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Testbericht

8. Mai 2009
Dresden, 8. Mai 2009 - Automobile der Marke Alfa Romeo waren früher so etwas wie die Callas auf vier Rädern: launisch und bisweilen zickig. Doch wenn man damit richtig umgehen konnte, dann schmetterten sowohl die Alfa-Motoren als auch die Operndiva die schönsten Arien. Bislang wird unter den Hauben mit dem "Scudetto" eher durchschnittliche Popmusik gespielt. Für die Fiat-Tochter Grund genug, einen neuen Musikanten an den Start zu bringen. Dieser heißt 1.8 TBi 16V, wir haben ihn im Spider getestet. Viel Kraft aus wenig Hubraum Der künftige Alfa-Superstar hört auf das ungewöhnliche Kürzel 1.8, obwohl er nur 1.742 Kubikzentimeter Hubraum aufweist. Auf dem Motorblock prangt die Ziffernfolge 1750i. Da war doch was? Richtig, bereits Ende der 1960er-Jahre kam ein damals 118 PS starker 1750er-Motor in der berühmten Giulia und anderen Modellen der Marke zum Einsatz. Im Vergleich zeigt sich der Fortschritt der letzten 40 Jahre: Der 1.8 TBi generiert bereits aus einem Liter Hubraum 115 PS und kommt insgesamt auf 200 PS. Während der nostalgische Block in der luxuriösen Alfa 1750 Berlina 13 Liter und mehr trank, soll sich der Neuling im aktuellen Spider mit 8,2 Liter begnügen. Längere Öffnungszeiten Das neue, 200 PS starke Aggregat weist eine Reihe technischer Neuerungen auf. Hierzu zählt eine hochmoderne Benzin-Direkteinspritzung, die den Treibstoff mit einem Druck von bis zu 150 bar in die Brennräume jagt. Die beiden oben liegenden Nockenwellen besitzen jeweils einen Phasenwandler, der variable Ventilsteuerzeiten ermöglicht und für den Gemischwechsel sorgt. Dadurch wird eine höhere Überschneidung der Öffnungszeiten von Ein- und Auslassventilen erreicht. Zudem wird der Luftdurchfluss im Motor erhöht. Final kommt noch ein Turbolader dazu, der bereits bei niedrigen Drehzahlen einsetzt. Unter dem Strich soll bereits bei 1.400 Umdrehungen das maximale Drehmoment von 320 Newtonmeter anliegen.

Sommer, Sonne, Spider Strahlender Sonnenschein lacht uns an, als wir uns einen Spider 1.8 TBi schnappen und das serienmäßige elektrische Verdeck öffnen. Von außen machen vier Auspuffendrohre und die optionalen dunkelgrauen Alufelgen mächtig was her. Auffallend ist die Breite des Spider, die 1,83 Meter beträgt. Formal ist der Roadster bullig geraten, die Feingliedrigkeit der Urversionen fehlt ihm. Gibt es als Ausgleich wenigstens viel Platz im Innenraum? Nur bedingt: Bein- und Ellbogenfreiheit überzeugen, doch über 1,85 Meter große Fahrer rücken unangenehm nah an den Rahmen der flachen Frontscheibe. Hinzu kommt, dass sich aufgrund mangelnder Einstellmöglichkeiten der Innenspiegel massiv ins Sichtfeld schiebt. Mehr Freude bereitet da schon das appetitlich drapierte Armaturenbrett, dass wie früher bei BMW fahrerorientiert ist. Leder und Aluminium sorgen für den nötigen Pep, die drei kleinen Uhren für Tank, Kühlwasser und Ladedruck bringen Rennatmosphäre ins Cabrio. Dezent unterwegs Alfa erwartet beim Spider, dass sich rund 60 Prozent der Käufer für den neuen Benziner entscheiden werden, der den bisherigen 2.2 JTS mit 185 PS ablöst. Wir drücken mit diesem Gedanken im Hinterkopf den Startknopf und los geht's. Nichts Geringeres als die "Rückkehr des Fahrspaßes" versprechen die Italiener. Zunächst fällt auf, dass nichts auffällt beziehungsweise kein Alfa-typischer Klang an das Ohr des Fahrers dringt. Auch während des Fahrens hält sich das Triebwerk akustisch zurück. Die einzige Auffälligkeit ist ein leichtes Brummen beim Gasgeben. Allerdings scheint sich der Hersteller bereits bewusst zu sein, dass es die Alfisti nach schönen Geräuschen gelüstet und verspricht Abhilfe. Gut in Form Ansonsten leistet sich der 1.8 TBi keine nennenswerten Patzer. Ohne fühlbare Anfahrschwäche nimmt unser Spider Fahrt auf und zieht kräftig vom Fleck weg. Man merkt schnell, dass die 320 Newtonmeter bei 1.400 Touren kein Papiertiger sind. Positiv ist der gleichmäßige Druckaufbau, hier kommt die frühe Drehmomentspitze zum Tragen. Auch auf der Autobahn macht der elastische Motor seine Sache sehr gut. Laut Alfa beträgt die Beschleunigung von 70 auf 120 km/h im sechsten Gang elf Sekunden, womit der neue Motor noch den 11,8 Sekunden eines Lamborghini Gallardo mit 519 PS liegen soll. Apropos Gänge: Sie lassen sich dank kurzer Schaltwege und eines kurzen Knüppels gewissermaßen aus dem Handgelenk schütteln. Automatikfreunde müssen sich indes noch etwas gedulden: Ein Doppelkupplungsgetriebe ist noch in der Entwicklung. Ein Kritikpunkt gibt es dann doch, der aber dem Spider an sich zuzuschreiben ist: Die sehr straffe Federung schmälert den Abrollkomfort beträchtlich.

Attraktive Preise Nicht nur die Optik des Spider, auch seine Preise begeistern. Zeitgleich zur Einführung des neuen Benziners wurden die Preise gesenkt. Statt der bisherigen 33.750 Euro für den 2.2 JTS müssen zukünftig nur noch 31.950 Euro zum Händler mitgebracht werden. Dabei kann sich schon die Basisausstattung sehen lassen: Sie umfasst unter anderem Knieairbags, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, 17-Zoll-Alus, ein elektrisches Verdeck und ein CD-Radio. Ein vergleichbarer Audi TT 2.0 TFSI Roadster mit ebenfalls 200 Turbo-PS kommt auf mindestens 34.450 Euro. Für besonders Schnellentschlossene bietet Alfa den Spider 1.8 TBi bis Ende Juni 2009 für 29.990 Euro an. Noch günstiger wird es für Alfisti mit Anhang, da der Motor auch in anderen Modellen der Marke zum Einsatz kommt: Die 159 1.8 TBi Limousine gibt es bis 30.6.2009 bereits für 24.990 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Benzindirekteinspritzer mit Turboaufladung
Hubraum:1.742
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:147 kW (200 PS) bei UPM
Drehmoment:320 Nm bei 1.400 UPM
Preis
Neupreis: 31.950 € (Stand: Mai 2009)
Fazit
Der neue Turbo-Benziner gibt im Alfa Spider eine rundum gelungene Figur ab. Sowohl die Leistungsentfaltung als auch die Art, wie sie zustande kommt, machen Laune. Schwächen wie das Platzangebot oder das zu straff abgestimmte Fahrwerk sind dem Fahrzeugkonzept anzulasten. Doch in Verbindung mit dem günstigen Preis stellt der Spider 1.8 TBi eine lohnenswerte Alternative zur deutschen Konkurrenz dar.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2009-05-08

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