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Testbericht

Günter Weigel/SP-X, 18. März 2010

Opel baut um. Nach Insignia und Astra kommt am 11. Juni das dritte neue Modell innerhalb von nicht ganz zwei Jahren auf den Markt. Beim Meriva ändern die Rüsselsheimer aber nicht nur das Styling hin zur neuen Designlinie des Hauses. Der Van wird auch technisch und konzeptionell kräftig umgebaut. Deutlich sichtbares Zeichen für neuen Ideen sind die hinten angeschlagenen Fondtüren. Opel nennt diese Türen Flexdoors. Sie bieten zwar keinen flexiblen Zugang zu den hinteren Plätzen, aber; wie eine erste Sitzprobe zeigte, sie ermöglichen auch in engen Parklücken einen bequemeren Einstieg als bei herkömmlich angebrachten Türen. Weil zudem der hintere Zugang auf diese Art etwas Besonderes ist, dürfen sich der Meriva-Kunde und seine Passagiere als Vorreiter fühlen und den vornehmen Einstieg ins Fond wie in einem Luxusauto genießen.

Zudem ermöglicht das Türkonzept den Designern eine besonders auffällige Linienführung. Dabei folgt die Form auf sinnvolle Art der Funktion. Damit die hinteren Türen in einem Winkel von bis zu 84 Grad geöffnet werden können, müssen die Scharniere fast 40 Zentimeter voneinander entfernt angebracht werden. Das bedingt eine gewisse Höhe beim oberen Scharnier. Eine glatte, keilförmige Linienführung würde die hinteren Scheiben sehr schmal machen und für die Passagiere den Ausblick stark einschränken. Die nach unten laufende Sicke bringt mehr Licht ins Interieur und zugleich mehr Schwung ins Design. Hinzu kommen die schon von Insignia und Astra bekannten Sicken an der Seite sowie das neue Opel-Gesicht, das den Meriva deutlich als aktuelles Modell der Blitz-Marke erkennbar macht.

Gegenläufig öffnende Türen waren über Jahrzehnte in der Automobilindustrie nicht ungewöhnlich. Schon in der Opel-Historie finden sich einige Beispiele, etwa der Admiral von 1938. Aber auch spätere Modelle nutzen die  Vorzüge dieser Konstruktion noch. Weil damals allerdings weder die Türschlösser noch die Passgenauigkeit der Konstruktion mit heutigen Standards vergleichbar waren, kam es immer wieder zu Unfällen, da sich die Türen während der Fahrt öffneten. Deshalb gerieten Türen dieser Art als Selbstmördertüren in Verruf und wurden schließlich 1961 in Deutschland verboten. Ausnahmen gab es lediglich für einzeln importierte London-Taxis. Erst BMW konnte mit der Neuauflage des Rolls-Royce Phantom im Jahr 2003 eine Änderung der europäischen Richtlinie ECE R11 bewirken. Zu einer größeren Verbreitung gegenläufiger Türen führte das allerdings nicht.

Das ungewöhnliche Türkonzept nutzt Opel, um auf den flexiblen Innenraum des Meriva hinzuweisen, der im bisherigen, eher kastenförmigen Modell zu wenig zur Geltung kam. Tatsächlich bietet der Meriva hinten die Option, bei gleichzeitiger Umwandlung des Mittenplatzes in eine großzügige Ablage, die äußeren Sitze mit einem Griff schräg nach hinten zu schieben und so mehr Raum für die Passagiere zu schaffen. Dabei profitieren die Insassen zudem vom deutlichen Größenwachstum des Meriva. Mit fast 4,30 Metern Länge ist er dem Segment der ganz kleinen Vans deutlich entwachsen. Kein Wunder, basiert er doch nicht mehr auf der Plattform des Opel Corsa, sondern auf der sogenannten New Delta, die sich die wesentlichen technischen Komponenten vom großen Bruder Zafira und vom Astra leiht. Von Letzteren stammen neben wesentlichen Cockpitelementen auch die sechs Motoren, mit denen der Meriva ab Juni in den Verkauf geht. Das Leistungsspektrum reicht von 55 kW/75 PS bis zu 103 kW/140 PS. Die Preise werden erst Anfang März bekannt gegeben, dürften sich aber nur leicht über dem Niveau des Vorgängers bewegen und bei etwa 15.500 Euro starten. Als Kunden für den gewachsenen Meriva hat Opel neben jungen Familien vor allem ältere Fahrer ausgemacht. Diese schätzen die erhöhte Sitzposition und den leichten Zugang nach hinten, wo sie entweder gleichaltrige Freunde oder aber ihre Enkel unterbringen. Günter Weigel/SP-X

Opel baut um. Nach Insignia und Astra kommt am 11. Juni das dritte neue Modell innerhalb von nicht ganz zwei Jahren auf den Markt. Beim Meriva ändern die Rüsselsheimer aber nicht nur das Styling hin zur neuen Designlinie des Hauses.

Fazit
Opel baut um. Nach Insignia und Astra kommt am 11. Juni das dritte neue Modell innerhalb von nicht ganz zwei Jahren auf den Markt. Beim Meriva ändern die Rüsselsheimer aber nicht nur das Styling hin zur neuen Designlinie des Hauses.

Quelle: Autoplenum, 2010-03-18

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