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Testbericht

14. Dezember 2007
Nizza (Frankreich), 14. Dezember 2007 – Stretch-Limos, also gestreckte Limousinen, gehören zum festen Repertoire amerikanischer Autohersteller. Die Franzosen übertragen das Rezept auf Vans: Nach dem Renault Espace und dem Scénic erscheint nun auch der Minivan Modus in einer Langversion. Mit 16 Zentimeter mehr Länge und neun Zentimeter mehr Radstand ist der Grand Modus deutlich größer als der normale Modus. Mit 4,03 Meter Länge kann das Auto nun direkt gegen den Segmentbestseller Opel Meriva antreten – der Modus war und ist dazu zu klein. Um herauszufinden, was der Stretch-Van im Miniformat taugt, haben wir das Auto für Sie getestet. Optisch dem Modus recht ähnlich Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Grand Modus kaum von seinem kleineren Artgenossen. Stehen beide Autos nebeneinander, fällt aber das dritte Seitenfenster des Grand Modus auf. Auch innen muss man zweimal hingucken, um die Unterschiede zu erkennen. Wie beim Modus befinden sich die Instrumente in der Mitte des Armaturenträgers. Im Fond sind die Unterschiede deutlicher. Beim Modus gibt es hier die so genannte Triptic-Bank. Diese lässt sich um etwa 15 Zentimeter längs verschieben. Um sie beim Zurückschieben zwischen den Radkästen hindurchzubekommen, lässt sich die Bank mit einem Hebel in der Breite verstellen. Beim Grand Modus ist die Sitzbank ebenfalls längs verschiebbar, doch ist der Triptic-Mechanismus hier wegen der größeren Fahrzeuglänge nicht nötig. Wie beim Modus kann man die Sitze beim Grand Modus in die Senkrechte klappen. Trotz der gewachsenen Länge ist das nicht problemlos möglich: Man muss die Vordersitze zuvor recht weit nach vorne rücken. Schon mittelgroße Fahrer haben dann zu wenig Platz.

Mehr Platz für die Fondpassagiere In der zweiten Reihe finden jedoch bei nach hinten geschobener Bank auch Große genug Raum. Die Fondpassagiere profitieren also von der gewachsenen Länge. Auch der Kofferraum ist größer. Statt 217 bis 1.302 Liter kann man in der Langversion 305 bis 1.454 Liter unterbringen. Mit dem Opel Meriva kann der Grand Modus damit noch nicht mithalten. Nach dem Umklappvorgang bietet sich jedoch wie beim Opel-Minivan eine komplett ebene Ladefläche. Anders als bei diesem wird beim Renault der Zugang zum Laderaum aber durch eine Schwelle erschwert, so dass man schweres Ladegut beim Ausladen anheben muss. Insgesamt gefällt uns das Sitzsystem des Meriva besser.

Sechs Motoren Trotz der gestiegenen Länge wiegt der Grand Modus nur 70 Kilo mehr als der Modus. Deswegen genügen die vom kleinen Bruder her bekannten Motoren. Sechs Aggregate werden angeboten: drei Benziner mit 75, 100 und 112 PS sowie drei Diesel mit 68, 86 und 103 PS. Die von uns gefahrene Version 1.2 16V TCE besitzt 100 PS und einen Turbolader – ein typischer Downsizing-Motor also, mit kleinem Hubraum und Aufladung. Doch merkt man dem Aggregat weder die 100 PS noch den Turbo an.

Turbo mit geringem Drehmoment Eher fährt sich diese Variante wie ein nicht aufgeladener 80-PS-Benziner. Das liegt wohl am knappen Drehmoment: Der Maximalwert von 145 Newtonmeter reicht noch nicht mal an die Zahl des kleinsten Diesels heran. Es steht auch erst bei 3.000 Touren zur Verfügung. Das vehemente Losstürmen, das an vielen Turbobenzinern begeistert, fehlt hier. Wie ein 1,2-Liter-Winzling fährt sich das Aggregat allerdings auch nicht. Mit dem 1.2 16V TCE ist der Grand Modus ausreichend motorisiert, aber nicht viel mehr. Der Motor ermöglicht eine Spurtzeit von 11,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Das Geräuschniveau ist bemerkenswert gut. Den Verbrauch gibt Renault mit 5,9 Liter auf 100 Kilometer an. Unser Bordcomputer zeigte wie gewohnt höhere Werte an: 8,1 bis 8,2 Liter.

ESP nur gegen Aufpreis Das Fahrwerk wurde gegenüber dem Modus kaum verändert. Dank Querstabilisatoren vorne und hinten hält sich das immerhin 1,59 Meter hohe Fahrzeug auch in Serpentinen wacker: Die Seitenneigung bleibt in Grenzen. ESP ist nur beim Top-Benziner und dem stärksten Diesel serienmäßig. Bei den anderen Varianten werden 500 Euro Aufpreis fällig. Nur zwei Ausstattungen Ansonsten haben alle Grand Modus die kleinwagentypischen vier Airbags und sollen damit die Bestwertung von fünf Sternen im EuroNCAP-Crashtest erreichen. Zwei weitere Luftsäcke gibt es ab der Ausstattung Dynamique. Die einzige andere Ausstattungsversion heißt Authentique. Wer sich bei Renault auskennt, weiß, dass diese Bezeichnung nicht auf eine besonders authentische, sondern auf eine bodenständige Variante hindeutet. Immerhin gehören eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung und elektrische Fensterheber vorne zum Standard. Wer eine Klimaanlage, ein CD-Radio und elektrische Fensterheber hinten möchte, wählt die Version Dynamique. 1.500 Euro teurer als der Modus Der Grand Modus kommt am 18. Januar 2008 auf den Markt. Die Einstiegsversion mit 75-PS-Benziner kostet 12.950 Euro und ist damit exakt gleich teuer wie die gleich motorisierte Basisvariante des Modus. Doch bedeutet „größer“ auch hier „teurer“. Denn der Grand Modus ist in der Grundversion Authentique schlechter ausgestattet als der Modus in seiner Basisvariante Avantage. Ausstattungsbereinigt ist der Grand Modus 1.500 Euro teurer als der Modus. Den 1.2 16V TCE gibt es ab 13.950 Euro. Die gefahrene Version Dynamique kostet 16.450 Euro. Nur zehn Euro teurer ist der ähnlich ausgestattete Opel Meriva mit dem 105 PS starken 1,6-Liter-Motor. Preislich liegen die beiden Autos also in engster Nachbarschaft. Die Fahrleistungen sind beim Meriva deutlich schlechter, dafür hat das Auto nach wie vor das bessere Sitzsystem.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor, SOHC, Turbolader
Hubraum:1.149
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:74 kW (100 PS) bei UPM
Drehmoment:145 Nm bei 3.000 UPM
Preis
Neupreis: 13.950 € (Stand: Dezember 2007)
Fazit
Im Vergleich zum Modus bietet der Grand Modus mehr Fondplatz und mehr Kofferraum. Befremdend sind jedoch die Ladeschwelle und dass der Fahrer bei umgeklappten Rücksitzen kaum mehr sitzen kann. Wer sich bei dem 100-PS-Benziner auf einen sportlichen Turbomotor freut, wird enttäuscht. Das Aggregat ist dafür immerhin erfreulich leise. Das Fahrwerk macht wie beim Modus einen guten Eindruck. Was den Preis angeht, liegt der Renault gleichauf mit dem Opel Meriva. Der hat jedoch nach wie vor das bessere Sitzsystem.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2007-12-14

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