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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 24. August 2014
Nissan hat früh die Zeichen der Zeit erkannt und mit dem Juke vor vier Jahren ein Kleinwagen-SUV auf den Markt gebracht. Auch nach dem Facelift räubert der japanische Stadt-Kraxler bei der Konkurrenz und lockt vor allem Kunden aus höheren Klassen in sein Cockpit.

Der Nissan Juke polarisiert. Die einen finden das Kleinwagen-SUV markant, die anderen einfach nur hässlich. Vergleiche mit einem Frosch oder einer Kröte hört man nicht selten, wenn es um den japanischen Stadt-Kraxler geht. Optik hin oder her - die Zahlen geben den mutigen Designern recht: Seit 2010 haben sich über eine halbe Million Autofahrer in ganz Europa für den Nissan-Frosch entschieden. Damit rangiert das SUV noch vor dem Audi A1 und dem Mini Cooper Dreitürer. Auffällig ist, dass etwa 82 Prozent der Juke-Käufer von anderen Marken kommen. Der Großteil wagt den Sprung aus der Kompaktklasse hinunter in das Kleinwagen-Segment. Eine interessante Randnotiz: Im vergangenen Jahr kam fast jeder zehnte Fahrer, der sich für einen Juke entschied von einem Mazda MX5.

Der Wechsel von der tiefen Sitzposition eines agilen Roadsters zur hohen eines B-Klassen-SUV muss Gründe haben. Nimmt man im Juke Platz, thront man sehr bequem leicht erhöht. Und das, obwohl das Lenkrad nur in der Höhe, aber nicht vertikal verstellt werden kann. Das Cockpit ist übersichtlich, wenn auch ein wenig verspielt. Unter dem Begriff "Nissan Design Studio", kann man sein Auto personalisieren. Zudem stehen neue knallige Farben zur Auswahl. Die Marketing-Experten haben den Lackierungen neue Namen, wie "Ink Blue Metallic", "Solid Red", und "Sunlight Yellow Metallic" gegeben, um dem Vehikel noch mehr internationalen Flair zu geben. Vor allem das knallige Gelb unterstreicht die sehr extrovertierte Formensprache des SUV. Diese Farbkleckser finden sich auch im Cockpit wieder und frischen das ansonsten in schwarz gehaltene Interieur auf. Was außerdem noch auffällt:Trotz des hohen Hartplastikanteils ist die Verarbeitung solide. Auf Wunsch gibt es eine Lederausstattung.

Die Ausstattung des Testwagens lässt - angesichts des Segments - fast keine Wünsche offen. Eine Rückfahrkamera mit 360-Grad-Rundumsicht, Totwinkel- und Spurhalteassistent, Klimaautomatik und Tempomat - alles an Bord. Beim Ausparken überwachen die Sensoren auch den Raum hinter dem Auto und warnen vor Personen, die sich seitlich nähern. Das ist vor allem auf Supermarktparkplätzen hilfreich, wenn Mutter und Kind die vorgesehene Fahrtstrecke kreuzen. Der Preis ist mit 23.450 inklusive der Metallic-Lackierung durchaus annehmbar. Allerdings schauen die Kunden beim B-Segment besonders auf den Preis und da hat der Japaner mit dem Renault Captur sowie dem Peugeot 2008 zwei starke Konkurrenten. So viel Platz vorne ist, so eng wird es hinten. Die Beinfreiheit ist nur bedingt langstreckentauglich und für Menschen, die mehr als 1,90 Meter messen, wird es um den Kopf herum schon ziemlich eng. Anders beim Kofferraum: Die Nippon-Ingenieure haben sich die Kritik des zu knappen Gepäckabteils zu Herzen genommen und das Ladevolumen um 40 Prozent auf 354 Liter erhöht. Maximal können 797 Liter verstaut werden. Allerdings ist die Ladekante sehr hoch. Dafür gibt es viel Stauraum unter dem Ladeboden.

Unter der Motorhaube werkelt der bekannte 1,5-Liter Diesel, der im Laufe der Jahre ständig etwas verbessert wurde. Daher stemmt der Vierzylinder mittlerweile ein Drehmoment von 260 Newtonmetern auf die Kurbelwelle. Zusammen mit 110 PS reicht das für einen Sprint von null auf 100 km/h in 11,2 Sekunden und einer Spitzengeschwindigkeit von 175 km/h. Auf der Strecke schlägt sich der Selbstzünder recht wacker und hat mit dem rund 1,3-Tonnen schweren Juke grundsätzlich wenig Probleme. Geht es etwas forcierter zur Sache, fällt die fehlende Spurtstärke des Triebwerks auf. Um dies auszugleichen, muss öfter zum Schaltknüppel gegriffen werden.

Das Triebwerk macht aus seiner Anwesenheit keinen Hehl. Jenseits der 100 km/h kämpfen Windgeräusche gegen den aufmuckenden Diesel an. Bei schneller Kurvenfahrt überzeugt die ziemlich direkte Lenkung. Auch der Lenkradkranz liegt gut in der Hand. Passend dazu ist das Kurvenverhalten problemlos. Nur wenn es dem Juke zu schnell um die Ecken geht, fängt der Japaner an gutmütig und leicht beherrschbar über die Vorderräder zu schieben. Sobald man vom Gas geht, beruhigt sich das SUV wieder und lässt sich willig wieder auf die gewünschte Spur dirigieren. Wem das nicht reicht, der kann zum optionalen Allradantrieb greifen. Der hat dann auch ein Torqe-Vectoring-System verbaut, das das Antriebsmoment zwischen den Hinterrädern verteilt.
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2014-08-24

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