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Testbericht

23. Mai 2006
Bern, 23. Mai 2006 – “Epica” heißt der Nachfolger des Evanda, den Chevrolet am 15. Juli 2006 in die Spur schickt. Wie auch der Vorgänger wurde der Epica in Korea entwickelt und wird dort gebaut. Das verwundert nicht – schließlich war der Evanda zunächst ein Daewoo, bevor die Marke vor einem Jahr zu General Motors (GM) kam und nun als Chevrolet gelabelt ist. Anders als manch weiteres Kind des Konzerns, zu dem unter anderem Opel, Saab und Cadillac gehören, ist der Epica kein Baukasten-Auto. Er basiert auf der Plattform des Evanda, ist diesem aber in vielen Bereichen überlegen. Wir haben den Newcomer für Sie getestet. Ähnlichkeit mit dem 5er-BMW Wer flüchtig hinschaut, mag im schicken Epica einen Fünfer-BMW erkennen. Vor allem in der Seitenlinie ähneln sich die beiden Limousinen. Der Epica erstreckt sich über 4,80 Meter, der Fünfer ist nur vier Zentimeter länger. Auch die Frontpartien sind sich ähnlich: Der Korea-Chevy schaut ebenfalls mit geschwungenen Scheinwerfer-Augen auf die Straße. Am Heck ist die Verwechselungswahrscheinlichkeit nicht so groß: Der Chevrolet hat runde Einsätze in den Leuchten, zudem glänzt eine breite Chromzierleiste am Heckdeckel. Übrigens: Den Vergleich mit dem Fünfer von BMW lässt man sehr schnell fallen, wenn man die Preislisten nebeneinander hält. Aber dazu kommen wir später. Bequeme Sitze mit gutem Seitenhalt Das Interieur ist einladend gestaltet und mit Alu-Applikationen aufgewertet. Die Sitze sind bequem und bieten guten Seitenhalt. In der gehobenen Ausstattungsvariante LT ist eine Lederbestuhlung ebenso an Bord wie die Klimaautomatik, die Einparkhilfe, der Tempomat und der Regensensor. Das Cockpit ist recht funktional eingerichtet, die Zahl der Bedienelemente auf ein erträgliches Maß reduziert. Nur das Display für Klimaautomatik und Bordcomputer in der Mittelkonsole bietet zu viele Informationen und ist dadurch unübersichtlich. Bereits in der Grundvariante ist ein CD-Radio mit AUX-Eingang für MP3-Player und Lenkrad-Fernbedienung an Bord. Schade: Als Navigationsgerät bietet Chevrolet nur ein Nachrüst-System im DIN-Format von Becker an. Ein Farbdisplay ist nicht zu haben.

Lehnen der Rückbank klappbar Wer verreisen will, wird sich mit dem Epica sehr schnell anfreunden, denn der Kofferraum fasst 480 Liter. Die Lehnen der Rückbank lassen sich mit wenigen Handgriffen umlegen, sodass eine Ladefläche für Skier oder längere Gegenstände zur Verfügung steht. Die Vermutung, dass eine Kombivariante des Epica kommt, wurde seitens Chevrolet nicht bestätigt. Zwei Motoren zur Wahl Beim Marktstart im Sommer 2006 wird der Epica mit wahlweise zwei quer eingebauten Reihen-Sechszylindern angeboten. Die laufruhige Zweiliter-Maschine leistet 144 PS bei 6.400 Umdrehungen und ein maximales Drehmoment von 195 Newtonmetern bei 4.600 Touren. Im Leerlauf und im mittleren Drehzahlbereich ist die Maschine leise, klingt aber bei höheren Touren recht rau. Wer sportlich unterwegs sein will, sollte aber gerade diesen Bereich nutzen, denn von unten heraus beschleunigt der Zweiliter den Epica subjektiv recht träge. Exakte Handschaltung In Verbindung mit der Handschaltung braucht der Viertürer 9,9 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitze von 207 km/h. Die Schaltung lässt sich exakt bedienen, dürfte aber gern kürzere Wege haben. Mit Fünfstufen-Automatik vergehen 11,8 Sekunden bis Tempo 100, als Spitze sind 199 km/h drin. Mit der kleinen Maschine ist der Epica ausreichend, aber nicht besonders sportlich motorisiert.

2,5-Liter-Motor nicht viel spritziger Wer sich für den 2,5-Liter-Motor entscheidet, bekommt übrigens auch nicht sehr viel mehr Sport-Gene mit auf den Weg, dafür ein wenig mehr Druck bei Zwischenspurts: Der 24-Ventiler leistet 156 PS bei 5.800 Umdrehungen und powert mit 237 Newtonmetern bei 4.000 Touren. Die größere Kraftquelle wird ausschließlich in Verbindung mit der sanft schaltenden Fünfstufen-Automatik angeboten. Diese Kombination schafft den Sprint in 9,9 Sekunden und ist gut für eine Spitze von 208 km/h. Diesel erst im Jahr 2007 Vergleicht man die Verbrauchsangaben, spricht einiges für die kleinere Maschine: Mit Schaltung liegt der Durchschnittsverbrauch bei 8,2 Litern, mit Automatik bei 8,9. Der große Motor ist mit 9,3 Litern angegeben. Diesel-Fans müssen sich noch ein wenig gedulden: Ein Zweiliter-Selbstzünder ist erst für den Jahresbeginn 2007 angekündigt. Guter gefederter Unterbau In punkto Fahrverhalten gibt es kaum etwas an der Limousine auszusetzen, höchstens die Lenkung dürfte ein wenig direkter sein. Dafür punktet der Epica beim Fahrkomfort: Der Unterbau ist komfortabel gefedert, Unebenheiten werden gut geschluckt. In schnell gefahrenen Kurven neigt sich Karosserie zwar ein wenig zur Seite, der Epica lässt sich im Vergleich zum Vorgänger deutlich dynamischer ums Eck bringen. Eine Traktionskontrolle ist übrigens im Preis inbegriffen, das elektronische Antischleuderprogramm ESP wird es allerdings erst ab August 2007 geben. Ab 20.890 Euro Kommen wir, wie angekündigt, zum wohl bemerkenswertesten Punkt des Epica: dem Preis. Das Einstiegsmodell 2.0 LS kostet 20.890 Euro. Neben den bereits erwähnten Features gibt es sechs Airbags, vier Fensterheber, und elektrisch verstellbare Außenspiegel. Der besser ausgestattete LT ist als Zweiliter für 22.990 Euro zu haben, die Topvariante 2.5 LT kostet 25.490 Euro – und das fast komplett mit Extras bestückt. Lediglich der Metalliclack und ein Glasschiebedach kosten Aufpreis.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor
Hubraum:1.993
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:105 kW (144 PS) bei UPM
Drehmoment:195 Nm bei 4.600 UPM
Preis
Neupreis: 20.890 € (Stand: Mai 2006)
Fazit
Der Chevrolet Epica ist eine schicke Limousine, die sich vom Vorgänger Evanda in wesentlichen Punkten unterscheidet: Er ist markanter geworden, größer und stärker. Dass zum Marktstart noch kein Diesel im Angebot ist und dass das ESP erst viel später angeboten wird, ist schade. Einer der größten Pluspunkte des Epica ist sein Preis: Für wenig Geld bekommt man viel Auto. Und das ist schon ein gutes Kaufargument. (hd)

Quelle: auto-news, 2006-05-23

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