Porsche 911 Turbo - Schaufelrad-Bagger
Testbericht
Man sieht es ihm kaum an. Doch beim neuen Porsche 911 Turbo ist technisch kein Stein mehr auf dem anderen. Neuer Motor, neues Getriebe und leichte Retuschen machen einen perfekten Sportwagen noch ein kleines Stück besser.
Von außen sieht man es kaum, doch spätestens wenn man gewohnt engen Cockpit des neuen 911 Turbo Platz genommen hat, sticht es dem gut betuchten Porsche-Experten ins Auge. Das neue Lenkrad strahlt einen mit seinen drei polierten Armen nur so an. Keine Schalterchen oder Knöpfe für Radio, Telefon oder Bordcomputer, sondern zwei ebenso prachtvoll polierte Schaltwippen dürften bei den meisten Piloten ein zufriedenes Kopfnicken hervorrufen. Die Tiptronic ist nunmehr auch beim Topmodell 911 Turbo Vergangenheit. Das preisverdächtig hereinschnalzende Doppelkupplungsgetriebe PDK verleiht dem Zuffenhausener Trompetenbläser neue Flügel. Das zeitgemäße Getriebe mit sieben automatisierten Schaltstufen ist das eine, doch auch die manuelle Bedienung der einzelnen Gänge geschieht nunmehr so, wie es lange überfällig war. Über die linke Wippe zieht man die Gänge herunter; rechts geht es hoch – und wie. Kann man allerdings auch verlangen für einen beeindruckend selbstbewussten Basispreis von 145.871 Euro.
Derweil lässt sich von der großen Überarbeitung der neuen Generation optisch kaum etwas erkennen. „Wir haben den Motor komplett neu entwickelt“, so der Entwicklungsverantwortliche August Achleitner, „wir haben nunmehr 3,8 Liter Hubraum, Benzindirekteinspritzung und eine geänderte Turboaufladung.“ Von seinem Sportkollegen GT3 bekam der aufgeladene 911er zudem die aktive Motoraufhängung, die dem Triebwerk bei Schalt- und Lastwechseln sein dynamisches Eigenleben nimmt. Ideal für die Rennstrecke, doch da fährt mit dem 4,45 Meter langen 911er kaum ein Kunde hin. Doch er könnte, denn nicht nur die grandiosen Fahrleistungen sollten dafür sorgen, dass der Konkurrenz bei allen Coupé-Qualitäten des 911er nur ein beeindrucktes Nachsehen bleibt. Aus seinem Sechszylinder-Boxer presst der 911er Dank Turboaufladung 368 KW / 500 PS und ein maximales Drehmoment von 650 Nm. Das ganze liegt bereits bei knapp unter 2.000 Touren an. Wer mit dem Chrono-Paket den Sportmodus wählt, macht noch mehr Dampf. Noch ein Spur bissiger als ohnehin schon brüllt der Turbo, presst 700 Nm an die Kurvenwelle und lässt den Zuffenhausener Dampfhammer zu einem wahren Pistolengeschoss werden. 0 auf 100 km/h in 3,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h sind dabei die beeindruckendste Seite der Medaille.
Doch der Turbo kann spätestens seit der 996er-Generation noch mehr. Dass der 1,6 Tonnen schwere 911 Turbo im nächsten Moment ohne großes Getöse über die wellige Landstraße flaniert und ein Gespräch im Innenraum auf Flüsterniveau zulässt, zeigt sein nahezu unbegrenztes Spektrum. So schnell und so lässig ist man mit kaum einem anderen Sportwagen unterwegs. Das ganze geschieht noch ein gutes Stück huldvoller, wenn man sich für das 3.915 Euro teure Doppelkupplungsgetriebe entschieden hat. Das schont Kupplungsfuß, Handgelenk und spart obendrein noch etwas Kraftstoff. Trotz des gewaltigen Kraftpotenzials und entsprechenden Fahrleistungen gibt Porsche einen Normverbrauch von rund 11,5 Litern SuperPlus auf 100 Kilometern an. Im artgerechten Alltagsbetrieb dürfte es schwierig werden, die 13-Liter-Marke zu unterbieten. Gerade im Innenstadtbetrieb zeigt sich der 911er gewohnt trinkfreudig. Doch das steht für die Fahrer nicht einmal an dritter Stelle.
Die Hightech-affinen Kunden der stärksten 997er-generation werden sich stattdessen eher am aktiven Hinterachsdifferenzial des Turbo-Porsche erfreuen. Während einige Konkurrenten hier auf eine Mischung aus Elektronik und Mechanik setzen, bedient sich der 911 Turbo optional einer mechanischen Hinterachs-Sperrung, die den Allradler bei ambitionierter Kurvenfahrt noch bissiger und aktiver um die Kurven fegen lässt. Möglich wird dies durch gezielte Bremseingriffe am kurveninneren Hinterrad. Merken wird der gemeine 911er-Kunde davon im Alltag allzu wenig. Bei der Frage, was Turbofahrer und gewöhnlicher 911er-Kunden trennt, lächelt Porsche-Mann Achleitner nur verschmitzt: „Die unterscheiden sich kaum. Nur der Turbo-Kunde hat ein höheres Haushaltseinkommen und will das absolute Topmodell fahren.“ So einfach kann manchmal die Welt sein. Wenn das Beste gerade gut genug ist und die Sonne nicht nur im Herzen mitfahren soll: den Porsche 911 Turbo gibt es auch als Cabrioversion – für 157.057 Euro. Neben den Fahrleistungen ist bei ihm übrigens auch das schmucke Dreispeichen-Lenkrad das gleiche.
Von außen sieht man es kaum, doch spätestens wenn man gewohnt engen Cockpit des neuen 911 Turbo Platz genommen hat, sticht es dem gut betuchten Porsche-Experten ins Auge. Das neue Lenkrad strahlt einen mit seinen drei polierten Armen nur so an. Keine Schalterchen oder Knöpfe für Radio, Telefon oder Bordcomputer, sondern zwei ebenso prachtvoll polierte Schaltwippen dürften bei den meisten Piloten ein zufriedenes Kopfnicken hervorrufen. Die Tiptronic ist nunmehr auch beim Topmodell 911 Turbo Vergangenheit. Das preisverdächtig hereinschnalzende Doppelkupplungsgetriebe PDK verleiht dem Zuffenhausener Trompetenbläser neue Flügel. Das zeitgemäße Getriebe mit sieben automatisierten Schaltstufen ist das eine, doch auch die manuelle Bedienung der einzelnen Gänge geschieht nunmehr so, wie es lange überfällig war. Über die linke Wippe zieht man die Gänge herunter; rechts geht es hoch – und wie. Kann man allerdings auch verlangen für einen beeindruckend selbstbewussten Basispreis von 145.871 Euro.
Derweil lässt sich von der großen Überarbeitung der neuen Generation optisch kaum etwas erkennen. „Wir haben den Motor komplett neu entwickelt“, so der Entwicklungsverantwortliche August Achleitner, „wir haben nunmehr 3,8 Liter Hubraum, Benzindirekteinspritzung und eine geänderte Turboaufladung.“ Von seinem Sportkollegen GT3 bekam der aufgeladene 911er zudem die aktive Motoraufhängung, die dem Triebwerk bei Schalt- und Lastwechseln sein dynamisches Eigenleben nimmt. Ideal für die Rennstrecke, doch da fährt mit dem 4,45 Meter langen 911er kaum ein Kunde hin. Doch er könnte, denn nicht nur die grandiosen Fahrleistungen sollten dafür sorgen, dass der Konkurrenz bei allen Coupé-Qualitäten des 911er nur ein beeindrucktes Nachsehen bleibt. Aus seinem Sechszylinder-Boxer presst der 911er Dank Turboaufladung 368 KW / 500 PS und ein maximales Drehmoment von 650 Nm. Das ganze liegt bereits bei knapp unter 2.000 Touren an. Wer mit dem Chrono-Paket den Sportmodus wählt, macht noch mehr Dampf. Noch ein Spur bissiger als ohnehin schon brüllt der Turbo, presst 700 Nm an die Kurvenwelle und lässt den Zuffenhausener Dampfhammer zu einem wahren Pistolengeschoss werden. 0 auf 100 km/h in 3,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h sind dabei die beeindruckendste Seite der Medaille.
Doch der Turbo kann spätestens seit der 996er-Generation noch mehr. Dass der 1,6 Tonnen schwere 911 Turbo im nächsten Moment ohne großes Getöse über die wellige Landstraße flaniert und ein Gespräch im Innenraum auf Flüsterniveau zulässt, zeigt sein nahezu unbegrenztes Spektrum. So schnell und so lässig ist man mit kaum einem anderen Sportwagen unterwegs. Das ganze geschieht noch ein gutes Stück huldvoller, wenn man sich für das 3.915 Euro teure Doppelkupplungsgetriebe entschieden hat. Das schont Kupplungsfuß, Handgelenk und spart obendrein noch etwas Kraftstoff. Trotz des gewaltigen Kraftpotenzials und entsprechenden Fahrleistungen gibt Porsche einen Normverbrauch von rund 11,5 Litern SuperPlus auf 100 Kilometern an. Im artgerechten Alltagsbetrieb dürfte es schwierig werden, die 13-Liter-Marke zu unterbieten. Gerade im Innenstadtbetrieb zeigt sich der 911er gewohnt trinkfreudig. Doch das steht für die Fahrer nicht einmal an dritter Stelle.
Die Hightech-affinen Kunden der stärksten 997er-generation werden sich stattdessen eher am aktiven Hinterachsdifferenzial des Turbo-Porsche erfreuen. Während einige Konkurrenten hier auf eine Mischung aus Elektronik und Mechanik setzen, bedient sich der 911 Turbo optional einer mechanischen Hinterachs-Sperrung, die den Allradler bei ambitionierter Kurvenfahrt noch bissiger und aktiver um die Kurven fegen lässt. Möglich wird dies durch gezielte Bremseingriffe am kurveninneren Hinterrad. Merken wird der gemeine 911er-Kunde davon im Alltag allzu wenig. Bei der Frage, was Turbofahrer und gewöhnlicher 911er-Kunden trennt, lächelt Porsche-Mann Achleitner nur verschmitzt: „Die unterscheiden sich kaum. Nur der Turbo-Kunde hat ein höheres Haushaltseinkommen und will das absolute Topmodell fahren.“ So einfach kann manchmal die Welt sein. Wenn das Beste gerade gut genug ist und die Sonne nicht nur im Herzen mitfahren soll: den Porsche 911 Turbo gibt es auch als Cabrioversion – für 157.057 Euro. Neben den Fahrleistungen ist bei ihm übrigens auch das schmucke Dreispeichen-Lenkrad das gleiche.
Quelle: Autoplenum, 2009-10-12
Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum, 2019-12-30
Ausblick auf das Autojahr 2020 - ZeitenwendeGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2019-01-22
Fahrbericht: Porsche 911 Carrera S - Alle 8-ungGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2019-01-17
Porsche 911 Carrera S - Dynamischer UmkehrschlussGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2018-11-29
Porsche GT2 RS Clubsport - Noch mehr RennwagenGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2018-11-28
Weltpremiere des neuen Porsche 911 - Die Legende lebt weiterGanzen Testbericht lesen