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redaktion, 2011-04-04

Porsche 997 GTS – das Traumauto

Testbericht

Für die einen ist der Porsche Carrera 997 nicht sportlich, nicht hart genug. Für die anderen ist der Porsche 997 GT3 zu hart, zu spartanisch – kein Auto zum Flanieren und zum Cruisen. Für alle diese Kunden hat Porsche den 997 GTS gebaut und direkt ins Herz getroffen: Genau so muss ein Porsche sein. Der Porsche Carrera GTS startet bei 104.935 Euro, das GTS-Cabrio kann man ab 115.050 ordern, natürlich ohne PDK und Extras.

Wahre Liebe
Es war Liebe auf den ersten Blick. Wie er im Werksgelände da steht, auf seinen breiten 315er dunklen 19 Zoll-Alufelgen. Starten natürlich traditionell links – daran hat man sich schnell wieder gewöhnt. Satt bollert der Boxstermotor und lässt die Haare an den Armen hoch stehen.

Ein Männertraum
Der Porsche Carrera 997 GTS hat einen Durchschnittsverbrauch von 13,5 auf dem Bordcomputer stehen. Ein Reset des Bordcomputers und dann losfahren. Das Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK) schaltet so, wie es ein erfahrener Fahrer gemacht hätte. Wenn man bummelt, liegt Ruck-Zuck der 7. Gang an. Gibt man etwas Gas – zack ist der 6. Gang drin; noch etwas mehr Gas – Klick der 5. Gang. Jetzt setzt der Schub ein und der GTS stürmt los, wie ein junger Hengst, der endlich losgelassen wird.

Spritsparwunder
Der Kraftstoffverbrauch ist eine Sensation: Beim Bummeln durch die Autobahnbaustellen sinkt er auf unter 8 Liter pro 100 Kilometer. Kann das sein? Können die Porsche-Ingenieure hexen? In Donauwörth protokolliert der 997 GTS nach 214 Kilometern und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 98 km/h, einen Verbrauch von 8,2 l/100 km – unglaublich für einen 6-Zylinder mit 408 PS und einem Aktionsradius von etwa 1000 Kilometer. Bei schnellen Streckenabschnitten steigt der Verbrauch auf 12,1 Liter bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 145 km/h.

Ein Benzindirekteinspritzer schöpft seinen kraftstoffeinsparenden Vorteil (ca. 15 Prozent) nur im unteren Drehzahlbereich aus. Bei hohen Drehzahlen, also im Volllastbereich, bringt auch der beste Direkteinspritzer keinen Vorteil.

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Immer wieder liest man das Nörgeln der Kollegen, weil kaum Raum für das Gepäck vorhanden ist. Mit einem Porsche ist man meist zu zweit unterwegs. Die Notsitze sind tatsächlich Notsitze. Da kann man mal zur Not eine kleinere Person zum Bahnhof bringen oder die Töchter zur Disco chauffieren – mehr auch nicht. Ansonsten ist man in der Lage, vorne gut zwei Reisetaschen zu verstauen und auf den umgeklappten Rücksitzen noch Handgepäck mitzunehmen.

Launch Control
Einem Porsche Carrera 997 GTS muss man Respekt zollen. So gutmütig er mit Porsche Stability Management (PSM) unterwegs auch ist – darf man die Grenzen der Physik nie überschreiten. Der GTS bringt 408 PS auf die Hinterräder, die Kraft bändigt das PSM – aber ohne die elektronische Hilfe möchte man nicht unterwegs sein.

Entsprechend vorsichtig sollte die Launch Control getestet werden. Eine ewig lange gerade Landstraße und ein ruhiger Sonntagvormittag sind ideale Bedingungen für einen Test. Also “Sport Plus-Taste” einschalten. Linken Fuß auf die Bremse stellen und mit dem rechten Fuß Gas geben. Im Lenkrad leuchtet “Launch Control” auf. Die Motordrehzahl regelt sich auf 6.500 1/min ein. Innerhalb weniger Sekunden sollte dann die Bremse gelöst werden.

Unbeschreiblich
Was dann passiert, kann man nicht beschreiben. Man muss es selbst mal erleben. Der GTS heult auf, schiebt an, die 100 km/h-Schallmauer wird bei vermutlich bei 4,2 Sekunden durchbrochen. Das Beste dabei ist: Der GTS stürmt weiter davon. Runter vom Gas – durchatmen – unglaublich diese brachiale Kraft zu erleben. Der Körper wird in die Sportsitze gepresst und für einen kurzen Moment fragt man sich, ob man auf dem Weg zum Mond ist.

Die Bauteilbelastungen steigen bei Anfahrvorgängen mit maximaler Beschleunigung gegenüber normalen Anfahrvorgängen deutlich an. Soll heißen: Klar kann man mit Launch Control auch einmal einen Formel-1-Start hinlegen, aber bitte nur selten.


 

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Mit dem Porsche 997 GTS ist den Porsche Designer und Ingenieuren ein richtig guter Wurf gelungen. Fast könnte man sagen: Da haben die sich noch einmal richtig Mühe gegeben, um etwas sehr gutes noch besser zu machen. Der Porsche Carrera 997 GTS hat das Zeug zum Klassiker.

Niedriger Verbrauch
Kein Mensch kauft sich einen Porsche, um sparsam von A nach B zu fahren. Aber auch ein Porsche-Fahrer, der nicht blass wird, wenn nach dem Tanken mehr als 125 Euro vom Konto abgebucht werden, freut sich, wenn er ohne Tankstopp 700 und mehr Kilometer zurücklegen kann. Denn ständig zu tanken, nervt.

Modus

Länge

Geschwindigkeit

Verbrauch

sparsam

55 km
70 km/h
8,0

schnell

55 km
88 km/h
15,2 l/100km

Langstrecke BAB
630 km
111 km/h
8,7

Schnelle Landstraße
35 km
105 km/h
13,4

ADAC FSZ
50 km
k.A.
18,8

Gesamttestverbrauch im Schnitt über 3.500 Kilometer: 10,4 Liter/100km.

Gefährlich schnell
Der Porsche 997 macht süchtig und ganz besonders der GTS. Aber man muss sich immer weider bewusst werden, dass man mit diesem Geschoss dann über 100 Meter pro Sekunde zurücklegt. Kommt also ein Fahrzeug mit etwa 100 km/h von einem Parkplatz und will mal eben schnell den LKW überholen, dann sieht er am Horizont einen Scheinwerfer, der mit einer Differenzgeschwindigkeit von über 200 km/h auf ihn zufliegt.

Auch wenn der GTS gigantisch gute Bremsen hat und auch die optionalen Keramikbremsen sicher das Schlimmste verhindern können, ist und bleibt diese hohe Geschwindigkeit gefährlich.

Das Traumauto
Trotzdem liegt der Porsche GTS auf der nach oben offenen “Porsche Bewunderungsskala” schon ganz weit oben und ist vermutlich nur durch den Porsche GT3, Porsche Turbo und natürlich durch den GT2 zu toppen.


Linktipp
Der Porsche 911 auf autoplenum.de


Fotos © 2014 Redaktionsbüro Kebschull 

Quelle: redaktion, 2011-04-04