmindustrie führt durch das Herz Hollywoods. Hier befindet sich das Dolby Theatre (ehemals Kodak Theatre), in dem jedes Jahr die Acadamy Awards verliehen werden, die die Welt als "Oscars" kennt. Nur ein paar Meter weiter befindet sich der Walk of Fame, auf dem sich 2.536 Namen unvergessener Künstler befinden. Hier pulsiert das Leben, hier fühlt sich der Classic Mini wohl und wieselt durch den dichten Verkehr.

Mini meets Mickey Mouse und Mini Mouse: Sie gehören zu Amerika, wie das weiße Haus. Mickey Mouse und Mini Mouse. Unweit des berühmten Chinese Theatre begrüßen die beiden Comic-Stars die automobile Ikone. Inklusive Erinnerungs-Foto, versteht sich. Mini meets Venice Beach: Wellen, Surfer, Bodybuilder und Beach Babes - an keinem Ort der Welt wird dem Körperkult und dem Sport mehr gehuldigt, als an dem 4,5 Kilometer langen Sandstrand südlich von Santa Monica. Als der Classic Mini dort auftaucht, ist er sofort Teil der hippen Szene. Ein Surfer will sogar sein Heiligtum gegen den wieseligen Engländer tauschen. Wir lehnen dankend ab und der Wellenreiter darf sein Brett behalten.

Mini meets Frank Sinatra"Ol\\\' Blue Eyes": Frank Sinatra Sinatra gehört zu den größten Entertainern aller Zeiten. Neben dem Eingang seiner Lieblings-Pizzeria in Los Angeles lädt sein Konterfei zum Verweilen ein. Klar, dass der Classic Mini "The Voice" seine Aufwartung macht. "Start spreading the news... "Mini meets First Baptist Church: Nur eine Querstraße vom weltberühmten Hollywood Boulevard sind die Häuser nicht mehr so hoch und das Leben nicht mehr so glamourös. In der First Baptist Church versammeln sich die Gläubigen und singen mit Inbrunst "Praise the Lord". Der Classic Mini verharrt und lauscht andächtig.

Mini meets Hollywood Sign: Es ist das Wahrzeichen der Stadt - das Hollywood Sign. In vielen Filmen tauchte es auf. Die berühmten weißen Buchstaben thronen seit 1923 über Hollywood. Ursprünglich als Werbeplakat "Hollywoodland" für Baugrund geplant, ist das Wort mittlerweile das Synonym für die Filmindustrie. Klar, dass der Classic Mini hier vorbeischaut, um "hello" zu sagen. Auch Tragödien spielten sich hier ab: Die Schauspielerin Peg Entwistle stürzte sich 1932 in den Tod, weil sie ihre Karriere gescheitert sah. Ein Tag später hätte sie die Hauptrolle in einem Film bekommen. Mini meets Pickup-Truck: Hilfe, der frisst mich auf! Das winzig kleine Gefährt wirkt neben dem riesigen Pick-up-Truck wie ein Frühstücks-Happen. Ganz zu schweigen von den verwunderten Blicken der Insassen des Fords, als Sie den kleinen Engländer überholen.

Mini meets Rodeo Drive: Rolex, Louis Vuitton, Moncler und Prada. Auf dem Rodeo Drive reihen sich die Geschäfte der Nobel-Marken aneinander, wie Perlen an einer Schnur. Als die kaufkräftigen Kundinnen mit ihren vollen Taschen die Boutiquen verlassen, haben Sie nur noch Augen für den Mini. "Ach ist der süß" und flugs wird ein Selfie vor dem englischen Womanizer geschossen. Mini meets PS-Protz:Der Bugatti Veyron gehört zum Rodeo Drive, wie die teuren Läden. Doch als sich der Kleine an den 1.000-PS-Flitzer schmiegt, spielt das brombeerfarbene 41-PS-Schnuckelchen die Hauptrolle. Die Foto-Apparate der Touristen klicken ganz aufgeregt, um diesen seltenen Moment einzufangen.

Mini meets Stadt der Lichter: Auf den Hügeln in und um LA spielt sich nachts das Leben ab. Liebepaare nutzen die grandiose Aussicht auf die Stadt der Lichter, um ihren romantischen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Auch der Mini ist von diesem Anblick überwältigt. Mini meets Beverly Hills Hotel: Hier lebten Stars wie Charly Chaplin, Rudolpho Valentino, Buster Keaton und Douglas Fairbanks. Das Flair der legendären Schauspieler weht auch heute noch durch das 1912 erbaute Hotel, das eröffnet wurde, ehe der Stadtteil "Beverly Hills" überhaupt seinen Namen bekam. Hier, direkt am Sunset-Boulevard, entschleunigt sich das Leben. Hier verschmilzt der klassische Mini mit der geschichtsträchtigen Umgebung. Mini meets Highway: Besser: Schädeldecke trifft auf Dachhimmel. Die schlechte Qualität der amerikanischen Autobahnen ist ja hinlänglich bekannt. Bodenwellen und Risse, die Trucks und LKWs locker wegstecken, fordern die kleinen Reifen und die kurzen Federn des kleinen Engländers bis an die Grenze der Belastungsfähigkeit. Bei jeder groben Bodenwelle küssen sich der Kopf des Fahrers und das Dach des Autos. Das sorgt für eine besondere Form der Zweisamkeit.
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2014-12-28

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