Opel Combo Tour 1.6 CDTI - Nette Kombination
Testbericht
Der neue Opel Combo vereint die Vorteile eines Kastenwagens mit dem Komfort einer Mittelklasselimousine.
Wie bekommt Mann ein Fahrrad in ein Auto? Heckklappe auf, Fahrrad rein,
Heckklappe zu. Bei der dritten Generation des Opel Combo Tour geht das
jetzt auch ohne grobe Schäden an Rad und Auto. Mit seinem maximalen
Laderaumvolumen von 3.200 Litern lässt sich auch mehr als nur ein
Freizeitsportgerät innerhalb kürzester Zeit verstauen. Dank der niedrigen
Ladekante von 54,5 Zentimetern Höhe können auch die Kleinsten beim
Packen mitmachen. Der ab 20.450 Euro in drei Ausstattungsvarianten
erhältliche Combo Tour mit einem 1,6 Liter-Dieselmotor leistet 77 kW / 105
PS und lässt sich für 355 Euro extra mit einem Start-Stopp-System
ausstatten.
Der Vierzylindermotor arbeitet zwar hörbar, aber nicht störend und treibt den 4,39 Meter langen Rüsselsheimer auf bis zu 164 Kilometer pro Stunde. Das 290 Newtonmeter starke Drehmoment sorgt für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 13,4 Sekunden. Das serienmäßige ESP hilft bei der
Traktionsfindung an der angetriebenen Vorderachse. Der auf dem Fiat Dobló
basierende Opel kommt mit einem Sechsganggetriebe und zwei Schiebetüren auf den Markt. Letztere lassen sich jedoch von innen mehr schlecht als recht und erst nach einer kurzen Einweisung einigermaßen flüssig öffnen. Der scheinbar einem Pistolenzug nachempfundene Öffnungshebel erweckt zudem nicht den Eindruck, dass er allzu oft benutzt werden möchte. Gleiches gilt auch für den Plastiktankdeckel.
Doch seine Benutzung wird im Optimal-Verbrauchsfall, welcher bei 5,2 Litern
auf 100 Kilometern liegt, sowieso nur alle 1.000 Kilometern von Nöten sein.
Pro Kilometer setzt der 1.415 Kilogramm schwere Combo 1.6 CDTI 136
Gramm CO2 an die frische Luft. Trotz dieses für seine Größe angemessenen
Spritverbrauchs zeigt er, dass auch ein Kastenwagen nicht unbedingt behäbig sein muss. Die komfortable Federung und das für eben solch ein Nutzfahrzeug ungewohnt gut abgestimmtes Fahrwerk geben dem Fahrer über das bequem in der Hand liegende Lenkrad ausreichend Rückmeldung über die aktuelle Fahrsituation. Das verbesserte Handling ist der Einzelradaufhängung an der Hinterachse zuzuschreiben. Hinzu kommen dank der vielen und großen Glasflächen der angenehm lichtdurchflutete Innenraum und eine mehr als passable Kopffreiheit.
Nicht ganz nachzuvollziehen ist hingegen die Bestuhlungs-Philosophie im
Hause Opel. Der Combo mit kurzem Radstand ist nämlich sowohl als Fünf-
und Siebensitzer erhältlich. Der lange Radstand-Combo kann nur als
Fünfsitzer geordert werden. Klingt komisch. Ist aber so. Gleichzeitig ist
Variante mit kurzem Radstand mit einem Hochdach verfügbar. Ohne
Hochdach misst er 1,85 Meter in der Höhe, mit Hochdach 2,10 Meter.
Motorenseitig bietet Opel für den Combo sechs Aggregate an. Neben einem 70 kW / 95 PS Benzin- und einem 88 kW / 120 PS Erdgasantrieb stehen vier
Selbstzünder von 66 kW / 90 PS bis 99 kW / 135 PS zum Kauf bereit. Eine
Elektrovariante ist (noch) nicht geplant.

































